JubiläumsRundschau
Blasmusik von damals

- Der Musikverein Kleinzell 1936.
- Foto: MV Kleinzell
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KLEINZELL. Der Musikverein Kleinzell ist der älteste des Bezirks. 1820 gegründet, feiert die Kapelle in zwei Jahren ihren 200. Geburtstag.
Die frühe Gründung dürfte auf die Selbständigkeit der Pfarre seit dem Jahre 1688 und der damit verbundenen Notwendigkeit einer Kirchenmusik zurückzuführen sein. Immer wieder waren Kleinzeller in den Militärkapellen vertreten und brachten, zurück in der Heimat, die erworbenen Kenntnisse in den Verein ein.
Georg Höglinger etwa war von 1874 bis 1884 als Militärmusiker bei der Kaisermusik in Wien tätig. Franz Höglinger wirkte ebenfalls bei Regimentskapellen mit und war als Musiker bei der Hochzeitsfeier des Kronprinzen Rudolf dabei.
Ein Urgestein erzählt
Alois Luger war zwar zu Zeiten der Monarchie noch nicht dabei, ist aber derzeit der längstdienenste Musikant. „Angefangen hab ich 1956 beim Musikverein St. Peter, wo ich ursprünglich herkomme“, erzählt der 78-jährige Trompeter. Eine neue Arbeitsstelle und die Liebe haben ihn schließlich 1963 nach Kleinzell gelockt. „Damals wurde noch beim Wirt geprobt“, erinnert er sich. Wobei die Kombination aus Wirtshaus und Musikanten dem Probenerfolg eher abträglich war.
Vor einiger Zeit war Luger schwer krank. Lange hat es aber nicht gedauert, bis er sich wieder zu den Proben geschleppt hat – zeitweise mit Unterstützung seiner Frau, denn der Weg ins Kleinzeller Musikheim ist nicht so einfach. „46 Stufen muss ich steigen, bevor ich auf meinem Sessel sitze“, erklärt Luger, „aber sitzen konnte ich und spielen auch.“
Am Musikverein schätzt er die Gemeinschaft und die gute Zusammenarbeit mit den Jungen, die er früher selbst unterrichtet hat. „Und solange es noch geht, spiele ich weiter mit.“
Autor:Sebastian Wallner aus Rohrbach |
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