Fastenzeit
Fasten – was tut gut, was ist ungesund

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BEZIRK ROHRBACH. Fasten ist ein uralter Brauch, der in den meisten Weltreligionen vorkommt. Für die Gläubigen bedeutet er, den Körper vor religiösen Festen zu reinigen oder ein persönliches Opfer zu bringen. Für viele stehen der gesundheitliche Aspekt des Fastens und das Wohlbefinden im Vordergrund. „Ob Fasten gesund oder ungesund ist, hängt von der Dauer und Art der Fastenkur ab. Totales Fasten sollte nur unter ärztlicher Begleitung durchgeführt werden. Für Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche, alte und kranke Menschen und auch bei Bluthochdruck, Diabetes, Nierenfunktionsstörungen oder Gicht ist Fasten nicht geeignet, sondern sogar schädlich“, erklärt Anna Pühringer, Diätologin am Klinikum Rohrbach.

Gar nicht essen ist gar nicht gut

Nulldiäten sind für einen dauerhaften Gewichtsverlust nicht geeignet: „Der Körper schaltet bei Nahrungsverzicht auf Sparflamme, um mit weniger Energie auszukommen. Nach der Fastenkur kommt damit der bekannte Jo-Jo-Effekt: Der Stoffwechsel läuft auch nach der Fastenkur auf Sparflamme und schon geringe Kalorienmengen werden als Fettreserven für den kommenden Nahrungsverzicht angelegt. Wer abnehmen will, ist daher nur dann erfolgreich, wenn nach einer kurzen Fastenphase eine Ernährungsumstellung erfolgt, die langfristig beibehalten wird“, sagt die Expertin Pühringer. Bei extrem übergewichtigen Menschen kann Fasten als Einstieg in eine neues Ernährungsweise sinnvoll und motivierend sein. Vorübergehender Nahrungsverzicht ist eine Möglichkeit, das eigene Essverhalten zu reflektieren, sich die Grunderfahrung von Hunger, Appetit und Sättigung bewusst zu machen und schlechte Gewohnheiten abzulegen. „Letztlich führt der Weg zum Wunschgewicht am besten über eine schrittweise, dauerhafte Umstellung des Essalltags“, beschreibt Diätologin Anna Pühringer, „auch einzelne Fastentage oder kurze Fastenphasen wie längere Essenspausen zwischen den Mahlzeiten oder das sogenannte Dinner Cancelling – der Verzicht auf das Abendessen – können durch eine geringere Kalorienzufuhr dazu beitragen, einige Kilos abzunehmen oder das Gewicht zu halten.“

Genussmittel vermeiden

Um seinem Körper Gutes zu tun, kann die Fastenzeit dafür genutzt werden, auf bestimmte Nahrungmittel oder Getränke wie z. B. Süßigkeiten, gezuckerte Getränke, Alkohol etc. zu verzichten. Gleichzeitig werden gesunde Lebensmittel, wie Gemüse, Salat, Obst, Vollkornprodukte und magere Milchprodukte bevorzugt. „Aus ernährungsmedizinischer Sicht ist es auch sinnvoll, in dieser Zeit gesunde Ernährungsgewohnheiten zu trainieren, wie zum Beispiel den Fleisch- und Wurstkonsum zu reduzieren, täglich drei Portionen Salat oder Gemüse und zwei Portionen Obst zu essen, Gemüsegerichte auszuprobieren (die Auswahl an Rezepten ist mittlerweile sehr groß), Vollkornprodukte statt Weißmehlprodukte zu verwenden, die Mahlzeiten in Ruhe einzunehmen und jeden Bissen gut zu kauen.“ Die bewusste Auswahl von Lebensmitteln hat nicht immer etwas mit Verzicht zu tun. Ganz im Gegenteil, oft werden durch das gezielte Wählen der Lebensmittel und der Auseinandersetzung mit dem, was wir essen, der Genuss und das Wohlbefinden gesteigert.
Wer es also schafft, die Fastenzeit als Startschuss für eine gesunde Lebensweise mit ausgewogenem Essen und ausreichend Bewegung zu sehen, der muss nicht unbedingt auf strenge Fastenvarianten zurückgreifen. Besser ist es, kleine positive Veränderungen möglichst lange beizubehalten.

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Anna Pühringer, Diätologin aus dem LKH Rohrbach informiert über das Fasten. | Foto: OÖG
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