Entspannter Start ins Schulleben

Wichtig ist, den Schulweg vor dem Schulstart gemeinsam mit den Kindern zu üben, rät der Experte. | Foto: Sandor Jackal/fotolia
  • Wichtig ist, den Schulweg vor dem Schulstart gemeinsam mit den Kindern zu üben, rät der Experte.
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BEZIRK (grat). Mit dem ersten Schultag beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Für das Kind, aber auch für die Eltern. Die Autonomie der Kinder nimmt zu und die familiäre Außenwelt gewinnt an Bedeutung. In dieser sensiblen Phase brauchen Kinder die Unterstützung ihrer Eltern. Vorbereitung vermeidet unnötigen Stress. Damit ist nicht gemeint, mit dem Kind Lesen, Schreiben und Rechnen zu üben. "Wichtig sind sogenannte Vorläuferfertigkeiten. Dazu zählen etwa Ausdauer, konzentriertes Zuhören oder die Befolgung von Regeln", erklärt Christa Wührer von der Schulpsychologischen Beratungsstelle Innviertel in Ried. Das Kind sollte Spiele und Arbeiten beenden und sich 15 bis 20 Minuten auf eine Sache konzentrieren können. Das kann man mit Lego oder Puzzles trainieren. "Unersätzlich ist ein geregelter Tagesablauf." Sechsjährige Kinder brauchen zwischen neun und zehn Stunden Schlaf und fixe Zeiten zum Aufstehen und Zubettgehen. Um Zeitdruck am Morgen zu vermeiden, sollte man genügend Zeit für die notwendigen Tätigkeiten einplanen. Nach einer Weile gewöhnt sich das Kind an den Rhythmus.

Sicheren Schulweg üben

Ebenfalls wichtig ist die Erkundung des Schulweges gemeinsam mit dem Kind. Dabei wird der sicherste, nicht der kürzeste, gewählt. "Der Weg sollte gut eingeübt werden", rät Josef Wambacher, Bezirksleiter des OÖ Zivilschutzverbandes. "Dem Kind muss klargemacht werden, keine Abkürzungen zu nehmen und nicht ungefragt Mitfahrgelegenheiten anzunehmen. Dem Schulkind sollten Verkehrsschilder erklärt werden." Eltern müssen ein gutes Vorbild sein, indem sie sich selbst an die Verkehrsregeln halten. "Vergewissern Sie sich, dass Ihr Kind wirklich den sicheren Schulweg benutzt", so Wambacher. Falls das Kind mit dem Auto zur Schule gebracht wird, sollte das Kind auf der Gehsteigseite aussteigen und ein sicherer Platz zum Abholen vereinbart werden. Die Sichtbarkeit des Kindes ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Reflektierende Bekleidung, besonders bei schlechten Sichtverhältnissen, erhöht die Sicherheit. Der OÖ Zivilschutzverband verteilt jedes Jahr kostenlos Warnwesten an Schulanfänger.

Leistungsdruck vermeiden

Ein Thema, das oft zu Reibungen führt, sind Noten. Leistungsdruck ist jedoch das falsche Mittel. "Eltern sollten realistische Erwartungen an ihre Kinder stellen. Misserfolge sind wichtig für den Lernprozess und dürfen nicht dramatisiert werden. Statt Strafen brauchen die Kinder Ermutigung und Trost", weiß die Psychologin. Wichtig ist, den Eindrücken, von denen das Kind erzählt, genügend Aufmerksamkeit zu schenken. "Die Eltern sollten dem Kind ein positives Bild von der Schule vermitteln. Eigene Schulerfahrungen können mit dem Kind besprochen werden, dürfen die Erfahrungen des Kindes jedoch nicht negativ beeinflussen." Damit das Kind abschalten kann, ist ein Ausgleich unabdingbar. Talente sollten gefördert werden. "Durch Erfolgserlebnisse werden Kinder stark und selbstbewusst. So sind sie gewappnet für die Herausforderungen im Schulalltag."

Aktion "Sicherer Schulweg" des VCÖ

Im Vorjahr passierten in Österreich 490 Schulwegunfälle. Die meisten davon, nämlich 97, in Oberösterreich. Die Anzahl der Unfälle ist jedoch rückläufig. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fordert verstärkte Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem. Neben ausreichend breiten Gehwegen sei mehr Verkehrsberuhigung im Schulumfeld und in Wohngebieten wichtig. „Der Schulweg ist für Kinder eine Chance, Kompetenzen für das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und die tägliche Portion gesunde Bewegung zu erreichen“, betont VCÖ-Experte Markus Gansterer. Der VCÖ hat deshalb die Aktion „Sicherer Schulweg“ gestartet. Auf der Website http://schulweg.vcoe.at können Eltern in einer Online-Karte Gefahrenstellen am Schulweg ihres Kindes eintragen. Problemstellen sollen so sichtbar gemacht werden.

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