Klimaschutz
Haslacher Parkplatz-Projekte gegen Bodenversiegelung

Mit dem Lebensraum Boden muss sparsamer und sorgsamer umgegangen werden. | Foto: Gerlinde Larndorfer
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In der OÖ Bodenbündnis-Gemeinde Haslach kommen seit 2018 bei Parkplätzen im öffentlichen Raum Rasensteine anstelle von Asphalt zum Einsatz. Die Projekte wurden nun bei einem Online-Vernetzungstreffen des OÖ Bodenbündnis präsentiert.

HASLACH. Den Auftakt zur Veranstaltung bildete das preisgekrönte Bodenschutzkonzept der hessischen Stadt Wetzlar. Es folgten Praxisbeispiele aus Bodenbündnis-Gemeinden. Bürgermeister Konrad Binder erklärte, wie in seiner Gemeinde Haag am Hausruck die Bodenfunktionskarten bei der Raumplanung berücksichtigt wird. Bürgermeister Mario Abl aus Trofaiach in der Steiermark skizzierte den Weg, wie seine Gemeinde schrittweise die Innenstadt lebenswerter gestaltet hat. 
Vizebürgermeisterin Elisabeth Reich präsentierte die Parkplatzprojekte der Gemeinde Haslach. 

Rasensteine statt Asphaltwüste
Vizebürgermeisterin Elisabeth Reich, Umweltausschussobfrau und ehemalige Schulleiterin, konnte 2016 das erste Projekt in Haslach umsetzen. Beim Neu- und Umbau der Schule war  noch sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten. "

Wir mussten erst das Bewusstsein schaffen und alle ins Boot holen. Das war nicht einfach und es gab einige Hindernisse."
Elisabeth Reich, Vizebürgermeisterin Haslach 

Für die Autoabstellplätze wurden Rasensteine verwendet und vor dem Haus ein Biotop angelegt sowie Lein-Pflanzen gesetzt. Lediglich die Durchfahrtsstraße musste asphaltiert werden. Das zweite Projekt, das in Haslach mit Rasensteinen umgesetzt wurde, war der Parkplatz für Mitarbeiter und Klienten des Gesundheitszentrums. Zusätzlich wurde die Umgebung naturnah gestaltet und als Teilprojekt bienenfreundlich gestaltet. Die gleiche Vorgehensweise kam beim Tourismus- und Kulturzentrum zum Einsatz. Das letzte Projekt wurde im Herbst 2021 umgesetzt. "Der Parkplatz am Friedhof ist nun komplett ohne Asphalt und nur mit Rasensteinen gepflastert. Dieser Belag ist auch kein Hinderniss für ältere Menschen", so Reich. Sie sucht nach Möglichkeiten, um in der Gemeinde gegen die fortschreitende Bodenversiegelung vorzugehen. Reich hält nichts von Vorschriften, will aber auch bei den Betrieben mehr Bewusstsein für das Problem schaffen. Als nächstes Projekt soll der kleine Campingplatz bei den Tennisplätzen so naturnah wie möglich befestigt werden. "Bei der Zufahrt wird man um Asphalt nicht herumkommen. Für die übrigen Bereiche steht ein Versuch mit Schotterrasen im Raum. Hier laufen gerade die Planungen", so Reich.

Förderung für Gemeinden

Mit dem Gemeinde-Boden-Programm unterstützt das Umweltressort des Landes OÖ Gemeinden, die sich für ein Bodenschutzkonzept interessieren und Bodenschutzmaßnahmen umsetzen wollen. Die geförderten Maßnahmen reichen von der Anlage eines Schotterrasens bis hin zur Berücksichtigung des Bodens im Örtlichen Entwicklungskonzept. „Es geht darum, die Ansprüche, die an den Boden gestellt werden, wie landwirtschaftliche Produktion, Wirtschaft, Wohnen und Erholung zu erfüllen und künftig mit dem Lebensraum Boden sparsamer und sorgsamer umzugehen“, erklärte Gerlinde Larndorfer vom Bodenbündnis in OÖ. „Wir müssen wirklich mit Konzept einen Wandel der Bodenpolitik auch auf kommunaler Ebene einläuten.“ Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder ergänzt: 

„Der Boden ist zentrales Element für unsere Lebensqualität. Deshalb ist der massive Bodenverbrauch, die Versiegelung gesunder fruchtbarer Böden, eine der größten umweltpolitischen Herausforderungen. Boden ist keine erneuerbare Ressource, das muss uns klar sein. Die Bodenbündnis-Gemeinden sind wichtige Partner, um das bewusst zu machen. Ich darf mich bei den engagierten Gemeinde-Vertreterinnen und Vertretern bedanken und aufrufen, die Angebote des Umweltressorts zu nutzen, um beim Bodenschutz weiter voranzugehen und Aktivitäten in den Gemeinden umzusetzen.“ 

Zur Sache
Das Bodenbündnis ist ein europäisches Netzwerk für Gemeinden und Regionen, die sich um einen sorgsamen und sparsameren Umgang mit Boden bemühen. In Oberösterreich bekennen sich bereits über 80 Städte und Gemeinden zu den Zielen des Bodenbündnis. Jüngstes Mitglied ist die Innviertler Gemeinde Neukirchen an der Enknach. Das Klimabündnis ist im Auftrag des Umweltressorts des Landes OÖ die Koordinierungsstelle des Bodenbündnis in OÖ.

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