Pflegefamilien statt Kinderheim

Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner, Sozialarbeiterin Maria Fellmann-Ruckerbauer und Gerhard Wallner,  leitender Referent der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft.
  • Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner, Sozialarbeiterin Maria Fellmann-Ruckerbauer und Gerhard Wallner, leitender Referent der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft.
  • hochgeladen von Karin Bayr

BEZIRK. Der Bezirk hat mit seiner Anzahl an Pflegeeltern einen Spitzenwert in Oberösterreich. Familien aus dem Bezirk übernehmen auch Pflegekinder aus anderen Bezirken und sogar Bundesländern. Elf der 51 Kinder im Bezirk, die bei Pflegefamilien leben, sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Obwohl es derzeit 34 Pflegefamilien gibt, sucht die Kinder- und Jugendhilfe offensiv nach neuen Pflegeeltern und damit neuen Betreuungsplätzen für Kinder.

Der beste Weg

"Wir sind hier sehr engagiert, weil wir glauben, dass das der bessere Weg ist. Die Integration funktioniert so gut", sagt Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner. Sie kann einem Kinderheim nichts abgewinnen. Bereits zweimal hat sie Interessenten für die Errichtung eines Heimes im Bezirk zurückgewiesen. Man wolle auch zukünftig stärker auf Pflegeeltern setzen. "Geeignete Pflegefamilien können Paare – auch Gleichgeschlechtliche – oder Einzelpersonen sein", erklärt Gerhard Wallner, leitender Referent der Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach. Die Vorgaben für Pflegefamilien sind ähnlich wie bei einer Adoption. Die fachliche Vorbereitung für Interessierte startet im Frühjahr. Am Dienstag, 22. November, findet ein Infotag statt (mehr dazu im Zur-Sache-Kasten).

Kontakt zu leiblichen Eltern

"Pflegeeltern sind anfangs massiv gefordert, vor allem dass fallweise auch die leiblichen Eltern Kontakt zu den Kindern haben, macht es oft kompliziert", berichtet Sozialarbeiterin Maria Fellmann-Ruckerbauer aus dem Arbeitsalltag. Sie begleitet die Pflegefamilien im Bezirk. "Der Kontakt zu den leiblichen Eltern ist für die Kinder wichtig, damit sie die Realität kennen und keine falschen Erwartungen hegen", sagt sie. "Pflegeeltern leisten großartiges, das wird viel zu oft unterschätzt", weiß Fellmann-Ruckerbauer. "Wer ein Pflegekind aufnimmt, hat die Möglichkeit einer Anstellung. Damit ist man sozialversichert und bezieht ein monatliches Gehalt", informiert die Sozialarbeiterin. "Vielleicht ist eine Pflegeelternschaft eine gute Möglichkeit für Frauen, die bereits selber Kinder haben und vor der Entscheidung stehen, ob sie wieder in den Beruf zurückkehren wollen", gibt Wilbirg Mitterlehner zu bedenken.

Zur Sache:
Am Dienstag, 22. November, um 9 Uhr findet in der Bezirkshauptmannschaft Rohrbach (2. Stock, Zimmer 235) die erste Informationsveranstaltung "Kinder mit zwei Familien" zum Thema Pflegekinder und Pflegeeltern statt. Interessierte können sich über Voraussetzungen, die Höhe des Pflegegeldes, Möglichkeiten der Anstellung oder über unterstützende Angebote informieren.

2017 wird es regelmäßige Info- und Sprechtage geben: 14. Februar, 9. Mai, 8. August und 14. November, jeweils um 9 Uhr.

Die Bevölkerung soll an diesen Terminen bestmöglich über Pflegekinder und -eltern informiert und das Verständnis von Pflegekindern und -eltern optimiert werden.

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