Aktuelle Themen
Landwirtschaftskammerführung informierte über Schwerpunkte im Bezirk

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ROHRBACH (wuc). Im Rahmen eines Pressegesprächs informierten Bezirksbauernkammerobmann Georg Ecker und Bezirksbauernkammersekretär Heribert Schlechtl über aktuelle landwirtschaftliche Themen im Bezirk Rohrbach. Ein Strukturwechsel ist nach wie vor im Gange, die Anzahl der Landwirtschaftlichen Betriebe hat sich seit 1995 um 45 Prozent auf 1911 reduziert. Damit einher geht die vermehrte Spezialisierung der einzelnen Betriebe. Die Landwirtschaftskammer unterstützt die Landwirte hier mit einem umfassenden Beratungs- und Bildungsangebot. So werden Hilfestellung und Beratung bei der Hofübergabe und bei der Entwicklung von Betriebskonzepten angeboten. Neu im Team der Bezirksbauernkammer ist seit Dezember 2019 Magdalena Traxinger. Sie ist eine von drei Betriebsberatern und damit eine wichtige Ansprechpartnerin für die Anliegen der Bauern, hat ihre Arbeitsschwerpunkte aber auch im Bereich der Landjugend und der Meisterausbildung. "Unsere jungen Hofübernehmer sind sehr bestrebt, sich weiterzubilden um so ihre Betriebe gut in die Zukunft führen zu können. Momentan läuft gerade der neunte Meisterkurs, wir bilden hier hochqualifizierte Betriebsführer aus", freut sich die gebürtige Julbacherin, die selber auf einem biologisch geführten Milchviehbetrieb aufgewachsen ist.

Borkenkäfer und Engerling

Ecker berichtete über die massiven Schäden, die Borkenkäfer und Engerling im Bezirk verursacht haben. So sind heuer durch den Borkenkäferbefall etwa. 600 Hektar neue Schadflächen entstanden, in denen die Fichte fast zur Gänze abgestorben ist. Im Jahr 2018 fielen zirka 150.000 Festmeter Käferholz an. Verschärft wurde die Situation noch durch die Schneebruchschäden. Die Verantwortlichen der Bezirksbauernkammer bitten, bei Käferbefall folgende notwendigen Maßnahmen zu ergreifen:

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  • Rasche Entfernung der befallenen Bäume aus dem Wald
  • Laufende Kontrolle und Pflege
  • Einheitliche und geschlossene Vorgangsweise aller Waldbesitzer, um die Verbreitung des Borkenkäfers einzudämmen.

Käferbäume rasch entfernen

Ecker und Schlechtl appellieren vor allem auch an "Kleinhäusler" und Besitzer von kleinen Waldflächen, diese zu kontrollieren und bei Käferbefall der Bäume unverzüglich zu handeln. Der Bäuerliche Waldbesitzerverband bietet in diesem Fall Unterstützung durch Forstberater und Waldhelfer an und übernimmt bei Bedarf auch den gesamten Auftrag für die Beseitigung des Schadholzes. Weiters kann man sich auch an den Bezirksforstdienst der Bezirkshauptmannschaft wenden, wenn der eigene Wald vom Borkenkäfer befallen ist.

Dem Engerling, einem weiteren Schädling, der viele Rohrbacher Bauern heuer zur Verzweiflung brachte, will man mit optimierter Grünlandwirtschaft den Kampf ansagen. Laut Ecker soll es hierbei zu einer Verbesserung der Nährstoffversorgung und einer Verringerung der Schnitthäufigkeit kommen. In einer eigenen "Bildungsinitiative Grünland" sollen die Landwirte Lösungen für die eigenen Betriebe erarbeiten und so gewappnet für die Zukunft sein. Nähere Infos zur diesem Seminar gibt es bei der Auftaktveranstaltung am Montag, 13. Jänner 2019 um 19.30 Uhr beim Wildparkwirt in Altenfelden.
Die Einbringung von Pilzsubstrat in den Boden mittels eines CULTAN-Gerätes ist nicht unmittelbar wirksam, sondern eher als langfristige Strategie gegen den Engerling zu sehen. Für eine optimale Wirkung braucht es insbesondere Feuchtigkeit. Diese Maßnahme wurde vom Maschinenring Rohrbach als Leaderprojekt eingereicht und wird nun als Kleinprojekt gefördert.

Blick in die Zukunft

Trotz der schwierigen Umstände, mit denen die bäuerlichen Betriebe konfrontiert sind, zeigt sich vor allem bei der jungen Generation auch ein positiver Blick in die Zukunft. "Wir werden von unseren bayerischen Kollegen oft für die Verbundenheit der Bevölkerung mit unseren Landwirten beneidet. Vor allem im Bereich der Direktvermarktung und des Einkaufs von regionalen Produkten sind wir für viele eine Vorbild-Region", so Heribert Schlechtl. "Die Produkte unserer Bauern haben Qualität und dürfen auch ihren Preis haben", ist Georg Ecker überzeugt. Mit dem Kauf von regionalen Erzeugnissen können Konsumenten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und Erhaltung der heimischen Landwirtschaft leisten.

Einige Zahlen und Fakten zur Landwirtschaft im Bezirk 

Die landwirtschaftlichen Betriebe haben sich seit 1995 von 3461 um 45 Prozent auf 1911 reduziert, die durchschnittlich bewirtschaftete Fläche ist hingegen von 12 Hektar auf 20 ha gestiegen. Es gibt 1.372 Rinderhalter, wobei sich hier der Bestand pro Betrieb von 20 Stück auf durchschnittlich 46 Stück erhöht hat. Milchviehhaltung ist der dominierende Betriebszweig im Bezirk. Es gibt aktuell 861 Betriebe mit 21.834 Milchkühen. Die Zahl der anerkannten Biobetriebe ist in den letzten 14 Jahren von 416 auf 616 gestiegen. Diese Betriebe bewirtschaften 12.416 ha. Damit werden 32 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Bezirk Rohrbach biologisch bewirtschaftet.
Von der Bezirksbauernkammer wurden 2018 etwa 9.600 Beratungen durchgeführt. Im abgelaufenen Bildungsjahr fanden über das Landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut 151 Veranstaltungen mit 5.000 Teilnehmern statt.

Termine: 

Kammerführung im Gespräch: 20. Dezember 2019, 19.30 Uhr, Wildparkwirt Altenfelden mit Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger und Landwirtschaftskammer-Direktor Karl Dietachmair

Informationsveranstaltung Grundzusammenlegung im Wald: 21. Jänner 2019, 19.30 Uhr, Gasthof Weiß, Pühret

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