Corona-Virus
Bürgermeister in der Krise
OBERKAPPEL. Wie so viele muss auch Oberkappels Bürgermeister Manuel Krenn seine Zeit zu Hause verbringen. Daneben steht jedoch die Arbeit in der Gemeinde nicht still. "Ich kann die meisten Dinge für die Kanzlei und die Tätigkeit als Bürgermeister weitgehend im Homeoffice erledigen", erklärt Krenn. Da Anwälte zu den Berufsgruppen gehören, die zur Unterstützung der Bevölkerung von den Schließungen der Bundesregierung ausgenommen sind, muss der kürzlich ernannte Bürgermeister auch dort immer noch seine Arbeit verrichten: "Wir haben den Kanzleibetrieb soweit umgestellt, dass unsere Klienten derzeit telefonisch oder per E-Mail beraten werden. Die allgemeine Unsicherheit ist derzeit sehr groß, so dass es viel Beratungsbedarf gibt", erklärt Krenn.
Telefonate wegen Fake-News
Trotz der herausfordernden Situation versucht Manuel Krenn den Betrieb, so gut es geht, aufrecht zu halten. "Es ist wichtig für die Bevölkerung, auf dem Laufenden zu bleiben und bei Bedarf über neue behördliche Anordnungen informiert zu werden, da viele Fake News die Runde machen", sagt Manuel Krenn. Gerade die Unsicherheit in den ersten Tagen der Krise und durch das Auftreten von ersten Krankheitsfällen im Bezirk bekam er zu spüren. "Ich musste zahlreiche Telefonate zur Beruhigung und Aufklärung mit besorgten Bürgern führen. Inzwischen habe ich aber den Eindruck, dass die Menschen schon gut mit der schwierigen Situation umgehen und sich sehr bemühen, die Maßnahmen der Bundesregierung mitzutragen", meint der Bürgermeister zu Beginn der Krise.
Das Bedrückendste sei laut Krenn für die Oberkappler immer noch die Schließung der Grenze zu Deutschland. Da wir eine Grenzlandgemeinde mit vielen Berührungspunkten zu den Nachbarn in Bayern sind, ist es für die Bevölkerung sehr schwierig, dass die Grenze derzeit völlig geschlossen ist. "Man hat sich durch die EU daran gewöhnt, dass die Grenze seit vielen Jahren offen ist und große Bewegungsfreiheit besteht. Die derzeitige Situation einer versperrten Grenze ist daher für viele Menschen bedrückend und wir hoffen, dass die Krise bald überstanden ist."
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