Ried im Innkreis
Nein zu Plastik – ja zu Papierbeuteln!
Die Kompostieranlagenbetreiber im Bezirk Ried wünschen sich den vermehrten Einsatz von Papierbeuteln als Vorsammelbehälter für die Biotonne.
BEZIRK RIED (schi). Die Biotonnenkompostierer des Bezirkes Ried haben eine vorweihnachtliche Biotonnenanalyse durchgeführt. Ausgewählt wurden dabei zehn Gemeinden des Bezirkes Ried mit unterschiedlicher Bevölkerungsstruktur, Gemeindegröße und unterschiedlichen Abfuhrzyklen. Auch zwei „Aktion scharf“ Pilotgemeinden waren bei den Analysen mit dabei. "Grundsätzlich konnte festgestellt werden, dass der Anteil der Störstoffe bei den Aktionsgemeinden geringer war und die Gemeindegröße nicht immer mit der Störstoffmenge korrelierte. Jedes Plastiksackerl in der Biotonne ist ein Plastiksackerl zu viel", sind sich die Kompostierer einig. Laut ihnen ist die "Aktion scharf" ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, jedoch gibt es noch Verbesserungspotential.
Maisstärkesäcke nicht ideal
Ein Großteil der Bevölkerung agiert bei der Verwendung der Biotonne bereits sehr vorbildlich. Vielfach werden die biogenen Materialien in Papier gewickelt oder in Papierbeutel gegeben und dann erst wird der Vorsammelbehälter in die Biotonne entleert. Das hält die Biotonne sauber und verhindert Fäulnis. Den verstärkten Einsatz von Maisstärkesäcken sehen die Kompostierer anlässlich der Analyseaktion jedoch mit gemischten Gefühlen. "Das Positive in der Verwendung der Maisstärkesäcke ist, dass dadurch nicht kompostierbare Plastiksäcke und Knotenbeutel ersetzt werden. In der Kompostierung sind besonders die Knoten der Knotenbeutel und die Zurrbänder schwer kompostierbar. Bei manchen Produkten benötigt der Abbauprozess mehr Zeit als für die Kompostierung benötigt wird", so Franz Augustin von der Innkompost GmbH in Hohenzell.
Einsatz von Papierbeuteln
Wesentlich positiver sehen die Kompostierer den Einsatz von Papiertaschen und Papierbeuteln als Vorsammelhilfe. Bei der Analyse konnte festgestellt werden, dass bereits sehr viele Bürger diese kompostierfreundliche Alternative verwenden. Da die Bewerbung und der Vertreib noch sehr in den Anfängen steckt, hoffen die Kompostierer, dass diese Alternative in Zukunft noch stärker von Abfallgremien, Gemeinden und Handelsketten unterstützt wird. Als Beispiel nennt Augustin die Initiative "Wir für Bio" in Deutschland. Ziel dieser Initiative ist es, mit gezielten Kampagnen Plastik und auch kompostierbares Plastik aus der Biotonne zu verbannen und die Bevölkerung dazu zu bringen, Papierbeutel als Sammelhilfe zu verwenden. "Nur so kann eine ideal Kompostierung gewährleistet werden und ein 'sauberes' Produkt entstehen", so Augustin abschließend.
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