Vorsicht bei Intimrasur – Haarlose Bikinizone birgt Gesundheitsrisiken
BEZIRK. Sommer, Sonne, Badezeit. Voller Freude präsentieren die
Sonnenanbeter gerade wieder ihre neue Bademode in hiesigen Schwimmbädern
und auf den Badeseen. Störende Schambehaarung ist dabei für viele ein absolutes
No-Go. Um sich glatt und haarlos in der Sonne rekeln zu können, wird rasiert,
gewachst oder zum Epiliergerät gegriffen. Der Trend zur Haarlosigkeit, vor allem im Intimbereich, sollte jedoch mit etwas Umsicht gepflegt werden. Kleine Verletzungen durch Rasierer und Co. können sexuell übertragbaren Krankheitserregern den Weg ebnen. In einer Studie der University of California wurde etwa ein Zusammenhang zwischen Intimrasur und Geschlechtskrankheiten nachgewiesen. Demnach erkrankten befragte Personen, die sich regelmäßig die Intimzone enthaaren, auch häufiger an sexuell übertragbaren Krankheiten. „Gerade die Haut im Intimbereich ist sehr dünn und empfindlich“,so Viktoria Nader, Assistenzärztin an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landes-Krankenhaus Rohrbach, „wird die Haarentfernung in dieser Körperregion nicht sorgsam durchgeführt, kommt es sehr schnell zu Reizungen, Hautrissen, Pickelchen oder kleinen Schnittverletzungen.“ Diese Verletzungen können das Risiko für Infektionen und somit auch für Geschlechtskrankheiten wie Tripper, HIV, Herpes, Dellwarzen, Chlamydien, Gonorrhö oder die Übertragung von Humaner Papillomviren erhöhen.
Haut schonen und pflegen
Am besten ist es daher, die Haarentfernung abends vor dem Schlafengehen vorzunehmen. „Die Haut bekommt auf diese Weise mehr Zeit, sich von möglicherweise entstehenden Hautirritationen zu erholen und zu regenerieren“, sagt die Medizinerin. Man sollte auf jeden Fall eine rückfettende Rasiercreme ohne Alkohol verwenden und die Rasierklingen regelmäßig desinfizieren oder austauschen. Wer dabei in Haarwuchsrichtung rasiert, schont seine Haut noch zusätzlich. Wichtig ist auch, der Haut nach dem Epilieren, Wachsen oder Rasieren eine hautberuhigende Lotion zu gönnen.
Im Zweifelsfall immer medizinischen Rat einholen
Mit einer umsichtigen Haarentfernung im Intimbereich ist natürlich dem Schutz vor Infektionen nicht genüge getan. Neben ausreichender Intimhygiene ist und bleibt der wichtigste Faktor bei der Vermeidung von Geschlechtskrankheiten geschützter Geschlechtsverkehr. Gerade bei wechselnden Sexualpartnern ist dies elementar um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich eine Geschlechtskrankheit nicht immer vollends vermeiden. „Wenn Sie Schmerzen beim Wasserlassen haben, Ausfluss aus Scheide, Penis oder Po bemerken oder möglicherweise anhaltenden Juckreiz, Bläschen oder Schwellungen wahrnehmen, so sollten Sie keinesfalls falsche Scham empfinden und auf jeden Fall umgehend medizinischen Rat einholen“, betont Nader. Sexuell übertragbare Krankheiten können im Körper verweilen und die Gesundheit über die Jahre maßgeblich schädigen.
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