Tiroler helfen 200 Waisenkindern in Kenia

Leopoldine Kannenberg und Reinhard Heiserer sind überzeugt: Bildung überwindet Armut! | Foto: Jugend Eine Welt
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REUTTE/SHANZU. Einem engagierten Ehepaar aus Reutte in Tirol ist es zu verdanken, dass rund 200 Waisenkinder in Shanzu, einem Vorort der kenianischen Großstadt Mombasa, heute einen Wohn- und Schulplatz haben: Mehr als 100.000 Euro konnten Heinz und Leopoldine Kannenberg in den vergangenen Jahren an einheimische LehrerInnen und BetreuerInnen für den Ankauf eines großen Grundstückes und die Errichtung mehrerer Heim- und Unterrichtsgebäude übergeben.

2005 war das Ehepaar anlässlich seines 40. Hochzeitstages erstmals nach Kenia gereist. Leopoldine Kannenberg wurde damals von einem Strandverkäufer angesprochen, der um Kugelschreiber für seine Kinder bat, die sie ihm versprach - und damit die Kritik eines Lehrers erntete, der am gleichen Strand um Geld für Nahrung für die von ihm ehrenamtlich betreuten Waisenkinder bettelte. Diese würden mindestens ebenso dringend Hilfe brauchen! Die Eheleute überzeugten sich mit eigenen Augen von der verzweifelten Situation der Kinder, die ihre Eltern durch Unfälle oder eine Aids-Erkrankung verloren hatten. Danach gab es für sie kein zurück: Mit Hilfe von Tiroler SpenderInnen ermöglichten sie den Bau von zwei Schulgebäuden, einem Brunnen, einem Wohnhaus für Jungen ("Haus Reutte") sowie einem Mädchenhaus ("Haus Landeck") und investierten viel ehrenamtliche Zeit sowie elf selbst finanzierte Reisen in die nötige Projektbegleitung.

Nach dem Tod von Heinz Kannenberg im Jahr 2012 kümmerte sich seine Witwe um die zukünftige Absicherung des Projektes: "Ich sehe mich wegen der Größe des Hilfsprojektes alleine nicht mehr in der Lage, es weiterhin im Sinne der dortigen Armen und Waisenkinder gewissenhaft zu betreuen", so Frau Kannenberg. Darum stellte sie mit Hilfe von Reinhard Heiserer - Mitbegründer und Leiter der Hilfsorganisation "Jugend Eine Welt - Don Bosco Aktion Österreich" und selbst Tiroler - Kontakt zu den Salesianern in Kenia her, die das Schulprojekt in Zukunft weiterführen werden. "Die Salesianer mit ihrem kenianischen Hauptquartier in Nairobi sind mit der Leitung und Entwicklung von Bildungseinrichtungen sehr erfahren und werden das Schulprojekt bestens betreuen", ist Frau Kannenberg überzeugt.

Mit Unterstützung von Jugend Eine Welt und nach eingehender juristischer Klärung vor Ort wurden die Liegenschaften der ehemaligen "Cooper School" vor Kurzem an den katholischen Orden der Salesianer Don Boscos übertragen. Frau Kannenberg ist über diese Lösung sehr froh: "Ich bin dankbar, dass die Salesianer Don Boscos in Kenia und Jugend Eine Welt in Wien die Verantwortung für die Weiterführung des Schulprojektes übernommen haben. Ich möchte mich an dieser Stelle aufrichtig bei den vielen großzügigen Spendern und Spenderinnen bedanken - insbesondere aus dem Bezirk Reutte und aus ganz Tirol -, die durch ihr wertvolles, großherziges Engagement zugunsten der Kinder in Kenia in den vergangenen Jahren so vieles ermöglicht haben. Ich bitte Sie herzlich, auch weiterhin das "Don Bosco Schulprojekt Shanzu" über die Organisation Jugend Eine Welt mit Spenden zu unterstützen. Auch ich werde mich weiterhin im Rahmen meiner Möglichkeiten für das Projekt einsetzen."

Leopoldine Kannenberg und Reinhard Heiserer sind überzeugt: Bildung überwindet Armut! | Foto: Jugend Eine Welt
Fröhliche Waisenkinder in der Don Bosco Schule Shanzu/Kenia | Foto: Leopoldine Kannenberg
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