Frauennetzwerk Rohrbach
Jubiläum wird mit Fachtagung gefeiert
Das Frauennetzwerk Rohrbach feiert mit einer Fachtagung sein bereits 30-jährige Bestehen.
ROHRBACH-BERG (anh). Seit 30 Jahren versteht sich das Frauennetzwerk Rohrbach als Anlaufstelle und Serviceeinrichtung für Mädchen und Frauen. Dieses Jubiläum begeht man heuer am Donnerstag, 6. Juni, mit einer Fachtagung und Abendveranstaltung. "Die Idee hierfür ist im Kernteam rund um das Leader-Projekt 'Voi Lebm' entstanden", erinnert sich Leiterin Jutta Müller zurück. Schnell hätten sich dabei erste Themen ergeben – insbesondere die hohe Suizidrate in der Region wollte man nicht außer Acht lassen. In Doktor Bernhard Lang fand man schnell einen Experten, der seit vielen Jahren im psychosozialen Feld tätig ist und das Thema fachlich beleuchtete. Eine Untergruppe des Kernteams arbeitete dann konkrete Fragen aus, die vor allem im Mittelpunkt der Abendveranstaltung stehen: Wo stehen wir in puncto Beihilfe zum Suizid und aktive Sterbehilfe in Österreich? Und wie kann man dem Ende den Schrecken nehmen? "Uns war wichtig, dass unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Zugängen ihre Sicht mitteilen", erklärt Müller.
Sechs verschiedene Zugänge
Neben Lang ist auch der Theologe Doktor Michael Rosenberger um 18.30 Uhr bei der Podiumsdiskussion im Centro mit dabei. Vor allem die gesellschaftspolitische Komponente des Themas hat es ihm angetan. Pfarrer Alfred Höfler, einer der wichtigsten Seelsorger im Bezirk, erzählt hingegen aus seinem Alltag und davon, wie Seelsorge aussehen kann und wie auch unheilbar kranke Personen, für die es keine Hoffnung mehr gibt, auf ihrem letzten Weg begleitet. Johann Zoidl von der Palliativmedizin der Barmherzigen Schwestern berichtet über sein Spezialgebiet und befasst sich mit der Frage, was Palliativpflege leisten kann und was nicht. Die rechtliche Komponente steuert Juristin Maria Grabner bei. Sie wird Fragen beantworten wie: Was ist aktive Sterbehilfe? Welche Länder in Europa wenden sie an und wo steht hierbei Österreich? Was sollte man über die Patientenverfügung wissen? Als letzter bereichert Peter Frömmel – als selbst Betroffener – die Runde. Frömmel will bis zur letzten Stunde selbstbestimmt leben und legt seine Gründe dafür offen. Die Diskussion bietet auch genug Platz für Fragen der Besucher. "Weil Lachen bekanntlich die beste Form ist, um gesund zu bleiben und um den Bogen wieder hin zum Leben zu spannen, gibt es danach noch ein Kabarett", verrät die Leiterin. Ab 20.30 Uhr zeigen die Bäuerinnen ein "Best of 20 Jahre Miststücke."
Fulminanter Tag
Aber auch untertags erwartet die Gäste ab 8.30 Uhr einiges. Eine Talkrunde über die "Digitalisierung von sozialen Diensten" steht am Vormittag an, später wird eine Wirkungsanalyse präsentiert. "Vor 30 Jahren hatten wir den Slogan 'Wir wollen die Hälfte der Welt'. Heute geht es darum zu schauen, was davon schon Realität geworden ist und was es noch braucht", so Müller. Ein Baustein dabei ist auch die fertige "Frauenstrategie 2030" des Landes OÖ. Sie beinhalte wichtige Kernaussagen für Frauen am Land. Egal, ob Kinderbetreuung, Mobilität, Teilzeit-Modelle oder Gesundheit – die zentrale Frage dabei lautet: Was brauchen Frauen am Land, um zu bleiben? "Es ist wichtig, dass die Kenntnisse jetzt nicht in einer Schublade verstauben, sondern dass wir die Zukunft – mit Rückhalt vom Land OÖ – aktiv mitgestalten", so Müllers Appell.
Sicherheit und Tanz
Zu Mittag verköstigt "Hermann Fleischlos" aus Ulrichsberg die Besucher und am Nachmittag stehen zwei Workshops auf dem Programm: Dem Thema "Sicherheit" – von der privaten bis zur digitalen – kann man sich mit dem Experten Markus Schimpl widmen. Die Themen "Gesundheit" und "Tanz" stehen beim zweiten Angebot mit der "Agecompany" im Fokus. Die Truppe besteht aus 65- bis 85-Jährigen, die unter dem Motto "AkzeptTANZEN" verdeutlichen, wie sie durch künstlerische Darstellung ihre körperlichen Einschränkungen besser annehmen können. Infos und Anmeldung unter: 07289/6655-12 oder https://www.beratungwirkt.cf/registration.php
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