„Viele Erdställe sind älter als ägyptische Pyramiden“

Der Erdstallforscher Franz Madlmayr vor dem Eingang zu einem Erdstall, der älter als zehntausend Jahre ist. Er bittet die Bevölkerung um Mithilfe zum "Aufspüren" weitererer Erdställe. | Foto: privat
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  • Der Erdstallforscher Franz Madlmayr vor dem Eingang zu einem Erdstall, der älter als zehntausend Jahre ist. Er bittet die Bevölkerung um Mithilfe zum "Aufspüren" weitererer Erdställe.
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Der Steffinger Franz Madlmayr ist seit drei Jahren begeisterter Erdstallforscher. Er ist aber auf Hinweise angewiesen.

ST. STEFAN, BEZIRK (hed). Der Landesbedienstete und Kabarettist Franz Madlmayr (50) will Erdställe im Bezirk aufspüren und erforschen. Weiters möchte er andere für sein Hobby begeistern. Der Auftakt war ein Vortrag des steirischen Erdstallforschers Gerd Hajek.

Was fasziniert Sie daran?
Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um den steirsichen Höhlenforscher Gerd Hajek und dem Forscherehepaar Heinrich und Ingrid Kusch über Erdställe in der Steiermark: Laut aktuellen und mehrmals überprüften Laborberichten sind diese mehr als 10.000 Jahre alt. Damit sind die Erdställe älter als die ägyptischen Pyramiden, die rund 5.000 Jahre alt sind.

Es gibt aber auch Forscher, die behaupten, dass Erdställe im Mittelalter errichtet wurden?
Ja, grundsätzlich gibt es zwei Meinungen. Die bisher gängigste Meinung, wonach Erdställe im Mittelalter erbaut wurden und als Fluchtwege dienten, wird auch vom oberösterreichischen Erdstallforscher Josef Weichenberger vertreten und eben die neuen, wissenschaftlich abgesicherten Forschungsergebnisse aus der Steiermark.

Wie wurde Ihre Leidenschaft für Erdställe geweckt?
2014 wurde in einer Sendung von „kreuz und quer“ der Erdstallforscher Gerd Hajek vorgestellt. Fasziniert hat mich, dass er die Forschung auf wissenschaftlicher Basis betreibt.
In mir wurden dann auch Erinnerungen wach, wo Besucher früher im elterlichen Gasthaus über solche Erdställe und Gänge berichtet haben.

Wann haben Sie zu forschen begonnen?
Vor drei Jahren habe ich Gerd Hajek kontaktiert, er hat mich in die Materie eingeweiht. Mit seiner Unterstützung bin ich auf Spurensuche gegangen und fündig geworden.

Sie möchten nun Erdställe in der Region „aufspüren“ und erforschen. Wie gehen Sie vor?
Zuerst versuche ich, Hinweise aus der Bevölkerung (die es ja scheinbar zahlreich gibt) zu erhalten. Fast jeder kennt eine Geschichte über unterirdische Gänge oder jemanden, der einen Erdstall hat.
Diese Schätze wollen wir heben und der Bevölkerung klar machen, dass es sich dabei um historische Kostbarkeiten unserer Heimat handelt.

Was sind weitere Ziele?
Eines ist, zu beweisen, dass wir im Mühlviertel nicht nur sehr viele Gänge haben, sondern dass sie ebenfalls so alt sind wie in der Oststeiermark. Natürlich will ich weitere Mitstreiter für diese spannende Materie gewinnen. Der Schlüssel für weitere Erfolge wird die Öffnung dieser Gänge sein. Erst dann hat man den klaren Beweis für deren Existenz und kann sie wissenschaftlich untersuchen.

Zur Sache:

Erdställe sind unterirdische Anlagen aus prähistorischer Zeit, die weltweit existieren und über deren Ursprung und Zweck wir bisher noch wenig bekannt ist.
In der Oststeiermark wurden mittlerweile 800 Gänge gefunden, analysiert und werden zum Teil touristisch genützt.
Der Erdstallforscher Franz Madlmayr möchte vorhandene Erdställe in der Region auffinden und erforschen. Er bittet die Bevölkerung um Mithilfe:
Schicken Sie ihm Bildmaterial, Beobachtungen, Sagen und Erzählungen zum Thema
Melden Sie verdächtige Gänge, Eingänge, Höhlen unverbindlich bei Franz Madlmayr und dokumentieren Sie diese mithilfe eines Fragebogens (per E-Mail beim Franz Madlmayr anfordern). Kontakt und Auskünfte: Erdstallforschung Franz Madlmayr, 0664/5208755 oder franzmadlmayr@gmx.at oder https://www.facebook.com/search/top/?q=erdstallforschung%20ober%C3%B6sterreich

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