Zwanghaftes Hungern: Dünn um jeden Preis

Noch immer zu dick: Betroffene haben oft ein gestörtes Selbstbild. | Foto: Xenia Luise/Fotolia
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BEZIRK. Alle Gedanken drehen sich nur noch ums Essen. Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper beherrscht den Alltag. Die panische Angst vor einer Gewichtszunahme macht ein soziales Leben schier unmöglich. Immer mehr Menschen sind von einer Essstörung betroffen. "Die gefährlichste, weil mitunter tödlich, ist die Anorexia Nervosa, bekannt als Magersucht. Sie zählt zu den psychisch bedingten Krankheiten mit der höchsten Sterberate", erklärt Daniela Haidinger, Klinische- und Gesundheitspsychologin am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Frauen entwickeln diese Essstörung deutlich häufiger als Männer, aber auch bei jungen Männern nimmt sie zu. Über die tatsächliche Häufigkeit gibt es keine Zahlen. "Experten schätzen die Zahl der Betroffenen international auf 0,5 bis ein Prozent", weiß Haidinger. Am gefährdetsten, eine Magersucht zu entwickeln, sind Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren.

Panische Angst davor, dick zu sein

"Die Betroffenen haben eine panische Angst davor, dick zu sein, vermeiden hochkalorische Nahrung und unterstützen das Abnehmen durch selbst herbeigeführtes Erbrechen oder Abführen, übertriebene sportliche Aktivität oder die Einnahme von Appetitzüglern." Das selbst herbeigeführte Untergewicht liegt mindestens 15 Prozent unter dem Normalgewicht beziehungsweise unter einem Body-Mass-Index von 17,5. Die Magersucht zählt zu den seelisch bedingten Essstörungen, weil neben biologischen und soziokulturellen Faktoren auch verschiedenste seelische Belastungen und Spannungen eine solche Störung auslösen können. "Der Nahrungsverzicht kann so Lösungsversuch für tiefer liegende seelische Probleme, Flucht oder Ersatz für verdrängte Gefühle und Bedürfnisse sein. Die Kontrolle über die eigenen körperlichen Bedürfnisse wird als Erfolg wahrgenommen, Gewichtszunahmen hingegen als Scheitern", so die Expertin. Das Körpergewicht diene als „letzte Bastion des Selbstwertes“. Dementsprechend sei die Psychotherapie die wichtigste Säule in der Behandlung der Magersucht. Hilfe erhalten Betroffene entweder bei Psychologen und Psychotherapeuten im niedergelassenen Bereich oder in psychosomatischen Einrichtungen.

Noch immer zu dick: Betroffene haben oft ein gestörtes Selbstbild. | Foto: Xenia Luise/Fotolia
Daniela Haidinger, Klinische- und Gesundheitspsychologin am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. | Foto: KH BHS Ried
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