"Streit kann ein reinigendes Gewitter sein"

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BEZIRK (lenz). "Geld, Haushalt, Freizeit und Urlaub, Kinder, mangelnde Aufmerksamkeit, Sexualität – es sind meist immer die gleichen Themen, die zu Streit führen", weiß Sonja Seiler-Baumfeld, Familien-Psychotherapeutin aus Ried. Dahinter liegen jedoch meist andere Ursachen, etwa zu große Unterschiede der Partner oder zu hohe Ansprüche an eine Partnerschaft. "Mangelnde Kommunikationsfähigkeit, Unzufriedenheit mit sich selbst aber auch Probleme, die außerhalb der Partnerschaft liegen, können Streit-Auslöser sein", erklärt die Expertin. Das Streiten an sich ist dabei nicht das Problem. "In unserer Zeit gibt es weniger festgeschriebene Rollenbilder für Ehe und Partnerschaft, weshalb unterschiedliche Meinungen ausgehandelt werden müssen. Bestenfalls kann man das in Ruhe ausreden, ein heißer Konflikt lässt sich aber nicht immer vermeiden", erklärt Seiler-Baumfeld und fügt hinzu: "Streit kann auch ein reinigendes Gewitter sein."

Wie streitet man richtig?
Streit ist immer dann besonders schädlich, wenn das Gegenüber abgewertet wird, es nicht mehr um die Sache geht, sondern die Person angegriffen wird. "Verallgemeinerungen sind ebenfalls Gift für jede Beziehung." Auch ein sicherer Weg in den Dauerstreit: Alte Themen aufwärmen. Doch wie streitet man richtig? "Ganz wichtig: Die Partner sollten um eine gemeinsame Lösung bemüht sein, statt recht bekommen zu wollen", rät die Psychotherapeutin und nennt ein paar praktische Tipps, damit der nächste Streit nicht zum Beziehungskiller wird:

- Sachlich und auf ein konkretes Anliegen bezogen argumentieren, so dass der Partner etwas mit den Aussagen anfangen kann
- Sich Zeit nehmen – nicht zwischen Tür und Angel oder wenn es gerade besonders stressig ist einen Streit anfangen
- Lieber mal eine Nacht darüber schlafen, damit man sein Anliegen in Ruhe mitteilen kann
- Den Partner ausreden lassen
- Rückfragen, wie der andere etwas gemeint hat
- Ehrliches Interesse an der Person sowie Wertschätzung zeigen
- Die Meinung des Partners akzeptieren, auch wenn man selbst die Dinge anders sieht
- Klare Wünsche äußern
- Kompromisse akzeptieren bzw. (Kompromiss-)Vorschläge machen
- Schwächen und Fehler zugeben
- Nach dem Streit lenkt jeder den Blick wieder auf das Positive in der Partnerschaft

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