Tierrettung durch Pfotenhilfe
Hund Jimmy Tag und Nacht auf Balkon gesperrt

- Jimmy hat sich auf dem Tierschutzhof der Pfotenhilfe gut erholt und ist nun auf der Suche nach einem neuen Herrchen oder Frauchen.
- Foto: Pfotenhilfe
- hochgeladen von Kathrin Schwendinger
BEZIRK RIED. Nach einer Anzeige durch die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe, wurde im Bezirk Ried ein Hund beschlagnahmt. "Jimmy", so der Name des Tieres, war bei jeder Witterung auf den Balkon eines Mehrparteienhauses gesperrt worden. Nachbarn haben sich beschwert, weil die Exkremente des Hundes auf ihren Balkon tropften.
"Jimmy war Tag und Nacht auf den Balkon gesperrt, keiner hat sich mit ihm beschäftigt. Nicht einmal seine grundlegendsten Bedürfnisse wurden erfüllt", beschreibt die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe in einer Aussendung. Nachbarn, die in dem Mehrparteienhaus unter den Hundebesitzern wohnen, haben sich über die Exkremente beschwert, die sie auf ihrem Balkon gefunden haben. So wurde die Pfotenhilfe auf den Fall aufmerksam und erstatte Anzeigen, wodurch die zuständige Behörde einschritt und den Hund beschlagnahmte.
"Das Tierschutzgesetz und die entsprechende Tierhaltungsverordnung sind leider voller schwamminger Formulierungen", weiß Johanna Stadler, Pfotenhilfe-Geschäftsführerin, "es vermag nicht einmal Hunde ausreichend zu schützen." Aber der Fall in Ried ging schließlich doch zu weit und führte zum Behördeneinschreiten.
Jimmy kann nun rechtskräftig adoptiert werden
"Jimmy ist ein entzückender, total verschmuster Hund, der wahnsinnig darunter gelitten hat, bei jeder Witterung ohne Liebe und Geborgenheit auf kleinstem Raum ausgesperrt zu sein", beschreibt Stadler. "Ich verstehe Menschen nicht, die sich ein Haustier zulegen, obwohl sie weder Zeit noch Lust haben, sich mit einem anderen Lebewesen zu beschäftigen." Jimmy hat sich auf dem Tierschutzhof der Pfotenhilfe in der Grenzregion Salzburg/Oberösterreich physisch und psychisch mittlerweile gut erholt und ist nun auch rechtskräftig behördlich zur Adoption freigegeben. Nähere Infos zu Jimmy finden Sie unter www.pfotenhilfe.at
Am Samstag, 20. Februar 2021, ist "Liebe-dein-Haustier-Tag"
Anlässlich des Liebe-Dein-Haustier-Tags am kommenden Samstag erinnert die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe daran, dass ein Haustier ein Lebewesen mit absolut vergleichbaren Gefühlen wie wir Menschen ist und daher auch wie ein Familienmitglied zu behandeln ist. Man müsse sich also jedenfalls vorher überlegen, warum man es eigentlich will, ob man Zeit und Geld dafür hat und was passiert, wenn sich die Lebensumstände ändern und man sich nicht mehr um das Tier kümmern kann.
"Die Hauptmotivation sollte aus meiner Sicht sein, einem Tier eine Familie zu geben, das sehnsüchtig darauf wartet. Daher muss der erste Schritt zum Haustier zur Website einer Tierschutzeinrichtung führen und sicher nicht zum Angebot eines extra für mich gezüchteten Tieres. Und klar ist auch: Tiere wollen weder in Käfige gesperrt noch vernachlässigt werden, sie haben Bedürfnisse, die die Halter zu erfüllen haben. Es sagt viel über unsere Gesellschaft aus, dass es überhaupt ein Tierschutzgesetz braucht, um die Tiere vor uns Menschen zu schützen. Aber Liebe und Zuneigung kann man nicht gesetzlich vorschreiben, die müssen schon von selbst kommen, sonst sollte man sich lieber für ein Stofftier entscheiden", gibt Stadler abschließend zu bedenken.
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