"Imkerei ist mehr als nur ein Hobby"

Wolfgang Pointecker ist seit 1990 beruflich als Imker tätig. Der Wippenhamer besitzt insgesamt 300 Bienenvölker. | Foto: privat
  • Wolfgang Pointecker ist seit 1990 beruflich als Imker tätig. Der Wippenhamer besitzt insgesamt 300 Bienenvölker.
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  • hochgeladen von Karin Wührer

BEZIRK (kw). Auch der trübste und längste Winter geht vorüber. In den letzten Wochen waren bereits die ersten Frühlingsboten zu sehen. Nicht nur die Menschen zieht es bei den frühlingshaften Temperaturen nach draußen. Auch die fleißigen Bienen fliegen aus, um Nektar und Pollen zu sammeln. Leider beklagen immer mehr Imker den Verlust vieler Bienenvölker nach den Wintermonaten.

Berufsimker Wolfgang Pointecker besitzt insgesamt 300 Bienenvölker. 20 Prozent haben den Winter nicht überlebt. Normal wären fünf Prozent – eine traurige Bilanz.
Die Umwelteinflüsse seien daran nicht ganz unschuldig.
„Durch das ständige Mähen blühen im Spätsommer keine Blumen mehr. Die Bienen sind dadurch schlecht versorgt. Dazu kommt der Einsatz von Pestiziden, die das Immunsystem zusätzlich schwächen. Wird das Bienenvolk von Milben befallen und ist mit Sekundärerkrankungen konfrontiert, dann ist ein schwaches Immunsystem tödlich“, so der 56-Jährige. Er wünsche sich mehr Biolandwirte: „Der Einsatz von Pestiziden in Maßen wäre auf jeden Fall ein Anfang. Denn ich glaube, dass alles, was wir in die Umwelt rausschleudern, irgendwann wieder zu uns zurückkommt.“

42 Nachwuchsimker

Erfreulicherweise steigt das Interesse an dem nützlichen Insektenvolk auch im Bezirk Ried. Vor allem der Frauenanteil bei den Nachwuchsimkern wird laut Pointecker immer größer.
„In diesem Jahr haben insgesamt 42 Teilnehmer die Ausbildung zum Jung- und Neuimker begonnen“, freut sich der Wippenhamer. Dennoch betont er: „Imkerei ist mehr als nur ein Hobby. Bienen sind Lebewesen und kein Trend. Sie brauchen die Zeit des Imkers, das muss einem bewusst sein.“

Karin und Daniela Rauber haben dieses Jahr mit der Ausbildung begonnen. Zurzeit betreuen die beiden Schwestern ein Bienenvolk: „Unser Vater war leidenschaftlicher Imker. Nach seinem Tod im vergangenen Jahr haben wir beschlossen, uns gemeinsam um seine Bienen zu kümmern.“ Das Bienenvolk ist im Garten der Mutter untergebracht. Unterstützung erhalten die beiden von einem Imkerkollegen ihres Vaters.
Auch Barbara Putz aus Reichersberg ist Imkerin in Ausbildung. Ihr Mann Karl hat selbst vor drei Jahren mit der Imkerei begonnen und besitzt drei Bienenvölker. „Geholfen hab‘ ich meinem Mann bereits. Aber er hat mich schließlich motiviert, die Imkerausbildung ebenfalls zu machen“, so Putz. Das Ehepaar kümmert sich mit viel Begeisterung um die Bienen. „Nicht nur dass es mir Spaß macht, ich finde es auch eine tolle Sache“, betont Putz, „vor allem da man immer öfter vom Aussterben der Bienen hört.“

Veranstaltungen

Imkerausbildung
Im März 2018 findet die nächste Ausbildung zum Jung- und Neuimker am Loryhof in Wippenham statt.
„Bienen – Die Bestäuber der Welt“
Die Ausstellung im Holz- und Werkzeugmuseum Riedau ist bis 20. August zu sehen.
Imkerstammtisch
Jeden zweiten Mittwoch im Monat treffen sich um 20 Uhr die Imker der Region zum Stammtisch am Loryhof.
Süßes Honigfest
Am 20. August ab 14 Uhr im Holz- und Werkzeugmuseum Riedau.
Ausstellung „Biene – Garten“
Am 20. und 21. Mai bei den Gartentagen in Reichersberg.
Bienenlehrpfad
Eine lehrreiche Wanderung mit Infos über Bienen sowie Obstbau und Landwirtschaft. Ausgangspunkt: Loryhof

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