"Wuffis" müssen beim Busfahren Maulkorb tragen

GF Michael Kohler zeigt die verpackten Maulkörbe. Diese wurden in unterschiedlichen Größen angeschafft. | Foto: Reichel
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ELBIGENALP (rei). Für den Tourismusverband Ferienregion Lechtal ist ein gutes Angebot an Busverbindungen für die Feriengäste nicht mehr wegzudenken. Die Bedeutung der kostenlosen Benützung für Gäste mit der Lechtal Aktiv Card wächts von Jahr zu Jahr.
Das System funktioniert seit vielen Jahren. Dennoch muss nahezu jährlich nachjustiert werden, um allen Bedüfnissen und Erfordernissen gerecht zu werden. Ganz aktuell: "Hund im Bus!"

Probleme gibt es immer wieder einmal

"Uns werden jedes Jahr vielleicht vier bis fünf Fälle bekannt, wo es Probleme, oder zumindest Kritik gegeben hat", erzählt TVB-Geschäftsführer Michael Kohler. "Eigentlich", glaubt Kohler, "sollte jeder Hundebesitzer wissen, dass sein Vierbeiner im Bus einen Maulkorb braucht. Viele sind sich dessen aber nicht bewusst! Die große Mehrheit hat daher auch keinen Maulkorb dabei."
Eine unangenehme Situation für alle Beteiligten: Hält sich der Busfahrer an die Regeln und lässt Hundehalter, deren Tiere keinen Maulkorb tragen, nicht einsteigen, sind die Gäste sauer. Drückt der Fahrer wiederum ein Auge zu, kann es sein, dass sich andere Fahrgäste beschweren. "Und gar nicht auszudenken, was los wäre, würde dann ein Hund tatsächlich einmal zubeißen", schaudert Kohler vor diesem Gedanken.

Lösung gefunden

Seit heuer hat man im Lechtal eine Lösung: Der Tourismusverband kaufte Dutzende günstige Maulkörbe in unterschiedlichen Größen. Diese können die Hundebesitzer nun im Bus fast zum Selbstkostenpreis erwerben.
"Wir haben auch an ein Pfand-Leihsystem gedacht, aber das funktioniert laut erfahrenen Hundehaltern nicht. Hunde mögen Maulkörbe nicht sehr gerne, und schon gar nicht, wenn diese nach anderen Hunden riechen."
Der Preis von acht Euro pro Maulkorb sollte aber jedem Hundehalter, der seinen Hund mit in den Bus nehmen will, zumutbar sein, glaubt man im Lechtal. Den Maulkorb kann der Hundehalter nach der Busfahrt behalten.

Mehr Platz für E-Bikes

Auch ein anderes Problem ist gelöst. Jenes der Mitnahme von E-Bikes in den Bussen. Für den Transport braucht es spezielle Systeme. Die meisten Busse haben hinten am Heck Fahrradträger montiert. Hier finden fünf Räder Platz - normale Räder, keine (!) E-Bikes,wohlgemerkt! Die sind zu schwer.
Schon seit langer Zeit haben einige Busse spezielle Anhänger dabei. Da ging die Mitnahme von E-Bikes schon bisher, allerdings eingeschränkt.
Mit Beginn der Sommersaison 2018 hat man nun erste Neuerungen eingeführt. Die Mitnahme von E-Bikes ist nun offiziell erlaubt. Bisher waren E-Bikes am Hänger geduldet. Heuer können Radfahrer ihr elektrobetriebenes Rad ohne Bedenken mitnehmen, so der Platz vorhanden ist. 5 Euro werden pro Tageskarte für das Rad eingehoben. Urlauber, welche die Lechtal Aktiv Card besitzen, können die Busse im Tal kostenlos nützen, die Tageskarte für das Rad müssen aber auch sie zahlen.

Schnellbus durch das Tal

Aufbauend auf die genannte Regelung wird es 2019 dann weitere Neuerungen geben. Es werden neue Radanhänger kommen, auf denen rund 40 Räder, bzw. E-Bikes Platz finden. Damit einhergehend wird es auch einen Rad-Schnellbus geben. Der soll zweimal am Vormittag von Reutte in Richtung oberes Lechtal fahren, und einmal, am Nachmittag, in entgegengesetzter Richtung.
Diese Schnellbusse werden nur an wenigen Haltestellen stehen bleiben, vermutlich in jedem Ort nur einmal, in den etwas größeren Gemeinden vielleicht zweimal. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit.
Alle anderen Busse fahren wie gewohnt. Sie haben aber nur den kleinen Radträger für fünf Räder dabei.
"Damit sollten wir das Auslangen finden", glaubt Kohler - wissend, dass es aber immer wieder "Stoßzeiten gibt, wo einfach nicht alle mitkönnen. Der Platz ist nun einmal begrenzt."

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