Bräuche: Eine Verbindung der Generationen
BEZIRK (kw). Die Weihnachtsbeleuchtung strahlt in vollem Glanz. Die Adventmärkte sind gut besucht, die erste Tür des Adventkalenders ist geöffnet und die erste Kerze auf dem Adventkranz brennt. Auch wenn der Schnee noch auf sich warten lässt: Weihnachten steht vor der Tür.
Für viele ist Weihnachten nicht nur die Bescherung und der Gang zur Messe am Heiligen Abend. Wie der Braten im Ofen, ist die Vorweihnachtszeit gespickt mit zahlreichen Bräuchen und Traditionen. Sie verkürzen die Wartezeit auf das Christkind und lassen das Fest zu etwas Besonderem werden. Zwar hat sich die Adventszeit über die Jahre verändert, dennoch haben Brauchtum und Tradition in den letzten Jahrzehnten wieder mehr an Bedeutung gewonnen.
"Die Menschen wollen sich geborgen und zu Hause fühlen. Sie sehnen sich nach Werten und Tradition. Bräuche sind ein Garant dafür. Darüber hinaus sind sie ein Verbindungsstück zwischen jüngerer und älterer Generation", erklärt Autorin Monika Krautgartner den Trend. Auch der Rieder Pfarrer Rupert Niedl teilt die Meinung der Schriftstellerin. Er bezeichnet Bräuche als wohltuend: "Der Mensch braucht Festzeiten. Zeiten, die sich vom Alltag abheben. Darüber hinaus sind Bräuche auch dazu da, um etwas für das eigene Gemüt zu tun. In unserer sehr schnelllebigen Zeit und sich stark verändernden Welt sind sie oft ein Haltepunkt."
Schutzpatron der Kinder
Einer der "populärsten" Heiligen der katholischen Kirche ist der Heilige Nikolaus. Er ist als Überbringer von kleinen Geschenken ein Vorbote des Weihnachtsfestes. Den Brauch des Nikolaus, der am 6. Dezember gefeiert wird, gibt es bereits seit dem Mittelalter. "Der Nikolaus ist bei den Kindern sehr beliebt. Daher ist es schön, wenn Kinder in den eigenen vier Wänden die Begegnung mit ihm erleben dürfen", sagt Niedl.
Engagierte Vereine, die als Nikolaus verkleidet den Kleinen eine Freude machen, gibt es viele. Ein Nikolaus, der hingegen die ältere Generation besucht, ist eher selten. Mit selbst genähtem Gewand und eigenen Gedichten zieht Krautgartner am Nikolaustag von Haus zu Haus. In ihrer Heimatgemeinde Tumeltsham stattet sie den Älteren einen Besuch ab. "Es ist schön zu sehen, wenn sich die Leute freuen, wenn ich komme. Es werden schöne Kindheitserinnerungen entfacht. Für diese Menschen ist mein Besuch eine willkommene Überraschung. Sie zeigen sich glücklich und gerührt."
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