Mario Friedl macht auf dem zweiten Bildungsweg eine Ausbildung in der Pflege und sagt
"Die Krise war meine Chance!"

Mario Friedl beim Online-Unterricht. | Foto: Friedl

ST. MARTIN. Mario Friedl ist 38, verheiratet und zweifacher Familienvater.  Warum er seinen Job bei FACC im Bereich der Qualitätssicherung gegen eine Pflege-Ausbildung getauscht hat, darüber spricht der Hobbyläufer im Interview. 

Warum haben Sie sich dazu entschieden, auf dem zweiten Bildungsweg eine Ausbildung in
der Pflege zu machen?

Den Gedanken hatte ich schon einige Jahre zuvor, allerdings habe ich mich erst im September letzten Jahres ernsthaft damit beschäftigt. Ich war damals noch bei FACC beschäftigt, als einige hundert Mitarbeiter entlassen wurden. Ich war nicht unter den Gekündigten, habe aber gesehen,  dass es einen sehr guten und fairen Sozialplan gab. Da ich über 15 Jahre im Betrieb war, bekam ich eine doch recht ordentliche Summe – da habe ich mich kündigen lassen. Ich muss auch klar dazu sagen, dass ich vermutlich ohne Corona und den FACC-Sozialplan nie mit der Ausbildung begonnen hätte. Zum einen, weil es mit Haus und Familie mit den aktuellen Förderungen schwer zu stemmen ist,. Zum anderen, weil ich eine tolle Abteilung hatte und mir die Arbeit ja gefallen hat. Ich bin also nicht geflüchtet, aber die Krise war meine Chance.

Welche Ausbildung machen Sie genau und wie lange dauert diese?
Die Ausbildung dauert knapp zwei Jahre. Man hat zwei Berufe, wobei der Pflegeassistent der eigentliche Beruf. Im zweiten Abschnitt absolviert man noch die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Altenarbeit.

Wie geht es Ihnen dabei, nach etlichen Jahren wieder die Schulbank zu drücken?
Der Umstieg gelang richtig gut. Es sind viele interessante Fächer dabei. Da lernt man nicht nur für die Ausbildung, sondern für das Leben. Das hat mich positiv überrascht.

Was würden Sie nach einigen Wochen Ausbildung sagen: War es die richtige Entscheidung?
Absolut! Allerdings wird es, vor allem im ersten Jahr der Ausbildung, sehr intensiv. Ich bin sehr motiviert, aber die „zachen“ Zeiten kommen sicher.  Das war mir aber durchaus schon vor der Entscheidung bewusst und gehört einfach dazu.

Wie sehr beeinflusst die aktuelle Corona-Situation die Ausbildung? Gibt es Homeschooling und wie schaut es mit Praxis aus?
Zum Teil werden wir per Homeschooling unterrichtet, zum Teil vor Ort in der Schule. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Aber natürlich bin ich gerne mit meinen Kollegen in der Klasse. Wir arbeiten sehr viel mit Puppen und realen Personen, um das gelernte auch zu üben.

Sie sind verheiratet und haben auch einen Sohn und eine Tochter. Wie schwierig ist es, Ihre Ausbildung und Familie unter einen Hut zu bringen?
Meine Frau ist noch rund eineinhalb Jahre in Karenz, das kommt mir natürlich absolut zu Gute. Sie ist Mama durch und durch und nimmt mir daher sehr viel ab. Danke dafür! Am Wochenende habe natürlich mehr Zeit für die Kids. Ich bewundere auch die Mamas – teilweise alleinerziehend - in meinem Kurs. Das so zu schaffen ist schon eine Herausforderung.

Wo möchten Sie nach Ihrer Ausbildung am liebsten arbeiten?
In Ried im Altenheim. Dort habe ich auch mein Praktikum gemacht und war zwischen den Feiertagen hier. Ich glaube, es ist ein toller Beruf, der natürlich nicht immer einfach ist. Man muss mit allem rechnen, aber das sieht man auch schon nach einigen Wochen Praktikum.

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