Zahl der Freiwilligen steigt stetig an

Im Rettungsdienst übernehmen Freiwillige die Versorgung von Patienten bei Notfällen. | Foto: Rotes Kreuz
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  • Im Rettungsdienst übernehmen Freiwillige die Versorgung von Patienten bei Notfällen.
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BEZIRK (kat). 870 Menschen sind beim Roten Kreuz im Bezirk Ried tätig – rund 800 davon ehrenamtlich. Sie engagieren sich im Rettungsdienst, im Katastrophenhilfsdienst, bei Essen auf Rädern, im Mobilen Hospiz und in vielen Bereichen mehr. Alle Sparten zusammengenommen, haben die Rotkreuzler im Jahr 2014 zirka 165.000 ehrenamtliche Stunden geleistet. "In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Freiwilligen stetig zugenommen", berichtet Josef Frauscher, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes Ried. Jung und Alt sind gleichermaßen bei der Organisation aktiv, nur in den Bereichen gibt es Unterschiede: Während die Jüngeren vor allem den Rettungsdienst dominieren, werden die sozialen Dienste vorwiegend von der reiferen Generation getragen.

Freiwillige immer willkommen
Dass die Zahl der Ehrenamtlichen steigt, passiert laut Frauscher jedoch nicht automatisch, sondern muss 'gemanagt' werden: "Freiwillige werden immer gesucht und sind immer willkommen. Derzeit bereiten wir eine Kampagne für den Rettungsdienst – für unsere Ortsstellen Mettmach, Obernberg und Ried – vor. Insbesondere die Generation 45+ würden wir gerne für den Rettungsdienst begeistern." Wer sich beim Roten Kreuz engagieren möchte, sollte über soziale Kompetenz und ein positives Menschenbild verfügen und die Rotkreuz-Grundsätze anerkennen (Menschlichkeit, Überparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit, Universalität). Zudem werden neben entsprechenden körperlichen und geistigen Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Anforderungen gestellt. "In manchen Sparten kann man ohne eine aufwendige Ausbildung aber mit hoher sozialer Kompetenz sehr viel Positives bewirken. In anderen wiederum darf ohne eine entsprechende Aus- oder Fortbildung die Tätigkeit gar nicht ausgeübt werden. Was wo gefordert wird und wann dazu Kurse stattfinden, lässt sich am besten in einem persönlichen Beratungsgespräch klären", so der Bezirksgeschäftsleiter.

Ihre Dienste können sich die Freiwilligen in Absprache mit den Verantwortlichen selbst einteilen. Das Rote Kreuz schafft jeden erdenklichen Freiraum, um engagierten Menschen das Ehrenamt zu ermöglichen. "Die Freiwilligkeit ist etwas ganz Besonderes – gibt ein Mensch doch etwas vom Wertvollsten, das er hat: seine Zeit. Ehrenamtliche übernehmen auch Verantwortung, ohne zu fragen, was sie dafür bekommen. Sie sind ein Kit für die Gesellschaft, ohne deren Engagement vieles nicht möglich wäre. Der Wegfall dieser Säule und der damit verbundene Verlust von Solidarität würde unweigerlich zu einem Absinken der Lebensqualität in unserem Land führen", ist sich Frauscher sicher.

Die Bereiche des Roten Kreuzes Ried in denen Freiwillige eingesetzt werden:

- Rettungsdienst: sanitätsdienstliche Versorgung von Patienten bei Notfällen, Durchführung von Rettungs- und Krankentransporten
- Notarztdienst: Freiwillige (in geringer Anzahl – Spezialausbildung) assistieren dem Notarzt bei lebensbedrohlichen Situationen
- Leitstelle: Entgegennahme von Notrufen, Erste Hilfe-Anleitung am Telefon, Disposition sämtlicher Rettungsmittel im Innviertel, Melde- und Koordinationsstelle für den hausärztlichen Notarzt; Freiwillige werden auch hier nur in geringer Anzahl eingesetzt (Spezialausbildung).
- Katastrophenhilfsdienst: Ausbildung und Vorbereitung stehen im Vordergrund; im Katastrophenfall, je nach Schadenslage, unterschiedliche Aufgaben – die große Zahl der Freiwilligen ist eine wichtige Personalressource
- Essen auf Räder: täglich Essen zu den Klienten bringen
- Besuchsdienst: einsamen Menschen Zeit schenken, Aufmerksamkeit, Wertschätzung
- Betreutes Reisen: Organisation und Begleitung von Reisen für Personen, die durch körperliche Einschränkungen nicht mehr alleine auf Urlaub fahren können oder wollen.
- Mobiles Hospiz: Freiwillige begleiten unheilbar kranke Menschen aber auch die Angehörigen durch psychosozialen Beistand, geleitet wird das Team durch eine berufliche Koordinatorin (Ersteinschätzung, Qualitätsmanagement)
- Fremdausbildung (Kurse): Freiwillige mit spezieller Zusatzausbildung unterrichten Laien in Erster Hilfe
- Krisenintervention: psychologische Erste Hilfe für Betroffene von tragischen Ereignissen, die aber keiner medizinischen Betreuung bedürfen (z.B.: Eltern verunglückter Kinder, unverletzter Unfallverursacher, Lokführer nach Zugsunglück, im Großschadensfall …)
- Jugendrotkreuz: ausgebildete Gruppenleiter leiten die Gruppenstunden und arbeiten verschiedene Programme mit den Kindern und Jugendlichen ab (Erste Hilfe, Menschenrechte, Wertevermittlung, Jugendthemen)
- Blutspendedienst: Freiwillige übernehmen die Betreuung der Blutspender während der Wartezeit und leisten gegebenenfalls Erste Hilfe. Sie unterstützen damit die Profis der Blutabnahmeteams der Blutbank.

Interessante Zahlen aus dem Rotkreuz-Jahr 2014:

- Rettungsdienst: 21.000 Einsätze
- Notarztdienst: 1350 Einsätze
- Leitstelle: 124.000 bearbeitete Aufträge
- Essen auf Räder: 128.000 zugestellte Portionen
- Besuchsdienst: 5100 Stunden geschenkte Gemeinsamkeit
- Betreubares Wohnen: 5 Wohneinheiten, 41 Bewohner betreut
- Betreutes Reisen: 29 Teilnehmer aus dem Bezirk Ried
- Hauskrankenpflege, Mobile Hilfe und Betreuung, Heimhilfe – 42.000 Pflegebesuche
- Mobiles Hospiz: 200 Begleitungen
- Mobiles Palliative Care: 55 betreute Patienten
- Fremdausbildung: 1850 Kursteilnehmer
- Krisenintervention: 27 Einsätze
- Jugendrotkreuz: zirka 60 Kinder und Jugendliche – 322 Gruppenstunden, Teilnahme an Erste Hilfe Bewerben, Jugendlagern, Soziale Aktivitäten, peer group education
- Blutspendedienst: rund 3100 Blutspender aus dem Bezirk Ried

Im Rettungsdienst übernehmen Freiwillige die Versorgung von Patienten bei Notfällen. | Foto: Rotes Kreuz
Josef Frauscher, Bezirksgeschäftsleiter Rotes Kreuz Ried. | Foto: privat
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