Kritik an Pendler-Studie des Verkehrsclubs Österreich
Pendeln ist billiger als in Linz wohnen, sagt der VCÖ. Vertreter der Pendler zweifeln daran
BEZIRK. In Linz zu wohnen und zu arbeiten ist teurer als in Rohrbach zu wohnen und zum arbeiten nach Linz zu pendeln. Zu diesem Ergebnis kommt ein Vergleich des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Berücksichtigt wurde dabei die große Pendlerpauschale. Beim kleinen Pendlerpauschale sind die Kosten gleich hoch. „Dieses Ergebnis wage ich zu bezweifeln“, sagt Wilfried Kellermann, ÖAAB-Bezirksobmann und Mitglieder der Mühlviertler Pendlerinitiative kopfschüttelnd.
Der VCÖ kritisiert, dass die Pendlerpauschale in der derzeitigen Form Pendeln und damit hohen Energieverbrauch für Mobilität attraktiv mache. „Solche Aussagen sind für die Pendler ein Schlag ins Gesicht“, sagt Kellermann. Für ihn ist es notwendig und gerechtfertigt, Pendler zu fördern. „Die Menschen pendeln nicht aus Spaß am Autofahren, sondern weil sie vor Ort keinen Job finden“, sagt er und verweist auf die hohen Spritpreise. Ändern möchte er die bisherige Staffelung der Pauschale in eine kilometerabhängige Unterstützung.
Zu den Kosten für das Auto und das Pendeln müssten laut VCÖ auch die Kosten für Straßen, Umwelt und Gesundheit gerechnet werden. Dann würden tausend Personenkilometer mit einem Pkw 281 Euro kosten. Die reinen Treibstoffkosten liegen mit 78 Euro deutlich darunter. Der VCÖ empfliehlt, Anreize für kurze Wege und niedrige Mobilitätskosten zu geben: Etwa durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie geänderte Raumordnung und Wohnbauförderung.
Kosten für Linzer Haushalt: 8900 Euro pro Jahr. Ergibt sich aus 8500 Euro für Wohnungsmiete und rund 400 Euro für eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel.
Kosten für Rohrbacher Haushalt: 8400 Euro pro Jahr. Ergibt sich aus 5600 Euro Wohnungsmiete, 4000 Euro Pendelkosten (nur Treibstoff und Wartung), abzüglich 1200 große Pendlerpauschale).
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