Rotes Kreuz Ried - Sommerzeit ist Badezeit - Tipps gegen Badeunfälle

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Die warmen Temperaturen der letzten Wochen lassen unsere wunderschönen Seen und Schwimmbäder wieder zum Anziehungspunkt Nummer Eins für Groß und Klein werden. Doch wie jedes Jahr birgt der Badespaß auch Gefahren für Erwachsene und speziell für Kinder in jedem Alter, denn schon wenige Minuten der Unachtsamkeit genügen, um das Badevergnügen zur tödlichen Gefahr werden zu lassen.

In Zusammenarbeit mit Frau Gertraud Schiefecker vom Roten Kreuz Ried möchten wir die wichtigsten Tipps der Prävention zur Verhinderung von Badeunfällen und die lebensnotwendigen Erstmaßnahmen im Ernstfall zusammenfassen.

> Frau Schiefecker, als Lehrbeauftragte beim Roten Kreuz Ried kennen sie sicher die wichtigsten Verhaltensregeln, damit ein Badeunfall erst gar nicht passiert.
Worauf sollte man speziell achten?

Ertrinken ist die zweithäufigste Todesursache bei Kleinkindern, es reichen schon wenige Zentimeter Wassertiefe. Kinder unter fünf Jahren können den im Verhältnis zum restlichen Körper schweren Kopf nicht alleine aus dem Wasser ziehen. Anders wie bei Erwachsenen, die um sich zu schlagen beginnen, verfallen Kinder in eine Starre mit Atemsperre, wodurch das Ertrinken letztendlich völlig lautlos geschieht.
Oberstes Gebot ist daher, Kinder nie unbeaufsichtigt lassen, Schwimmteiche oder Becken sind entsprechend abzusichern!

Für Erwachsene gilt sich langsam an die Wassertemperatur zu gewöhnen, nicht überhitzt in eiskaltes Wasser springen, dies ist ein Schock für Herz und Kreislauf.

Alkohol und Schwimmen sind eine gefährliche Kombination.
Alkohol hemmt die Zuckerfreisetzung der Leber und begünstigt Unterzucker. Die dadurch beginnende Erschöpfung wird durch die gleichzeitige Herabsetzung der Körperwahrnehmung oft zu spät erkannt.

Bevor man kopfüber ins Wasser springt, sollte man sich unbedingt über genügend Wassertiefe vergewissern.

> Wenn es trotzdem zu einem Badeunfall gekommen ist, wie sollte die Rettungskette funktionieren und was kann der Ersthelfer tun um Leben zu retten?
Die Person sofort aus dem Wasser ziehen, dabei auf Selbstschutz achten - nur mit Schwimmhilfen, ev. mehrere Personen zu Hilfe rufen! Ist die Person ansprechbar unverzüglich in eine Decke wickeln um der Gefahr der Unterkühlung entgegen zu wirken. Auch wenn ein Kind nur wenig Wasser geschluckt hat, ist ein Arzt aufzusuchen, um vor allem die Lungen des Kindes genau untersuchen zu lassen.
Ist die Person bewusstlos, sofort den Notruf 144 veranlassen, Atemwege frei machen und Atmung kontrollieren.

Bei normaler Atmung die Person oder das Kind in die stabile Seitenlage bringen und ebenfalls z.B. mit einer Rettungsdecke weiteren Wärmeverlust verhindern.
Wenn die Person keine normale Atmung, z. B. auch nur eine sogenannte „Schnappatmung“ hat, sofort mit 5 Beatmungen beginnen und in weiterer Folge die Herzdruckmassage und Beatmung im Verhältnis 30:2 durchführen, bis der Notarzt eintrifft.

Auf keinen Fall schütteln oder mit den Beinen nach oben in die Luft halten – dadurch kommt kein Wasser aus der Lunge!
Die richtige Technik der Wiederbelebung bei Erwachsenen erlernt man in einem Erstehilfekurs, bzw. bei Kindern in einem Kindernotfallkurs!

> Welche gesundheitlichen Probleme können bei zu viel Sonne außerhalb des Wassers auftreten und welche Symptome zeigen sich?
Zu viel Sonne führt zu einer sichtbaren Entzündung der Haut, dem Sonnenbrand.
- Maßnahmen: Mit ausreichend Sonnenschutzmittel eincremen, bei Kindern und empfindlicher Haut mit sehr hohem Schutzfaktor! Kinder unter drei Jahren vor direkter Sonneneinstrahlung schützen: Kopfbedeckung, T-Shirt, Mittagshitze meiden! Sonnenbrille tragen!

Durch hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit kann es zu einer Überhitzung im Körper kommen. Durch vermehrte Schweißbildung und das Erweitern der Blutgefäße der Haut und damit einer verstärkten Durchblutung versucht der Körper die Temperatur zu senken. Es kommt zu einer gefährlichen Umverteilung des Blutes. Erschwerend kommt Flüssigkeitsmangel hinzu was zu einer massiven Überhitzung des Körpers und Elektrolytentgleisung und somit zu einem Hitzeschlag führt.

Eine starke Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken kann zu einer Reizung der Hirnhäute und somit zu einem Sonnenstich führen. Hitzeschlag und/oder Sonnenstich sind ein ernstzunehmendes Krankheitsbild und können sogar zu einem Hirnödem führen!

- Symptome: Kopfschmerz, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Ohnmacht, Krämpfe in Armen und Beinen, Abgeschlagenheit

- Maßnahmen: Person in den Schatten bringen, Oberkörper und Kopf unbedingt kühlen! Wasser trinken!
Wenn sich der Zustand nicht bessert unbedingt einen Arzt kontaktieren!

- Vorbeugung: Kopfbedeckung – ausreichend Trinken, Anstrengung und Mittagshitze meiden, besonders Kinder und ältere Personen sind gefährdet! Vorsicht bei in der Sonne geparkten Autos!

> „Moby Kid“ als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme für Kleinkinder:
Um Badeunfälle mit Kleinkindern präventiv vorzubeugen hat das OÖ. Rote Kreuz gemeinsam im einem Unternehmen aus Leonding ein spezielles Produkt namens „Moby Kid“ entwickelt, das für mehr Sicherheit sorgen soll. Das Kernstück dieser Innovation bildet ein spezielles Armband. Kommt dieses mit Wasser in Berührung, löst die Basisstation einen lauten Alarm aus.
Weitere Informationen unter www.moby-kid.at

> Achtsamkeit und Aufsichtspflicht steht an oberster Stelle:
Ein Gedanke an die eigene Gesundheit vor dem Sprung in das kühlende Wasser ist jedem anzuraten, um Folgeschäden zu vermeiden. Mit Kindern steht die Aufsichtspflicht an oberster Stelle. Kinder dürfen sich nie alleine und unbeaufsichtigt in unmittelbarer Nähe eines Gewässers aufhalten.

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