Gelebter Naturschutz
Vogelrettung mit Happy End
Der Vogelkundler Reinhold Petz päppelte einen geschwächten Haubentaucher wieder auf und setzte ihn im Neusiedlersee aus. Von dort konnte er seine Reise in den Süden fortsetzen.
AIGEN-SCHLÄGL, SCHWARZENBERG (hed). Eine aufmerksame Spaziergängerin fand einen jungen, erschöpften Haubentaucher im Freibadgelände in Schwarzenberg und brachte ihn zur Vogelberingungsstation, zum Vogelkundler Reinhold Petz nach Aigen-Schlägl.
Petz vermutet, dass der junge Haubentaucher, erschöpft vom längeren Flug bei Gegenwind, schlechter Witterung und Futtermangel, beim Freibad in Schwarzenberg landete, in der Hoffnung, dort zur rasten und sich zu erholen. Nachdem dieses Vorhaben scheiterte und er mit seinen Kräften am Ende war, vermutet er, dass sich der seltene Schwimmvogel hinter den Mülltcontainern zum Sterben verstecken wollte. „Nach 14 Tagen 'Reha-Aufenthalt' in unserer Pflegevoliere mit eigenem Schwimmbereich, war der Tauchvogel wieder so fit, dass er in die Natur zurückgesetzt werden konnte“, so Petz.
Zurück in die Natur
Um dem Pflegling die weiteren Zugstrapazen Richtung Südosten etwas zu erleichtern, verpackte Petz das Tier in eine Transportbox und fuhr gemeinsam mit seiner Frau Elfriede noch kurz vor dem Lockdown zum Neusiedlersee. „Gut erholt und total entspannt, aber skeptisch schwamm der seltene Vogel ohne Stress in sein neues, großes Biotop“, berichtet Petz von der Rücksetzung in die Natur. „Ein letzter Blick zurück, als wollte er fragen: 'Ist das dein Ernst, soll ich wirklich hier alleine wegschwimmen?' Das berührt einem schon im Herzen.“
Ihren Namen tragen die Haubentaucher, weil sie im Sommer ein auffälliges Federbüschel auf dem Kopf tragen und außerdem hervorragende Taucher sind. Die Rettung des Schwimmvogels war erfolgreich abgeschlossen. Eine tierische Weihnachtsgeschichte mit „Happy End“, freut sich Familie Petz.
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