Reuttes Schulden gehen nach unten

Einstimmig wurde der Haushaltsplan für 2018 in Reutte genehmigt.
3Bilder
  • Einstimmig wurde der Haushaltsplan für 2018 in Reutte genehmigt.
  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE (rei). Einstimmig genehmigte der Reuttener Gemeinderat das Budget für das Jahr 2018. Dieses sieht Einnahmen und Ausgaben im ordentlichen Haushalt in Höhe von 21.974.000 Euro vor, der außerordentliche Haushalt schlägt mit weiteren 1.626.000 Euro zu Buche. Insgesamt sollen somit in diesem Jahr 23.600.660 Euro bewegt werden.

"Solider Rahmen"

Bürgermeister Luis Oberer sprach bei der Präsentation von einer soliden finanziellen Situation in der Marktgmeinde. Er freute sich, dass alle von den Ausschüssen eingebrachten Vorstellungen umgesetzt werden können. "Es gab keine Streichungen. Die Vorgespräche waren gut. Es wurde nur Wichtiges vorgeschlagen", fasste es Oberer in kurzen Worten zusammen.
In der anschließenden Diskussion stellte sich das dann doch etwas anders dar. Da hinterfragte etwas Roland Beirer (Liste Gemeinsam für Reutte) die Notwendigkeit zur Neugestaltung der Parkanlage. Er hätte das Geld in Fahrstühlen in den Volksschulen besser investiert gesehen. Listenführer Klaus Schimana und Fraktionskollege Ernst Hornstein sprachen sich dann auch noch für einen Lift im Grünen Haus aus.
Bgm. Luis Oberer (Liste Luis) wunderte sich: "Dafür gibt es Ausschüsse. Diese müssen solche Wünsche einbringen." Das sei nicht passiert, es gelte das vorliegende Zahlenpaket zu genehmigen. Und das taten die Gemeinderäte dann am Ende auch einstimmig.

Wenig Gestaltungsspielraum

Ein Großteil der Ausgaben sind fix gebunden. Die Verwaltung kostet über zwei Millionen Euro, der Bereich Unterricht/Erziehung/Sport verschlingt knapp 3,6 Mio. Euro. Kulturelle Bereiche schlagen mit rd. 1,39 Mio. Euro zu Buche, soziale Wohlfahrt und Wohnbauförderung sind mit knapp  5,1 Mio. Euro ausgewiesen.
Für den großen Themenkomplex "Gesundheit" sind 2,08 Mio. vorgesehen. Größter Brocken dabei die Zuwendungen an den Tiroler Krankenanstaltenfonds TILAK mit 1.095.300 Euro. "Da muss man nachdenken, ob das so weiter gehen kann", zeigte Oberer wenig Verständnis für diese enorme Summe. Weitere 814.000 Euro muss Reutte als Betriebsabgangsdeckung dem Bezirkskrankenhaus Reutte bereit stellen. Im Vorjahr war es dieser Posten, der für einige Unruhe und Unmut sorgte, lag der Beitrag 2017 doch um 78.000 Euro höher.

Beachtliches Zahlenwerk

Es ist ein beachtliches Zahlenwerk, das viele kleine und große Posten auflistet, darunter viele Ausgaben, an denen man nicht vorbei kommt. Natürlich gibt es auf der anderen Seite auch die notwendigen Einnahmen. Und da spielt die gute Wirtschaftslage dem Bezirkshauptort in die Hand. So konnte man im Vorjahr einen Überschuss von 530.000 Euro erwirtschaften. Dieser macht es u.a. möglich, dem außerordentlichen Haushalt 500.000 Euro zuzuführen. Die Gemeinde muss also weniger Schulden machen. Und so geht die Verschuldung kontinuierlich nach unten. Lag der Verschuldungsgrad im Jahr 2010 noch bei 69,7 Prozent (lt. Jahresrechnung), so wird er laut Budget Ende 2018 36,2 Prozent betragen. Ein "historischer Tiefststand", wie Oberer anmerkte.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.