Vom "Suchthaufen" zur Sportskanone
ORT IM INNKREIS (kw). Franz Söberl ist sportlich aktiv und geht vital durchs Leben. Das war nicht immer so. Im Interview mit der BezirksRundschau spricht er über sein altes Laster und wie er es geschafft hat mit dem Rauchen aufzuhören.
22 Jahre lang hast du geraucht. Warum hast du aufgehört – woher kam der Sinneswandel?
Bis 1998 habe ich etwa zwischen 15 und 20 Zigaretten pro Tag geraucht. Damals habe ich mich außerdem schlecht ernährt und wenig bewegt. Meine Lebensqualität wurde durch diese Kombination sehr viel schlechter. Mir wurde bewusst, wenn ich alt werden will, muss ich mein Leben umkrempeln und etwas ändern.
Nach so langer Zeit mit dem Rauchen aufzuhören war sicher schwer?
Ich würde es nicht als schwer bezeichnen. Es war eine Herausforderung für mich, zumal ich schon einmal versucht hatte mich von den Zigaretten zu trennen, aber wieder rückfällig wurde.
Was war dieses Mal anders? Was war deine Motivation rauchfrei zu bleiben?
Es hat mich so geärgert, dass meine Sucht so groß war und mein erster Versuch nicht geklappt hatte – ich wollte einfach kein "Suchthaufen" sein. Zu dem Zeitpunkt war mein Wille so groß und ich wusste, mit dem nötigen Ehrgeiz würde ich es schaffen. Außerdem wirst du als Raucher gesellschaftlich anders bewertet, davon hatte ich genug.
Hast du Unterstützung von Freunden oder Familie bekommen?
Nein, ich hab das alles ganz alleine bewerkstelligt. Niemand wusste, dass ich einen zweiten Versuch gestartet hatte. So muss man sich vor niemanden rechtfertigen und wird nicht gefragt, warum man nicht mehr raucht. Und ich habe das Buch "Endlich Nichtraucher" gelesen. Das hat mir geholfen und gezeigt: Mit meiner Willenskraft und regelmäßigem Sport bin ich auf dem richtigen Weg.
Wie regelmäßig betreibst du Sport?
Jetzt im Winter etwa zweimal pro Woche. Im Sommer habe ich mehr Möglichkeiten, da mache ich mehr. Denn dann finden die Laufbewerbe statt, außerdem gehe ich gerne wandern und Rad fahren.
Kannst du dir vorstellen nochmal eine Zigarette zu rauchen?
Absolut nicht. Meine Lebensqualität hat sich dermaßen positiv verändert und entwickelt. Das möchte ich nicht mehr missen.
Welchen Tipp hast du an alljene, die mit dem Rauchen aufhören wollen?
Man muss sich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass so etwas nicht von heute auf morgen klappt. Außerdem ist jeder Mensch unterschiedlich. Jeder muss selbst herausfinden was das Beste ist. Wichtig ist aber mit kleinen Schritten zu beginnen. Das ist wie beim Sport. Wer mit dem Laufen beginnt, der startet auch nicht sofort mit einem Marathon. Und natürlich ist es wichtig, den Glauben an sich selbst nicht zu verlieren.
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