Geothermie
Ausbaupläne für Wärme und Nahrung durch heiße Quellen
- "Die imposante Landschaft der Region ist prädestiniert für den Tourismus", heißt es in der Medieninfo von Business Upper Austria.
- Foto: S’Innviertel Tourismus
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Im Innviertel wird Heißwasser zur Stromerzeugung und Wärmeversorgung genutzt. Die aktuellen Ausbaupläne sind Teil des internationalen Projektes "Healing Places", informiert die Standortagentur Business Upper Austria.
INNVIERTEL. "Oberösterreich hat das Privileg auf einer dieser wertvollen „Adern“ zu sitzen", verweist Business Upper Austria auf die zunehmende Bedeutung von Geothermie als Alternative zu Öl und Gas: In Altheim und Umgebung wird Heißwasser aus der Tiefe seit 1991 zur Stromerzeugung und Wärmeversorgung genutzt. Jetzt gibt es ambitionierte Ausbaupläne, die Teil des internationalen Projektes „Healing Places“ sind. Die oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria nimmt dabei eine wichtige Rolle ein.
Standortagentur ist Projektpartner
Vordergründig gehe es bei „Healing Places“ nicht um die Nutzung von Thermalwasser für Energiegewinnung oder touristische Zwecke, sondern um den Erhalt der wichtigen Ressource. "In Geinberg, dem beschaulichen Nachbarort von Altheim, ist in den vergangenen Jahren eine Therme entstanden, die – gemessen an der Gästekapazität – die größte Wasseroberfläche Österreichs bietet", erklärt Business Upper Austria:
- Heiße Quellen speisen die Therme Geinberg.
- Foto: Spa Ressort
- hochgeladen von Silvia Wagnermaier
Qualitativ hochwertig ausgebaut, wurde die Therme Geinberg zu einem Leuchtturmprojekt, das selbst Gäste aus Norwegen bestaunen – wie sich anlässlich des U21-Länderspiels gegen Österreich zeigte. Die Kicker und deren Betreuerstab bereiteten sich in Geinberg auf die sportliche Herausforderung vor. Auch die ÖSV-Teams sind regelmäßig im Innviertel zu Gast, um Training mit Regeneration und Erholung zu verbinden.
Fernheizung für Gewächshäuser
Abseits vom touristischen Benefit und der Wärmeversorgung von Wohnhäusern rückt auch die Kaskadenversorgung in den Mittelpunkt. Geothermisch beheizte Gewächshäuser von Gärtnern, Obst- und Gemüsebauern verbinden Regionalität und klimafreundliche Produktion. Heimische Gewächshäuser werden zurzeit überwiegend mit Gas oder Öl beheizt – dazu kommt ein saisonbedingt unterschiedlicher Anteil an Sonnenstrom. Die Nutzung von Geothermie ist kostengünstiger und auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, weil sich die Transportwege verringern. In Deutschland gibt es erfolgreiche Projekte dieser Art – nun will das Innviertel mit regionalen „Plantagen“ ebenfalls diese Produktionsnische intensivieren. Konkret soll die Restwärme der Therme Geinberg über Wärmetauscher dem Biohof Geinberg zugeführt werden, um ein Gewächshaus zu heizen, berichtet Business Upper Austria.
- Richard Kinzl, Marketingverantwortlicher des Biohofs Geinberg
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ZUR SACHE
"Aus wirtschaftlicher Sicht lassen heiße Quellen auch die Einnahmen sprudeln. Untersuchungen des Global Wellness Institute (GWI) zufolge ist der Markt für Thermal-/Mineralquellen von rund 4,6 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf ein geschätztes Potenzial von 7 Milliarden Euro gewachsen", informiert Business Upper Austria. Die wirtschaftliche Nutzung von Wasser für Heil- und Erholungszwecke beschäftigt in 127 Ländern rund 1,8 Millionen Arbeitnehmer. Das Wachstum des Thermalbadmarktes konzentriert sich auf Europa und Asien, wo 95 Prozent der Gesamteinnahmen erzielt werden.
Healing Places
Im Interreg Central Europe-Projekt „Healing Places“ arbeiten zehn Projektpartner aus sieben Ländern zusammen, um Mineral- und Thermalwässer in Mitteleuropa zu schützen. Zu diesem Zweck führen Partnerregionen verschiedene Pilotaktionen durch. Auf Basis der gewonnenen Erfahrungen wird eine Strategie für nachhaltiges Spa-Management entwickelt. Projektpartner aus Österreich ist die oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria, die Pilotaktionen im Innviertel und der Region Mühlviertler Alm Freistadt umgesetzt hat.
Biohof Geinberg
Für die Wärmeversorgung des Glashauses kann die in Geinberg vorhandene Geothermiequelle der VAMED genutzt werden, berichtete Kathrin Schwendiger im April für die BezirksRundschau Ried: Zusätzlich jedoch – "und das macht die Sache noch umweltfreundlicher, wie der Marketing-Verantwortliche des Biohofs Geinberg Richard Kinzl weiß – wird auch der Rücklauf der Therme Geinberg sowie der des Ortsnetzes der Gemeinde Geinberg zum Heizen verwendet. Gegenüber der Beheizung mit fossilen Brennstoffen können demnach rund 98 Prozent CO2 Ausstoß eingespart werden, .
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