5/8terl in Ehr’n im Rieder KiK
Badeschluss
Besser hätte man den Sommer nicht beenden und den Herbst einleiten können. Mit „Badeschluss, es ist vorbei“, dem ersten Lied - und auch auf der aktuellen CD „Duft der Männer“ - von 5/8tler in Ehr’n ist’s endgültig aus. „Jetzt wo i endlich allein bin“… „die Sunn war stark und ziemlich guat“… „die Witz a Schaß, mehr wird ned bleiben“. Zum dritten Mal war die Wiener Soulband am Freitagabend im ausverkauften KiK zu Besuch. Saft und leise klangen die melancholischen Lieder durch den Keller. Das Publikum lauschte. „Wann i di ned kenna, würd i auf die stehn“. Nachdenkliche und anspruchsvolle Lieder standen auf dem Programm. Wie Prosatexte, gesunden und instrumental begleitet, die vielleicht einer modernen Form des Wiener Liederguts gleichkommen. Stilvoll langgezogen und hingebungsvoll gesungen durch Max Geier und Bobby Slivovsky. Eben diese gestalteten auch die launischen Dialoge zwischen den Liedern. „Drei Seidl Bier bitte, davon eins alkoholfrei für den Clemens am Klavier“ wurden zwischendurch von der Bühne her bestellt. Auch die Zigarette danach wurde in den Liedpausen gedreht und entzündet und an andere Bandmitglieder weitergegeben. Laut Sänger alles im Vorfeld im Stephan ausgehandelt. Die nachdenkliche Stille fand ihren Höhepunkt mit einer „Schweigeminute an Traiskirchen“. Zur versuchten atmosphärischen Aufhellung gab’s immer wieder mal zerbrechliche Liebeslieder wie den Titel Kuss, der mit dem ersten Kuss beginnt und wo dritte bereits der letzte ist. Wer den Wiener Soul nicht ganz , in allen Einzelheiten, verstanden hat, dem konnte es letztendlich „wurscht“ sein. Die Message ist rübergekommen. Die gefühlvollen Lieder und feine Musik malten die perfekte Melancholie für diese Jahreszeit.
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