Leader Projekte in Ried
Puchmuseum, Traktor Wandern und Generationenplatz geplant

In Mettmach eröffnet ein Puchmuseum. | Foto: Josef Detzlhofer
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  • In Mettmach eröffnet ein Puchmuseum.
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Seit 2006 gibt es die Leader-Region Mitten im Innviertel. Seither wurden viele Projekte realisiert.

INNVIERTEL (nagl). Leader ist ein Förderprogramm der Europäischen Union zur Stärkung ländlicher Räume. Seit 1991 gibt es Leader in der EU, seit 2006 auch in der Region unter dem Namen "Mitten im Innviertel". "Wie diese Definition im Alltag aussieht, zeigen die vielen, vielen Projekte. Besonders ist, dass jedes Vorhaben von Leuten aus unserer Region entwickelt und vor Ort umgesetzt wird. Es gibt keine Aufträge 'von oben' etwas Bestimmtes machen zu müssen. Wir wissen, was unsere Region braucht und wo wir etwas bewegen können – jede und jeder von uns kann sich daran beteiligen, wie unser Lebensumfeld in Zukunft aussehen soll", erklärt Rita Atzwanger, Geschäftsführerin der Leader-Region Mitten im Innviertel.

So funktioniert's

Doch wie funktioniert die Förderung eines Projektes? "Sobald die Idee konkreter wird, bitte Kontakt mit dem Leader-Büro aufnehmen. Wir unterstützen bei der Entwicklung des Projekts und bereiten die Bewertung durch das regionale Projektauswahlgremium vor. Dem Gremium gehören 19 Personen aus unserer Region an. Sie bewerten jedes Projekt nach einheitlichen Kriterien", weiß Atzwanger. Besonders wichtig ist dabei, dass jedes Projekt einen Beitrag zur Lokalen Entwicklungsstrategie leistet. Diese Strategie wurde gemeinsam mit der regionalen Bevölkerung für die Förderperiode erstellt. Darin sind Ziele und Bedürfnisse festgehalten, in die sich die Region „Mitten im Innviertel“ entwickeln soll.

Nach dem positiven Gremiumsbeschluss reicht man im Leader-Büro den Förderungsantrag ein. Sobald dieser bewilligt ist, kann die Umsetzung des Projekts starten. Ist diese abgeschlossen, wird der Zahlungsantrag eingereicht. Die Fördergelder stammen von der Europäischen Union, Bund und Land.

Bodenkoffer für bessere Bodengesundheit

Seit 2015 wurden 78 Projekte der Leader-Region Mitten im Innviertel eingereicht – und es werden laufend mehr. Um ein Leader-Projekt einreichen zu können, muss die Gemeinde Mitglied in der Leader-Region sein. Mitten im Innviertel sind das 36 Gemeinden: neun im Bezirk Braunau und 27 im Bezirk Ried. Es wird bewusst bezirksübergreifend gearbeitet. Ein gutes Beispiel dafür ist das Projekt "Bodenkoffer". Hier arbeiten die Leader-Regionen Mitten im Innviertel und Sauwald-Pramtal gemeinsam, um die Gesundheit von Acker- und Grünflächen zu verbessern.

Norbert Ecker, Sachverständiger für Böden und Ackerflächen und Elisabeth Murauer von der Beratung Boden.Wasser.Schutz der Landwirtschaftskammer Oberösterreich begleiten die Aktion. „Wer den eigenen Boden gut kennt, kann Pflanzenschutz- und Düngemittel reduzieren und dennoch einen hohen Ertrag erzielen“, betont Ecker.

Die Gießerei – Haus der Nachhaltigkeit

Ein großes Leader-Projekt ist die "Gießerei – Haus der Nachhaltigkeit" in der Rieder Innenstadt. "Am Dienstag, 1. Juni 2021, wollen wir im ersten Stock durchstarten: Die Kaffeekocherei von Martin Gruber und der ‚Marktplatz‘ der Trafos eGen werden gemeinsam starten. Was sich wir und viele rundherum schon sehnlichst wünschen, gibt’s ab diesem Datum: Das renovierte Haus bestaunen, die Produkte im Marktplatz unter die Lupe nehmen und Martins Angebot kosten und genießen. Für jeden wird etwas dabei sein", freut sich Obmann Max Gramberger.

Bereits seit Jahreswechsel geöffnet hat „Oskar“, die Werkstätte für Ideen – Kunst – Druck von Oskar Pointecker in der Eislaufgasse hinter der Gießerei. Daneben wird Afranio Simoes, ein gebürtiger Brasilianer, zeitgleich mit der Gießerei seine Kaffeerösterei Beco (Deutsch: die Gasse) eröffnen. Er bietet frisch gerösteten Kaffee sowie süße und saure brasilianische Köstlichkeiten zum Sofort-Essen oder zum Mitnehmen an.

Mettmacher Platzl zeigen viele Perspektiven

Ein weiteres, erfolgreich umgesetztes Leader-Projekt sind die Mettmacher Platzl. An 15 Plätzen werden Themen aus Mettmachs Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Natur, Geologie und vieles mehr vorgestellt. Bei jedem Platzl lädt eine Sitzbank ein, um zu rasten und die Landschaft zu genießen. Infotafeln stellen Wissenswertes über Mettmach vor – ergänzend wurde für jedes Platzl ein Videoclip angefertigt (mit QR-Code auf jedem Smartphone abspielbar).

„Mein Lieblingsplatzl ist beim Steinhauser in Großenreith, von dort hat man einen wunderschönen Fernblick ins Innviertel – und erfährt etwas über die Zechen von früher“, verrät Karl Kettl, der das LEADER-Projekt mit Vereinskollegen plante und umsetzte.

Auch Bürgermeister Erich Gaisbauer freut sich über die Umsetzung des Projektes: „Die Mettmacher Platzl zeigen unseren Ort aus vielen Perspektiven. Es freut mich, wie gut es in den Videoclips gelungen ist, die Besonderheiten des Innviertels und die Landschaft festzuhalten.“

Neue Projekte in der Pipeline

Für das Jahr 2021 sind viele weitere Projekte geplant. In Kirchheim in Innkreis soll zum Beispiel ein naturnaher Generationenplatz entstehen. In Mettmach sind gleich zwei neue Projekte geplant: Ein Puchmuseum und das "Mettmacher Traktor Wandern" – ein touristisches Angebot gezielt auch für Rollstuhlfahrer. "2021 wird ein spannendes Jahr für Leader. Aktuell steht das Ende einer Förderperiode bevor und die nächste Förderperiode (Start: 2022) wird vorbereitet. Deshalb wird die Lokale Entwicklungsstrategie heuer neu formuliert – natürlich laden wir dazu auch wieder die Region ein, sich einzubringen", so die Leader-Geschäftsführerin Rita Atzwanger.

Über Leader

Leader ist eine französische Abkürzung: Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale, zu Deutsch „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.

2021 werden einige Projekte, die im Vorjahr geplant und eingereicht wurden, umgesetzt:

Info und Kontakt

Leader-Region Mitten im Innviertel
Stelzhamerplatz 2
4910 Ried im Innkreis
07752/21266
leader@mitten-im-innviertel.at
mitten-im-innviertel.at

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