Idee im Februar geboren
Erster Coworking Space im Bezirk Rohrbach
Ein großes Bürogebäude gemeinsam nutzen. Eröffnungsfeier in St. Martin von Granitlab Coworking Spaces.
ST. MARTIN (alho). Bei einem gemütlichen Punschempfang fand am Marktplatz in St. Martin die Eröffnungsfeier des ersten Coworking Spaces des Bezirks statt. Initiator und Gastgeber Andreas Höllinger hatte im Februar 2019 die Idee geboren: „Ich bin mit der Vision ‚hausieren‘ gegangen und habe mich mit Mentoren ausgetauscht.“ Als einen Wunsch nannte Rohrbachs Wirtschaftsbundobmann Höllinger, dass in Zukunft weitere vergleichbare Arbeitswelten entstehen sollen. Ein Technologiezentrum gab es bereits vor über zehn Jahren. Als wesentlichen Unterschied zum Coworking Space beschreibt Höllinger: „Ein großes Firmengebäude wird gemeinsam genutzt und ich sehe zuerst nach dem Eingang den Gemeinschaftsbereich. Dann die vielen Plätze, die aus Lärmschutzgründen mit Wänden getrennt sind. Ein gemeinsamer Drucker steht ebenso wie entsprechende Glasfaseranschlüsse zur Verfügung.“
Neue Unternehmerlandschaft
Auf diesen Sprung von Amerika ins Mühlviertel mit Coworking Spaces wies auch die Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Margit Angerlehner, bei der Eröffnung hin. Sie hob ebenfalls die Vielfältigkeit und Verschiedenheit der Betriebe hervor und betonte: „Wir müssen modernisieren und uns der Zeit schneller anpassen.“ Dazu zählen auch die Facharbeiter, ein Bereich, der Angerlehner wichtig ist: „Wenn wir sie nicht ausbilden, gehen sie uns verloren!“ Die gesamte Baugeschichte kam verschiedensten regionalen Betrieben zugute: vom Bauplan bis zur Einrichtung. Die derzeit zwölf Arbeitsplätze im Coworking Space sind auf sechs Unternehmen aufgeteilt.
Sechs Monate Gratis-Büro im Granitlab
Filialleiter der Sparkasse, Norbert Hofer, zeigte sich offen für solche Geschäftsideen. Daher fördert die Sparkasse Mühlviertel-West auch einen entsprechenden Arbeitsplatz im Granitlab für sechs Monate. Bewerbungen dafür können bis 15. November eingereicht werden, woraufhin eine Jury wenige Tage später den glücklichen Gewinner küren wird. Bernhard Aichinger, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, betonte: „Ganz wichtig ist, dass sich Unternehmer untereinander austauschen können, um von Erfahrungen anderer zu lernen! Jeder Unternehmer steht anfangs vor den gleichen Sorgen und Problemen.“
Bürogemeinschaften bieten neue Chancen
Dem konnte Christof Schumacher, WKO-Spartenobmann für Information und Consulting, nur zustimmen: „Die neuen Chancen müssen genutzt werden. Es gilt intelligente Köpfe untereinander zu verknüpfen und zu sagen: Was könnten wir heute machen, was könnten wir morgen machen?“ Für Schumacher war hinsichtlich des Coworking Spaces klar: „Wir brauchen dies in noch viel größerer Form.“ Vizebürgermeisterin Notburga Kepplinger gratulierte zum Pilotprojekt und unterstrich die Bedeutung von Coworking mit "zusammenarbeiten und voneinander profitieren". Eine Segnung des Gebäudes erfolgte durch Pfarrer Reinhard Bell, der das Gebäude kurz mit einem Kloster verglich und sehr viele Parallelen zum Klosterleben sah: Miteinander zu "feiern" und doch hat jeder seinen Auftrag zu erfüllen. Coworking Spaces, gemeinsam genutzte Räumlichkeiten mit individuellen Arbeitsplätzen.
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