Wenn die Grillparty im Krankenhaus endet

Symbolbild | Foto: Pixabay
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REUTTE. Durchfall, Bauchkrämpfe, Fieber: Alljährlich steigt in der Grillsaison die Zahl der Magen-Darm-Infektionen. Viele denken bei dem Magengrummeln zuerst an Salmonellen. Viel häufiger sind allerdings Campylobacter-Bakterien die Ursache für die Beschwerden - sie werden daher gelegentlich auch als "Grillkeime" bezeichnet. OA Dr. Stephan Schreieck vom BKH Reutte weiß wie Sie sich schützen können.

Vorsicht bei Geflügelfleisch

Säuglinge, Kleinkinder und Senioren sind besonders gefährdet, sich mit dem Campylobacter-Erreger anzustecken. „Vor allem bei Geflügelfleisch ist das Risiko, sich mit dem Grillkeim zu infizieren, hoch“, erklärt Schreieck. „Aber auch bei Hackfleisch, Fisch, Ei, Speiseeis und Mayonnaise ist Vorsicht angebracht. Die klassischen Symptome einer Infektion sind Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, heftige Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit sowie extreme Durchfälle. In schlimmen Fällen kann es sogar zu rheumatischen Gelenks- oder Hirnhautentzündungen kommen.“ Sind die Symptome nach zwei bis drei Tagen nicht deutlich zurückgegangen, sollten sich Betroffene unbedingt an einen Arzt wenden, da die Durchfälle stark entwässern.

Fleisch ausreichend durchgaren

Ob Lebensmittel mit Campylobacter-Erregern belastet sind, lässt sich weder am Geruch noch am Aussehen der Ware erkennen. Wer grillen möchte, sollte daher ein paar grundsätzliche Regeln beachten: Am wichtigsten ist es, das Fleisch immer ausreichend durchzugaren – nur so sterben die Erreger ab. Dies bedeutet, dass im Kern des Fleisches für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 Grad erreicht werden muss. Einfrieren tötet die Erreger hingegen nicht ausreichend ab.

Hygiene beachten

Zudem sollte man aufpassen, dass Marinade und Tauwasser des rohen Fleisches auf keinen Fall mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommen. Auch Salate und andere Zutaten sollten immer auf separaten Brettern geschnitten werden. Zudem sollte das fertig gegrillte Fleisch auf einen eigenen Teller gelegt werden. Zur Reinigung der Arbeitsfläche am besten Küchenrolle benutzen und diese dann entsorgen. Wer Lappen oder Geschirrhandtücher benutzt, sollte diese regelmäßig wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.

Pökelsalze gefährlich

Neben der Gefahr durch Grillkeime warnt Dr. Schreieck noch vor einer weiteren unterschätzten Gefahr beim Grillen. „Mittlerweile ist nachgewiesen, dass Pökelsalze, wenn sie angebrannt werden, krebserregende Stoffe entwickeln können.“ Eine gesunde und schmackhafte Alternative ist eine Marinade aus Kräutern.

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OA Dr. Stephan Schreieck vom BKH Reutte | Foto: BKH Reutte
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