Elterntaxi
Die Gefahr lauert oft vor der Schule

Im Rahmen der Verkehrserziehung haben die Schüler die Elternhaltestellen in Obernberg mit der Polizei inspiziert. | Foto: Gesunde Gemeinde Obernberg
  • Im Rahmen der Verkehrserziehung haben die Schüler die Elternhaltestellen in Obernberg mit der Polizei inspiziert.
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Da viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, kommt es hier öfter zu gefährlichen Situationen.

BEZIRK RIED. Schulwege sollten verkehrstechnisch so gestaltet sein, dass das Unfallrisiko minimal ist. Ein Projekt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Schulkinder läuft derzeit in Taiskirchen. "Wir werden 2022 eine rund 20 Meter lange Gehsteiglücke mitten im Ortsgebiet schließen und einen schmalen Gehweg verbreitern. Dazu hat die Gemeinde bereits ein leerstehendes Haus angekauft, das nun abgerissen wird", so Bürgermeister Johann Weirathmüller über das 100.000 Euro-Projekt. Für mehr Verkehrssicherheit am Schulweg sorgt seit kurzem in Taiskirchen auch eine Geschwindigkeitsmessanlage, die von der Volkspartei finanziert wurde. „Speziell hier am Schulhausberg sollen die Autofahrer daran erinnert werden, den Fuß vom Gas zu nehmen, da dieser Verkehrsabschnitt auch viel von Schülern genutzt wird“, so Weirathmüller.

Gefahr direkt vor der Schule

Die unbeleuchtete Straße in Wegleiten, der fehlende Gehsteig vor den Wohnblöcken zur Bushaltestelle in der Försterstraße sowie die Zughaltestelle Bad Ried und die Bushaltestelle in der Brucknerstraße, die sich jeweils auf der Straßenseite gegenüber der Bildungseinrichtungen befinden: Auch in der Stadt Ried ist der Schulweg oft mit Gefahren verbunden. "Für die Verlegung der Haltestelle Bad Ried gibt es schon länger Gespräche mit den ÖBB. Bei der Brucknerschule bräuchte es zusätzlich eine 30er-Beschränkung, da es sich um eine vielbefahrene Hauptverkehrsachse handelt", so Verkehrsstadtrat und Pädagoge Lukas Oberwagner. Noch größere Gefahren lauern seiner Meinung nach aber oft direkt vor der Schule. "Immer mehr Kinder werden von den Eltern mit dem Auto in die Schule gefahren. Unter anderem aufgrund des gefährlichen Schulweges. Nur leider hat dadurch der Verkehr und damit das Gefahrenpotential direkt vor den Schulen erst recht enorm zugenommen!"

"Eltern-Haltestellen"

Eine Lösung wären hier sogenannte "Kiss and go"-Zonen oder "Eltern-Haltestellen". Dazu werden an geeigneten Schulweg-Strecken, bewusst in einiger Entfernung, „Haltestellen“ für Eltern ausgewiesen, von denen aus die Kinder den Schulweg zu Fuß gemeinsam beschreiten können. Das Ziel: mehr Sicherheit, Bewegung und Verkehrskompetenz für die Kinder. Im Gegensatz zur Stadt Ried gibt es in Obernberg bereits zwei derartige Elternhaltestellen. "Diese Haltestellen werden gut von den Eltern angenommen und mit zahlreichen Aktionen von der Schule begleitet", so Daniela Frauscher, Arbeitskreisleiterin der Gesunden Gemeinde Obernberg. So haben die Schulkinder im Werkunterricht beispielsweise farbige Fußabdrücke für ihren Schulweg gestaltet. Aktuell gibt es einen Sammelpass: Jeder Schüler, der zu Fuß in die Schule kommt, erhält einen Stempel und für den fertigen Sammelpass eine Belohnung. Peter Kettl, neuer Bürgermeister von Aurolzmünster, plant ebenfalls Eltern-Haltestellen zu realisieren. Zusätzlich soll in unmittelbarer Nähe zur Schule eine Haltemöglichkeit für Eltern geschaffen werden, um die Verkehrssituation zu entschärfen. "Wir müssen hier dringend etwas unternehmen, bevor wirklich noch etwas passiert", so Kettl.


Zur Sache

Einige Tipps des Kuratoriums für Verkehrssicherheit für einen sicheren Schulweg:

• Gemeinsames Schulwegtraining mit Mama oder Papa bis Ihr Kind für den ersten Alleingang reif ist. Unternehmen Sie die Trainingsgänge an Schultagen, morgens und mittags, damit authentische Bedingungen vorherrschen.
• Zebrastreifen sind kein Garant für Sicherheit. Erklären Sie Ihrem Kind, dass hier leider nicht alle Autofahrer anhalten.
• Schluss mit Elterntaxi: Bringen Sie Ihr Kind nur in Ausnahmefällen mit dem Auto zur Schule. Kinder, die nur als Passagiere am Straßenverkehr teilnehmen, lernen nicht, selbst mit Situationen im Straßenverkehr umzugehen.
• Die Straße nicht direkt vor oder hinter dem Bus überqueren, sondern warten, bis dieser die Haltestelle verlassen hat.
• Reflektoren auf Kleidung, Schultasche & Co. machen Ihr Kind sichtbar.

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