Weltdiabetestag
Früherkennung und Behandlung von Diabetes

Die Experten beraten. | Foto: Foto: Fotolia/Gina Sanders
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ROHRBACH-BERG. Unter Diabetes mellitus wird eine Gruppe von Stoffwechselkrankheiten verstanden, deren Symptom ein chronisch erhöhter Blutzuckerspiegel ist. Rund 600.000 Menschen leiden in Österreich an Diabetes. Über 90 Prozent davon sind Typ-2-Diabetiker. Diese Erkrankung entwickelt sich meist im Erwachsenenalter, wird zunehmend aber auch bei jungen Menschen diagnostiziert. „Typ-2-Diabetes oder sogenannter Altersdiabetes hat zum Teil genetische Ursachen und entsteht häufig als Begleiterscheinung von Übergewicht und Fettleibigkeit. Der deutlich seltenere Typ-1-Diabetes tritt meist schon in der Kindheit oder im Jugendalter auf und entwickelt sich als Folge einer Autoimmunreaktion. Typ-1-Diabetiker können ohne Insulin zu spritzen nicht überleben“ sagt Berta Karlsböck, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin am Klinikum Rohrbach und Diabetes-Pflegeexpertin. Für insulinpflichtige Diabetiker Typ 2 gibt es einige neue technische Hilfsmittel mit denen sie auf ihrem Smart Phone ihre Blutzucker- und Insulinwerte verwalten können. „Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht genug Insulin produzieren kann. Bei Typ-2-Diabetes kann das Insulin an den Zellen nicht entsprechend wirken. Beides hat zur Folge, dass der mit der Nahrung aufgenommene Zucker nicht ausreichend aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird. Es bleibt ständig zu viel Glukose im Blut, gleichzeitig ist die Zuckerverwertung der Körperzellen gestört“ erklärt Renate Hagenauer, Fachärztin für Innere Medizin am Klinikum Rohrbach und Diabetes-Spezialistin.

Die Symptome

Die Symptome von Diabetes sind große Harnmengen und dauerndes Durstgefühl. Die Betroffenen fühlen sich oft müde und abgeschlagen, weil die Körperzellen zu wenig Energie bekommen. Die Störung im Zuckerstoffwechsel kann Appetitlosigkeit, aber auch Heißhungerattacken verursachen. Obwohl der Körper ausreichend Nahrung bekommt, verlieren die Betroffenen an Gewicht. Längere Zeit erhöhter Blutzucker schwächt auch das Immunsystem, der Körper wird anfälliger für Infektionen. Gefährliche Langzeitfolgen von Diabetes sind Organschäden durch kaputte Gefäße. Das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen der Beine steigt. Typisch für Diabetes sind auch Schäden an Augen, Nieren und Nerven. Sie entstehen, wenn aufgrund jahrelang erhöhter Blutzuckerwerte auch die kleinen Gefäße geschädigt werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Bewegung hilft in der Diabetes-Vorbeugung und -Behandlung. „Im Frühstadium von Typ-2-Diabetes lässt sich der Blutzucker durch einen gesunden Lebensstil und Gewichtsreduktion normalisieren. Ausdauerbewegung kann sowohl die Insulinresistenz als auch das Herz-Kreislauf-Risiko senken“, erklärt die Expertin. Sind die Blutzuckerwerte trotzdem erhöht, sollten sich Betroffene an ihren behandelnden Arzt wenden. Möglicherweise brauchen sie zusätzlich Medikamente oder Insulin.“ Gerade zu Beginn von Typ-2-Diabetes haben die Betroffenen oft keine Symptome. Die erhöhten Blutzuckerwerte werden nicht selten zufällig im Rahmen von Blutuntersuchungen bemerkt. „Vorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig, um Diabetes oder Vorstufen der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Nur so können gesundheitliche Schäden und Folgeerkrankungen vermieden werden“, sagt Karlsböck.

„Das Risiko für einen schlummernden Typ-1-Diabetes kann durch bestimmte Antikörpermessungen abgeschätzt werden. Sinnvoll ist eine solche Testung bei Risikopatienten. Die mögliche Entstehung von Typ-1-Diabetes kann jedoch nicht beeinflusst oder verhindert werden. Sehr wohl können aber durch frühzeitige Diagnose gefährliche Komplikationen vermieden werden“, beschreibt Hagenauer. Am Klinikum Rohrbach werden seit vielen Jahren strukturierte Diabetesschulungen für alle Diabetesformen angeboten. Informationen zu den Schulungen erhalten Sie im Klinikum Rohrbach. Diabetesberatung nach telefonischer Anmeldung in der Zeit von 7.15 bis 12.45 Uhr unter 05 055477/24591 oder per E-Mail an diabetes.ro@ooeg.at

Die Experten beraten. | Foto: Foto: Fotolia/Gina Sanders
Renate Hagenauer ist Fachärztin für Innere Medizin am Klinikum Rohrbach und Diabetes-Spezialistin. | Foto: Foto: OÖG

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