Schüler für Technik begeistern
Technik am Zug macht Halt im Innviertel (inkl. Video)
In Kooperation mit regionalen Firmen und Schulen entstand der wohl spannendste Zug Österreichs – und nun steht er in Ried im Innkreis.
RIED (nagl). Der zum Labor umgebaute ÖBB-Waggon ermöglicht acht- bis 14-jährigen, technische Experimente zu erleben und selbst durchzuführen. "Wenn wir sagen, dass wir etwas umsetzen, dann machen wir das auch", freut sich Wolfgang Rathner, Initiator von Technik am Zug Innviertel, über die erfolgreiche Realisierung des Projektes. "Ich möchte allen Firmen und auch Schulen danken, die mitgeholfen haben, diesen Zug zu etwas besonderem zu machen." Der Verein „Technik am Zug“ und seine Partner wollen mit diesem Projekt die Experimentierlust junger Menschen und ihr Interesse an technischen Berufen wecken. Technikbegeisterte Oberstufenschüler sowie HTL-Schüler übernehmen im Zug die Rollen von Guides. Der Waggon steht bis zum Ende des Schuljahres 2021/22 am Hauptbahnhof Ried.
Interesse der Jugend früh genug wecken
Vorher war der Zug zwei Jahre am Linzer voestalpine-Gelände stationiert. Mehr als 3.000 Besucher nutzten dort die Möglichkeit, Technik hautnah zu erleben. Nun steht der Zug in Ried und soll hier junge Menschen für Technik begeistern. Zahlreiche Unternehmen der Wirtschaftsregion Innviertel unterstützen das Projekt als Mitglieder des Vereins „Technik am Zug“ und stellen die Ausstattung für die Experimentierstationen zur Verfügung.
"Dieses Projekt ist von großer Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich, weil damit ein Beitrag zur Gewinnung von künftigen Fachkräften geleistet wird. Wir müssen das Interesse unserer Jugend so früh wie möglich fördern, damit Oberösterreichs Unternehmen auch in Zukunft die dringend benötigten Fachkräfte in diesem Bereich finden", betont Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner bei der Eröffnungsfeier am Hauptbahnhof. Für die Außen- und Innengestaltung des Waggons zeichnet das Architekturbüro Matulik in Ried verantwortlich.
"Ich freue mich, dass auch namhafte Innviertler Betriebe wie Facc, Fill, SGL Carbon, Wintersteiger, Leitz und Scheuch dieses Projekt unterstützen, sie wirken damit selbst mit, Jugendliche für technische Berufe zu begeistern und so als künftige Fachkräfte zu gewinnen."
– Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner
Sieben Versuchslabors
Im Inneren des Zuges befinden sich mehrere Stationen, an denen die Kinder Versuche machen können. Beim Projekt von Wintersteiger und Festo müssen Einzelteile mittels Druckluft so angeordnet werden, dass ein "Wintersteiger-Pfeil" entsteht. "So wollen wir das Thema Pneumatik verständlich erklären", so Franz Gangl, Pressesprecher von Wintersteiger. Beim Versuch von Scheuch bauen die Kinder mittels Augmented Reality (AR) eine virtuelle Anlage zusammen und werden so "Retter der Welt". Wie sich unterschiedliche Werkstoffe unter Krafteinwirkung verhalten vermitteln Facc, SGL Composites und die HTL Andorf bei ihrem Belastungsversuch.
Fill und die HTL Ried arbeiteten beim Kraft-Zug-Versuch zusammen. An einem Zugkraft-Prüfroboter in Form von "Filli-Future", dem Firmenmaskottchen von Fill, können Schüler ihre Kraft messen und dabei erkennen, was Kraft eigentlich bedeutet. Einen Fotorahmen zum mit nach Hause nehmen gibt's beim Versuch von Facc und der HTL Ried. Hier stellen die Kinder einen Fotorahmen aus Plexiglas her und lernen, wie sich Kunststoff verhält und was man damit anfangen kann. Ebenfalls etwas zu mit nach Hause nehmen gibt's bei SGL Composites, Leitz und der HTL Ried. Aus verschiedensten Materialien bauen die Schüler einen Schlüsselanhänger. Die HTL Braunau hat eine Word Clock gebaut, an der Schüler eine Uhrzeit einstellen und beobachten können, wie sie auf einer Leuchttafel in Worte umgesetzt wird.
"Mit dem umgestalteten Zug haben wir ein tolles Ausflugsziel in Ried für Schulen in der Region geschaffen. Wir haben ein großes Interesse daran, dass sich junge Menschen in unserer Region für die klassischen MINT-Fächer begeistern.“
– Herwig Fischer, Geschäftsführer der SGL Composites GmbH
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.