Neuer Gremialobmann Christoph Zauner:
"Wichtig ist, das Wissen zu erhalten"

Christoph Zauner, Geschäftsführer von Kräutermax, ist Herbert Brandmayr als Gremialobmann nachgefolgt. | Foto: Stockhammer/BRS
  • Christoph Zauner, Geschäftsführer von Kräutermax, ist Herbert Brandmayr als Gremialobmann nachgefolgt.
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Christoph Zauner wurde vor kurzem zum neuen Gremialobmann im oberösterreichischen Handel mit Arzneimitteln, Drogerie-, Parfümeriewaren, Chemikalien und Farben gewählt.

RIED. Im Interview spricht Christoph Zauner, Geschäftsführer von "Kräutermax" in Ried über seine Branche, seine Aufgaben und seine Ziele.

Sie sind seit kurzem neuer Gremialobmann des Handels mit Arzneimitteln, Drogerie-, Parfümeriewaren, Chemikalien und Farben. Was genau ist das?
Christoph Zauner: Das Gremium ist eine Interessensvertretung in der Wirtschaftskammer Oberösterreich in der Sparte Handel. Wir haben um die 1.100 aktiven Gewerbeberechtigungen. Größtenteils sind es Klein- und Mittelbetriebe, die wir vertreten dürfen, obwohl natürlich auch große Unternehmen dabei sind. Das operative Geschäft wickeln ein Geschäftsführer und sein Büroteam ab. Mitglieder, die Fragen haben, können sich jederzeit dorthin wenden: Von der Geschäftseröffnung über Behördenangelegenheiten bis hin zu Verpackungsverordnungen ist da alles dabei. Wir versuchen, weiterzuhelfen sowie Lösungen oder Erfahrungsberichte anzubieten. 

Wie lange sind Sie schon dabei und was sind jetzt Ihre Aufgaben?
Ich engagiere mich seit 2007 in der Interessensvertretung. Vor fünf Jahren wurde ich auch in den Bundesvorstand nach Wien berufen. 2015 wurde ich zum Gremialobmann-Stellvertreter in Oberösterreich gewählt. Meine Aufgaben sind jetzt vor allem die politische Vertretung nach außen sowie die Kommunikation mit der Presse und den Behörden. Viele Mitglieder wenden sich mit ihren Fragen auch direkt an mich, da ich doch viel Wissen aus der Praxis mitbringe. Ein Thema sind zum Beispiel Förderungen. Davon gibt es viele, vor allem in den Bereichen Ausbildung oder Werbung.

Was wollen Sie in Ihrer neuen Funktion bewirken?
Ich habe zwei große Ziele. Zum einen möchte ich die Drogisten-Ausbildung an die modernen Marktverhältnisse anpassen. So ist noch gemeinsam mit meinem Vorgänger Herbert Brandmayr ein 1.100-seitiges Handbuch entstanden, das alle Berufsschüler in ganz Österreich erhalten. Auf diese top-aktuellen Unterlagen bin ich sehr stolz. Trotzdem geht meine Vision weiter: Nach der Lehre kann man in unserer Branche zwar einen Master oder eine Befähigungsprüfung machen – aber ein Zwischenschritt dorthin fehlt. Viele wollen nach der Lehre nicht gleich mit dem Master beginnen. Sie brauchen eine Perspektive, eine weitere Stufe. Übrigens ist bald durch, dass unsere Befähigungsprüfung wie ein Bachelor angerechnet wird. Das macht den Berufsstand sehr attraktiv.

Und Ihr zweites großes Ziel?
Dabei handelt es sich um ein EU-Thema. In unserer Branche lernen wir viel über Naturheilkunde. Nehmen wir zum Beispiel die Brennnessel. Jeder von uns weiß, dass sich diese hervorragend auf die Nierentätigkeit auswirkt. Stellt man aber so etwas wie Nahrungsergänzungskapseln mit Brennnessel her, darf man diese Information nicht auf die Verpackung schreiben. Grund dafür ist die Health Claims Verordnung, die die Angabe von gesundheitsbezogenen Sprüchen auf Lebensmitteln regelt. Eigentlich sollte eine Liste mit 10.000 Wirkstoffen rauskommen mit dazupassenden Sätzen, die man auf die Verpackung schreiben darf. Von diesen 10.000 wurden bis heute nur etwa 50 erstellt. Die Menschen kaufen aber einen Nutzen und wollen auf der Verpackung lesen, was das Produkt bewirkt. Heute wissen ja noch viele, welche Wirkung zum Beispiel eine Brennnessel hat. Wir stehen aber gerade auf der Kippe. Und meine Angst ist, dass in 50 Jahren niemand mehr weiß, was eine Brennnessel überhaupt ist und wofür sie verwendet wird. Deshalb ist mein Ziel, diese Liste entweder wirklich zu erweitern oder für Österreich eine andere Lösung zu finden, damit auf der Verpackung klar ersichtlich ist, was der Inhalt bewirkt.

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