Ältere Menschen am Steuer
Die Fahrschulunternehmer Herbert und Stefan Pichler wollen Senioren zu mehr Sicherheit verhelfen

<f>Herbert Pichler und Sohn Stefan</f> haben eine Mission und wollen Senioren bei Bedarf zu mehr Fahrsicherheit verhelfen. | Foto: Foto: Eder
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BEZIRK (hed). Ältere Führerscheinbesitzer fühlen sich mit zunehmendem Alter im Straßenverkehr oft unsicher. Sie können Verkehrssituationen schlechter einschätzen. Dies äußere sich nicht selten im Fahrverhalten, wissen Herbert und Stefan Pichler. Die beiden sind langjährige Fahrlehrer der gleichnamigen Fahrschule mit Sitz in Neufelden.

Verschiedene Symptome

„Knappes Heranfahren an Kreuzungen, Kurvenschneiden und Fahren entlang der Leitlinie trotz breiter Straße sind solche Symptome“, erklärt Herbert Pichler. Trotzdem könne man daraus nicht zwingend darauf schließen, dass Senioren eine Risikogruppe für Unfälle im Bezirk sind. Das bestätigt Amtsarzt Albert Holub von der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach (siehe Fragenkatalog im Zur-Sache-Kasten rechts).

Mehr Verkehrsteilnehmer

Ähnliche Auskunft gibt es beim Bezirkspolizeikommando Rohrbach. Was Amtsarzt Holub jedoch schon feststellt, sind vermehrte behördliche Zuweisungen von Senioren zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit. „Dies ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass heutzutage mehr ältere Menschen einen Führerschein besitzen als früher. Außerdem steigt die Lebenserwartung." Genau dort möchten Herbert Pichler und Sohn Stefan ansetzen. „Wir wollen den Betroffenen helfen, damit sie weiterhin verantwortungsvoll und mit Freude fahren können“, berichtet Stefan Pichler. Ihre Vorschläge: Das Diskutieren des Themas „Senioren am Steuer“ bei einem „Runden Tisch“ im Bezirk mit Betroffenen, Fahrschulbetreibern, behördlichen Vertretern und der Polizei. Bei Seniorenveranstaltungen möchten sie sich als Referenten anbieten.

Testfahrten für Senioren

„Ältere Menschen, die sich auf der Straße unsicher fühlen, laden wir zu einer unverbindlichen Testfahrt ein, bei der wir das Fahrverhalten beobachten“, sagt Herbert Pichler. Im Gespräch könne man eventuelle Schwächen und Gefahrensituationen ergründen und gemeinsam nach Lösungen suchen. In puncto Automatikautos meint Stefan Pichler: „Automatikfahrzeuge könnten das Leben vieler älterer Menschen erleichtern: Das Schalten an der Kreuzung und die Gefahr des Abwürgens entfallen. Auch hier könnte man beraten.“

Individuelle Trainings

Vorstellen können sich die beiden auch speziell auf diese Personengruppe zugeschnittene, individuelle Fahrtrainings, abgestimmt auf häufig gefahrene Strecken und Gefahrenquellen. Mit einem solchen Fahrtraining hat Stefanie M. (Name von der Redaktion geändert) aus dem Bezirk nach einer vorübergehend krankheitsbedingten Führerscheinabnahme sehr gute Erfahrungen gemacht.

Grenzen der Lernfähigkeit

Amtsarzt Holub steht der Idee von Herbert und Stefan Pichler grundsätzlich positiv gegenüber, sieht aber auch Grenzen der Lernfähigkeit bei bestimmten Erkrankungen.

Fragen an Amtsarzt Holub:

• Was beeinträchtigt die Fahrweise im Alter?
Die Abnahme der Sehtüchtigkeit und Reaktionsfähigkeit, oft Linseneintrübung.
• Steigt die Unfallhäufigkeit?
Nein, ältere Menschen gleichen diese Mängel durch Erfahrung und defensives Fahren aus. Die Risikogruppe dafür sind eher Führerscheinneulinge. Fehlende Erfahrung und impulsives Fahren sind die Ursachen.
• Wann werden Ihnen behördlicherseits Senioren zur Untersuchung im Hinblick auf Fahrtauglichkeit zugewiesen?
Nach Anzeigen wegen auffälligem Fahrverhalten, nach Unfällen und bei bestimmten Krankheitsbildern oder nach Schlaganfällen. Zum Führerscheinentzug kommt es erst, wenn aufgrund verschiedener Tests die Fahrtüchtigkeit nicht mehr gegeben ist. Es gibt auch eingeschränkte Fahrtauglichkeit.

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