"Der große Gestaltungsfreiraum macht mir Freude"

Markus Steininger hat sich als Bürgermeister schon gut eingearbeitet.
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NEBELBERG. Wir haben ihn zum Interview gebeten und nachgefragt, wie es ihm in seinem Amt geht:

Was ist in Nebelberg seit Ihrem Amtsantritt geschehen?

Es ist sehr viel verändert worden. Große Weichenstellungen wurden bei Projekten für die Zukunft getroffen, zum Beispiel für den Neubau des Feuerwehrhhauses und die Amtshausmodernisierung. Darüber hinaus konnten bei jahrelang laufenden Projekten durchaus historische Einigungen mit betroffenen Grundstückseigentümern erzielt werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, eine moderne Zukunftsgemeinde für die kommende Generation zu errichten. Mit Investitionen in die Infrastruktur und einer Reihe von organisatorischen Maßnahmen, die für den Fortschritt stehen.

Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Aufgrund der schlanken Verwaltung – zwei Mitarbeiter – ist die Arbeit am Gemeindeamt bei uns eher mit jener in einem Start-up Unternehmen vergleichbar. Das hat Vorteile, weil aufgrund der abwechslungsreichen Tätigkeiten und der Gestaltungsmöglichkeiten das Engagement und die Motivation hoch sind. Aber auch Nachteile, weil das Abarbeiten von Problemstellungen und Bürgeranliegen in strukturierten Prozessen kaum möglich sind. Moderne Instrumente dazu gäbe es, beispielsweise in Großbritannien mit flächendeckenden Bürgerportalen (fixmystreet.com). In OÖ ist Linz (schau.auf.linz.at) im urbanen Bereich Vorreiter, in den Bezirken gibt es derartige Möglichkeiten nicht. Die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach könnte hier eine Vorreiterrolle einnehmen.

Wie schaut es mit den Jungfamilien in Nebelberg aus – gibt es ein gutes Angebot, um Beispiel bei der Kinderbetreuung?
Für Jungfamilien gibt es eine breite Palette an Angeboten, sowie eine intakte Infrastruktur mit Tennisplätzen, Fußballplätzen, Spielplätzen, Turnsaal, Naturteichanlage und Reithalle. Darüber hinaus verfügen wir über eine ausgezeichnete Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, was für Pendlerinnen und Pendler wichtig ist. Für die kleinen Kinder sind Angebote durch die Spiegelgruppe gegeben. Beim Kindergarten kooperieren wir mit Peilstein. Neu ist, dass für Volksschüler aus Nebelberg die Nachmittagsbetreuung an der Neuen Mittelschule Peilstein offen steht.

Gibt es in Nebelberg genügend Baugründe?

Wir haben großen Zulauf, dennoch sind noch einige Baugründe in besten Lagen und zu guten Preisen verfügbar. Als einzige Gemeinde sind wir künftig in der Lage, bei allen Baugrundstücken zukunftsfähiges Glasfaserinternet direkt ins Haus anbieten, was für Familien (E- Learning, Home-Office) besonders wichtig ist. Leider können wir im Bereich der Wohnungen den Bedarf nicht decken. Alle Wohnungen in Nebelberg sind vergeben und deshalb mussten einige junge Leute in Nachbargemeinden weichen.

Wie geht es der Gemeinde finanziell? Welches größere Projekt ist im nächsten Jahr geplant?

Wir haben mit knapp unter 400.000 Euro Schulden die geringste Verschuldung im Bezirk. Die Steuereinnahmen entwickeln sich bestens, sie stehen im Wesentlichen in Korrelation zu der Performance der Firma Oberaigner. Im nächsten Jahr stehen drei Großprojekte an: die Sanierung der Ortsdurchfahrt im Oberort von Nebelberg, die Fertigstellung der neuen Entsäuerungsanlage und ein flächendeckender Glasfaserausbau in allen Ortsteilen.

Sie sind seit über einem Jahr Bürgermeister: Haben Sie sich dieses Geschäft so vorgestellt?
Ja und ich mache das sehr gerne.

Was ist super an dieser Aufgabe?

Die positiven Rückmeldungen der Gemeindebevölkerung und das hohe Maß an Gestaltungsfreiraum, das ein Bürgermeister hat.

Was gefällt Ihnen nicht so sehr?

Die formellen Zwänge (Kleidung, Auftreten), wie man als Bürgermeister angeblich sein soll. Mich interessiert das alles nicht, ich bleibe so, wie ich war, als ich auch gewählt wurde.

Markus Steininger hat sich als Bürgermeister schon gut eingearbeitet.
Am Bürgermeisteramt gefallen ihm die formellen Zwänge weniger gut – positiv sieht er das hohe Maß an Gestaltungsfreiraum.
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