Pollenallergie & Co.: Gezielte Therapien sind wichtig
BEZIRK. Heuschnupfen ist eine allergische Erkrankungen, die auf einer Neigung zur Überreaktion auf Eiweißkomponenten von bestimmten Pollen beruht. 16 Prozent der Österreicher leiden darunter – Tendenz steigend. Während der Gräser-, Baum oder Kräuterblüte gelangen Pollen in großer Menge in die Luft und bewirken an den Schleimhäuten der Atemwege, der Nase sowie an den Augen eine allergische Reaktion. Besonders häufige Auslöser sind neben den Pollen von Birken etwa Wiesengräser, Roggen, Beifuß oder Ragweed.
Genaue Diagnose wichtig
"Ohne Behandlung führt eine Pollenallergie zu einer signifikanten Beeinträchtigung der Lebensqualität. Deshalb ist eine gezielte Therapie so wichtig", weiß Primar Dominik Wild, Leiter der HNO-Abteilung am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Eine exakte Diagnose durch den Arzt steht dabei ganz am Anfang. Auf ein Anamnesegespräch folgt der Hauttest. Dabei wir eine Vielzahl an Testsubstanzen, die mögliche Allergieauslöser enthalten, auf die Haut getropft. Anschließend wird die oberste Hautschicht leicht angeritzt. Bei einer positiven Testreaktion (=Allergie) entwickelt sich innerhalb von zehn bis 15 Minuten eine juckende Quaddel (ähnlich wie ein Gelsenstich) auf der Haut. Zusätzlich zum Hauttest wird fallweise ein Bluttest durchgeführt, bei Verdacht auf Asthma auch ein Lungenfunktionstest.
Die Therapie
"Bei leichten bis mittelschweren Allergien stehen zur Therapie Augentropfen und Nasensprays zur Verfügung, die der allergischen Entzündung entgegenwirken. Sie werden kombiniert mit Tabletten, sogenannten Antiallergika", informiert der Experte.
Eine weitere Therapieoption stellt die Hyposensibilisierung dar. "Das Prinzip dieser Impfkur besteht darin, den Körper mit steigenden Mengen des Auslösers (= Allergen) zu belasten. Dadurch soll das Immunsystem eine Toleranz gegen den Allergieauslöser entwickeln", berichtet Wild. Verabreicht wird das Allergen entweder als Spritze oder bei manchen Allergenen als Schluckimpfung. Diese Impfung wird am Anfang wöchentlich vorgenommen, in weiterer Folge in Abständen von sechs Wochen. Eine Therapie mit Hyposensibilisierung dauert im Durchschnitt drei Jahre. Um die Beschwerden in dieser Zeit zu minimieren, wird deshalb häufig eine parallele Therapie mit antiallergischen Medikamenten angewendet. Der Erfolg der Therapie wird durch fachärztliche Kontrollen mit Inspektion der Nase sowie Dokumentationen mit Beschwerden und Fragebögen überprüft.
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