Unaufmerksamkeit als tödliche Verkehrsfalle
Die Entschärfung gefährlicher Kreuzungen soll in diesem Jahr für eine erhöhte Verkehrssicherheit auf den Straßen im Bezirk sorgen
Wie bereits berichtet, kamen auf den Straßen im Bezirk Ried im vergangenen Jahr 15 Personen ums Leben. Zwar gab es keine Stelle, an der es mehrere Tote zu beklagen gab. Aber laut Gerhard Obermair von der Bezirkshauptmannschaft Ried gibt es Bereiche, an denen sich schwere Unfälle häufen.
BEZIRK (tst). In den letzten zehn Jahren kamen im Bezirk Ried insgesamt 84 Personen im Verkehr ums Leben. Obwohl oberösterreichweit die Anzahl der Verkehrstoten im letzten Jahr rückläufig war, starben auf den Straßen im Bezirk Ried 15 Personen.
Mehr Menschen kamen in keinem anderen Bezirk Österreichs ums Leben. Gerhard Obermair, Abteilungsleiter der Verkehrsabteilung der Bezirkshauptmannschaft, hat die tödlichen Unfälle genauer unter die Lupe genommen. „Zwei Unfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich an sogenannten Unfallhäufungsstellen.“ Einer davon auf der Riegertinger Kreuzung. Obermair: „Der Unfallvorgang war leider sehr typisch für diese gefährliche Kreuzung. Ein Lenker missachtete den Vorrang von Riegerting aus kommend. Die Folge war ein Zusammenstoß mit einem anderen PKW.“ Noch heuer soll diese Unfallhäufungsstelle mit einem Fahrbahnteiler von Riegerting kommend bestmöglich entschärft werden. Ob bei der Kreuzung in Pramerdorf, bei der eine 64-jährige Fußgängerin überfahren wurde, eine weitere Entschärfung überhaupt realisierbar ist, sollen Gespräche und Untersuchungen in den nächsten Wochen ergeben.
Bundesstraße 143 von Ried nach Ort ist besonders gefährlich
Im Bereich der viel befahrenen B143 zwischen Ried und Ort ereigneten sich im vergangenen Jahr vier tödliche Verkehrsunfälle. Vor allem die Angestellten der vielen großen Firmen, die sich an dieser Strecke angesiedelt haben, sorgen täglich für sehr viel Verkehr. Auch die Strecke zwischen Ried und Riedau erwies sich 2011 als besonders gefährlich. In diesem Bereich kam es zu drei tödlichen Verkehrsunfällen. „Die Verkehrsabteilung analysiert jeden Unfall mit Personenschaden ganz genau. Im Laufe der nächsten Monate werde ich, gemeinsam mit einem Sachverständigen, zwischen 15 und 20 Unfallhäufungsstellen vor Ort genau analysieren, um mögliche Verbesserungen zu erreichen“, betont Obermair. Bei acht der 15 Unfällen mit Todesfolge war Unaufmerksamkeit die Ursache. „Ich kann nur appellieren, dass sich jeder Verkehrsteilnehmer verantwortungsbewusst verhält und aufmerksam unterwegs ist. Fußgänger und Radfahrer sollten unbedingt helle Bekleidung, wenn möglich mit Reflektoren, tragen.“ Auffällig sei auch gewesen, dass sich viele Unfälle im morgendlichen Berufsverkehr ereigneten. Obermair: „Da viele sehr spät in die Arbeit fahren, kommt es aufgrund des Zeitdrucks oft zu hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Das wiederum gefährdet die Verkehrssicherheit enorm.“
Obwohl die Alkoholkontrollen von Jahr zu Jahr mehr werden, steigt die Anzahl der Anzeigen wegen Trunkenheit am Steuer nicht. Weniger erfreulich sieht es mit Drogenkonsum am Steuer aus. Hier gehe die Tendenz in den letzten Jahren, laut Obermair, leider stark nach oben.
Zur Sache: Geplante Maßnahmen
Kreuzung „Jagawirt“: Hier ist auf der Straße von Mettmach kommend ein Fahrbahnteiler geplant. Zudem soll die Kreuzung geringfügig nach rechts verlegt werden, um die Geschwindigkeit zu senken und um die Sicht zu verbessern.
„Riegertinger“ Kreuzung: Fahrbahnteiler auf beiden Querstraßen sollen helfen, die Unfallhäufigkeit zu reduzieren.
Weierfing: Hier soll eine besonders gefährliche Stelle durch eine Linksabbiegespur in Richtung Weierfing sicherer gemacht werden.
Kreuzung St. Georgen: 2015 soll bei dieser Kreuzung, wo immer wieder schwere Unfälle passieren, mit dem Bau einer Überführung der B 148 begonnen werden.
Kreisverkehr Ried: Der Umbau erfolgt wegen der vielen Unfälle in den letzten Jahren.
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