Prostitution
Sexualdienstleisterinnen beraten und begleiten

Die Sozialarbeiterin Sandra Prieschl aus St. Stefan arbeitet seit fünf Jahren bei der Caritas Beratungsstelle LENA.  | Foto: Beratungsstelle LENA
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  • Die Sozialarbeiterin Sandra Prieschl aus St. Stefan arbeitet seit fünf Jahren bei der Caritas Beratungsstelle LENA.
  • Foto: Beratungsstelle LENA
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Weil mit der Corona-Krise auch die Rotlichter ausgingen, haben Prostituierte kein Einkommen und stehen vor dem Nichts.

ST.STEFAN-AFIESL,  LINZ (hed). Die Caritas-Beratungsstelle LENA bietet seit 23 Jahren Beratung, Unterstützung und Begleitung für Menschen, die im Bereich der sexuellen Dienstleistungen arbeiten oder gearbeitet haben. Die Sozialarbeiterin Sandra Prieschl aus St. Stefan berichtet im Interview mit der BezirksRundschau Rohrbach von ihrem Arbeitsalltag. Sie spricht offen über Sexarbeit und Prostitution und warum Sexdienstarbeiter durch den Corona-Lockdown in Existenzangst gerieten. Seit 1. Juli durften Bordelle und Laufhäuser wieder öffnen.

BezirksRundschau: Worin besteht Ihre Tätigkeit?
Meine Kolleginnen und ich bieten in unserer Beratungsstelle sowie bei unseren regelmäßigen Besuchen direkt in den Clubs und Bordellen oder am Gesundheitsamt Beratungsgespräche in verschiedenen Sprachen an.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Ich habe auf der Fachhochschule Linz „Soziale Arbeit“ studiert. Ich habe diesen Bereich schon während des Studiums sehr spannend gefunden und auch meine Bachelorarbeit über Sexarbeit geschrieben. Besonders hervorheben möchte ich nach fünfjähriger Berufserfahrung bei LENA meinen abwechslungsreichen Arbeitsalltag und die gute Zusammenarbeit im Team und innerhalb der Caritas.

Wann suchen Sexdienstleister Ihre Hilfe und welche Themen beschäftigen sie?
Die Anliegen unserer Klienten sind vielfältig und reichen von rechtlichen Fragen, wie Versicherung und Aufenthalt, über Unterstützung bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche, bis hin zu familiären oder gesundheitlichen Problemen.

Wie geht es Prostituierten nach dem Corona-Lockdown und wie helfen Sie ihnen?
In den vergangenen drei Monaten haben wir viele Beratungen am Telefon und per Mail geführt, bei denen es überwiegend um das psychische Befinden und die Existenzsicherung ging. Gemeinsam konnten wir uns einen Überblick über die jeweilige Situation verschaffen und einschätzen, ob und welche (finanziellen) Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch genommen werden können und in weiterer Folge auch beim Ausfüllen von Formularen (Sozialhilfe, Familienbeihilfe etc.) unterstützen.

Erhalten Prostituierte finanzielle Unterstützung vom Staat für ihre Verdienstentgänge?
Da Sexdienstleister per Gesetz als "Neue Selbstständige" tätig sind, kann eine Unterstützung aus dem Härtefall-Fonds beantragt werden. In der Praxis ist dies aber nicht so einfach, da nicht nur die Antragstellung mit vielen Hürden verbunden ist oder war, sondern oftmals die Voraussetzungen nicht erfüllt wurden und etwa kein Bankkonto, keine Steuernummer oder keine gültige Versicherung in Österreich vorhanden war.

Zur Sache:
Beratungsstelle LENA
www.lena.or.at
0732/775508

Spendenkonto:
Raiffeisenlandesbank
IBAN: AT203400000001245000
BIC: RZOOAT2L

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