Nationalratswahl 2017: Spitzenkandidaten im Wahlkreis Innviertel
INNVIERTEL (kw). Österreich wählt: Am Sonntag, 15. Oktober geht die Nationalratswahl über die Bühne. Alle österreichischen Staatsbürger, die am Wahltag mindestens 16 Jahre alt und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind, dürfen ihre Stimme abgeben. Bei dieser Wahl handelt es sich um eine vorgezogene Neuwahl. Der reguläre Wahltermine wäre nach Ablauf der fünfjährigen Gesetzgebungsperiode erst etwa in einem Jahr gelegen. Der Nationalrat hat jedoch seine vorzeitige Auflösung beschlossen.
Die Wähler, die am 15. Oktober ihr Stimmrecht nutzen, bestimmen, welche 183 Abgeordnete in den Nationalrat einziehen werden. Neben der gewählten Partei können zusätzlich drei Vorzugsstimmen vergeben werden – auf der Regionalparteiliste, der Landesparteiliste und der Bundesparteiliste. Damit können die Wähler für bestimmte Bewerber ihre Präferenz signalisieren und sich für deren Neureihung einsetzen.
Spitzenkandidaten Wahlkreis Innviertel
Das Bundesgebiet Österreich ist in insgesamt neun Landeswahlkreise sowie in 39 Regionalwahlkreise eingeteilt. Darunter fällt auch der Wahlkreis Innviertel. Dieser umfasst die drei Bezirke Ried, Braunau und Schärding. Gabriele Knauseder (SPÖ), August Wöginger (ÖVP), Hermann Brückl (FPÖ), David Stögmüller (Grüne) und Michael Mayr (Neos) vertreten als Spitzenkandidaten ihre Parteien im Innviertel.
Behält die FPÖ in diesem Jahr ihr Grundmandat, dann bleibt Hermann Brückl im Nationalrat. Der Andorfer vertritt dort seit 2015 seine Partei. Gegenüber der BezirksRundschau ist der 48-Jährige optimistisch, was das Wahlergebnis betrifft: "Wir hatten bei der letzten Wahl im Wahlkreis 25 Prozent. Wir gehen davon aus, dass wir nochmals zwei bis drei Prozent drauflegen und wieder unser Grundmandat erreichen. Im Innviertel wollen wir definitiv Zweiter werden. Da dürfte nichts passieren."
Ein Fixstarter ist wohl August Wöginger. Er führt die ÖVP-Landesliste an. Der Sighartinger ist seit 2002 Abgeordneter zum Nationalrat, sowie seit 2016 Bundesomann des ÖAAB und punktete 2013 mit den meisten Vorzugsstimmen. "Als Parteiobmann eines ländlichen Bezirkes und als Gemeinderat habe ich nie den Bezug zu meiner Heimat verloren. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet und werden alles tun, damit wir am 15. Oktober die klare Nummer Eins sind ", betont Wöginger. Konkret will die Partei Steuern senken, Familien entlasten, Eigentum fördern sowie Zuwanderung ins Sozialsystem stoppen.
Bei der SPÖ zieht heuer anstelle von Harry Buchmayr Parteikollegin Gabriele Knauseder in den Wahlkampf. Die gebürtige Riederin setzt sich ein für eine optimale Gesundheitsversorgung auch im ländlichen Raum, für ausreichend Kinderbetreuungsplätze auch abseits der Zentralräume und für sichere Pensionen, die ein würdiges Leben im Alter ermöglichen. Dabei ist Knauseder der direkte Kontakt zur Bevölkerung besonders wichtig: "Ohne Mandat, gibt es für unsere Region keinen sozialdemokratischen Ansprechpartner in Wien. Ich möchte gerne die Stimme der Innviertler im Nationalrat sein!"
Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen ist Stögmüller seit 2015 im Bundesrat vertreten. Der Bezirkssprecher der Grünen des Bezirkes Ried belegt Platz sechs auf der Landesliste und vertritt als Spitzenkandidat seine Partei im Innviertel: "Wir brauchen im Innviertel praktikable Lösungen für öffentliche Verkehrsmittel. Das heißt, Park and Ride Anlagen errichten, Bahnhöfe ausbauen und Barrierefreiheit ermöglichen. Ein weiteres wichtiges Anliegen für mich ist die Gesundheitsversorung, denn die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Im Gegenzug werden mit der Pensionierungswelle viele Hausärzte in unserer Region fehlen."
Politischer Quereinsteiger ist Michael Mayr. Der Zivildiener aus Ort im Innkreis kandidiert für die Neos. Er sieht ein großes Problem in der steigenden Schuldenlast der jungen Generation: "Wir geben schon heute allein 20 Millionen täglich nur für die Zinszahlungen unserer Kredite aus. Der Staat muss schlanker werden, dazu gehört die Halbierung der Parteiförderung, die Abschaffung alter Pensionsprivilegien und vorallem die Befüllung der Transparenzdatenbank die von den Landeshaupmännern aufgehalten wird."
Außerdem solle laut Mayr das Bildungssystem von Grund auf erneuert werden.
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