Ein „Drahtesel“ aus Holz

Schulwart Erich Trautendorfer mit seinem selbstgebauten Holzrad. Diesen Winter will er sich ein hölzernes Citybike bauen.
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LEMBACH (hed). Eigentlich ist es ja kein Drahtesel, sondern eher ein Holzesel. Mit Stolz präsentiert der gelernte Tischler und „Tüftler“ sein selbst gebautes Mountainbike. Die Besonderheit: Es ist aus Birkenholz. „Organisch und nachhaltig gewachsen“, sagt Trautendorfer. Der Fahrtest: Kein Unterschied zu einem herkömmlichen Rad mit Carbon oder Alurahmen – angenehm im Fahrverhalten. Wie sieht es mit der Belastbarkeit aus? „Holz ist elastisch, hat die entsprechende Stabilität. Bei richtiger Verarbeitung ist es absolut alltagstauglich, auch bei Regenwetter.“

Nicht jedes Holz eignet sich

Als Holz eignen sich alle elastischen Harthölzer wie Esche, Nuss, Ahorn und eben Birke. Nicht geeignet sind Nadelhölzer. Wie er auf die Idee gekommen sei? Ein Zufall: „Im Sommer 2016 habe ich im Internet nach Holzgriffen für mein Motorrad gesucht. Da bin ich zufällig auf Fahrräder in Holzbauweise gestoßen: Als leidenschaflicher Tischler und Mountainbiker wollte ich natürlich mein eigenes Fahrrad mit Holzrahmen anfertigen“. Gesagt, getan. Nun holt er aus einer Ecke seiner Garage Teile eines Fahrradrahmens aus Eschenholz. „Das war der Rahmen meines ersten Prototyps , den ich im Sommer 2016 angefertigt habe.“ Sein Wissen angeeignet habe er sich durch Recherchen im Internet. Und man müsse eben viel herumtüfteln und ausprobieren. Noch im selben Jahr hat er die ersten Ausfahrten gemacht. „Es war schon ein tolles Erlebnis. Du weißt ja erst bei der ersten Fahrt, ob es wirklich fährt und alles funktioniert.“

Fehler "ausgemerzt"

"Trial und error“ (zu Deutsch: Probieren geht über Studieren) lautete sein Motto. „Beim ersten Fahrrad habe ich einige Fehler wie etwa bei der Feinabstimmung der Schaltung festgestllt. Die Position der Kurbel war nicht optimal.“ Das war für ihn die Herausforderung, im vergangenen Sommer ein neues „Mountainbike zu bauen. Dieses Mal aus Eschenholz. Die letzten Wochen bin ich nun sehr viel mit meinem neuen Rad gefahren und habe viele Freude. Die Fehler sind ausgemerzt. Auch zur Arbeitsstätte in die Schul – er ist Schulwart in Lembach – fährt er fast bei jeder Witterung: „Da ist das Rad schon ein ,Hingucker', sowohl bei Schülern als auch bei Lehrern. Da kommt man ins Gespräch", freut er sich. Was der Vorteil eines selbstgebauten Holzfahrrades sei?

Auf Proportionen abgestimmt

"Man kann es ganz auf seine Körperproportionen und den eigenen Fahrstil abstimmen. Und natürlich ist es aus einem natürlichen Rohstoff, nachhaltig eben.“ Ganz ohne Metall kommt man trotzdem nicht aus, verrät er: Bei Tretlager, Sattelstütze und Vorbau sind Alu-Hülsen eingebaut und eben bei der Schaltung. Zum Abschluss verrät er sein neues Projekt: „Im heurigen Winter baue ich ein Citybike – ebenfalls aus Holz“. Das Rohmaterial liegt schon bereit. Leidenschaft beflügelt. 

Zur Sache:
Rad-Typ: Mountainbike
Material für Rahmen; Birkenholz – mit Wasserlack behandelt
Gewicht: 13 Kilogramm
Ausstattung- Shimmano-Standardausführung
Baubeginn: Mai 2017, Fertigstellung: Mitte August
Arbeitszeit: 50 Stunden
Materialkosten: 500 Euro

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