Sprachentwicklung: Spricht mein Kind zu wenig?

In einer Therapie wird auf spielerische Art das Interesse an Sprache und gemeinsamem Handeln geweckt | Foto: KH BHS Ried
  • In einer Therapie wird auf spielerische Art das Interesse an Sprache und gemeinsamem Handeln geweckt
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BEZIRK. 13 bis 20 Prozent aller Zweijährigen weisen eine verzögerte Sprachentwicklung auf. Eine frühe Therapie verhindert langfristige Folgen. „Kinder, die mit zwei Jahren nur wenige Worte sprechen, holen dieses Defizit nur selten bis zum Alter von vier Jahren auf“, weiß Julia Daxecker, Leiterin der Logopädie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Sie empfiehlt, hier rasch zu handeln – ehe sich das Zeitfenster schließt, um dieses Entwicklungsdefizit aufzuholen.

Die Ursache für einen Wortschatz von weniger als 50 Wörtern bei Zweijährigen, oder dass sie noch keine Zwei-Wort-Sätze bilden können, sind vielfältig und reichen laut der Expertin von mangelnder Sprachanregung in der Familie bis hin zu Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen.

"Wenn man bei seinem Kind Sprachprobleme vermutet, sollte man das von Fachleuten abklären lassen. Dabei wird untersucht, ob das Kind sprachliche Aufforderungen versteht, ob es Blickkontakt aufnimmt und ob das Spielen mit Gegenständen mit einer sinngerichteten Handlung verbunden ist", so Daxecker. Wichtig sei auch die Überprüfung des Gehörs, da ein einwandfreies Hörvermögen für die Sprachentwicklung von großer Bedeutung ist.

Die Leiterin der Logopädie weist darauf hin, dass Entwicklungsverzögerungen mit einer gezielten Therapie aufgeholt werden können. Dabei wird auf spielerische Art das Interesse an Sprache und gemeinsamem Handeln geweckt.

So können Eltern Sprache fördern
"Eltern sollen für ihre Kleinkinder ein Vorbild sein, auch beim Sprechen: Ruhig, deutlich, mit Blickkontakt und vor allem direkt – das TV-Gerät ist kein Ersatz. Hören Sie zu, korrigieren Sie Fehler, aber fordern Sie Ihr Kind nicht ständig zum Nachsprechen auf. Fördern Sie die Sprach- und Sprechfreude durch gemeinsames Spielen, zum Beispiel Fingerspiele, gemeinsames Blättern in Bilderbüchern, durch Kinderlieder, Geschichtenerzählen und vor allem: durch Liebe und Akzeptanz."

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