Ökolog-Hauptschule Lembach holt sich 11. VCÖ-Mobilitätspreis

Peter Schmolmüller (ÖBB-Postbus Regionalmanager), Landesrat Rudi Anschober, vom Siegerprojekt der ÖKOLOG-NMS Lembach Benedikt Lindorfer, Bettina Keplinger, Projektleiter Josef Habringer, Christa Leitenbauer und Schulleiterin Maria Lindorfer, VCÖ-Geschäfts | Foto: Foto: Land OÖ/Schmoranz
  • Peter Schmolmüller (ÖBB-Postbus Regionalmanager), Landesrat Rudi Anschober, vom Siegerprojekt der ÖKOLOG-NMS Lembach Benedikt Lindorfer, Bettina Keplinger, Projektleiter Josef Habringer, Christa Leitenbauer und Schulleiterin Maria Lindorfer, VCÖ-Geschäfts
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LEMBACH, LINZ. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis Oberösterreich geht an die ÖKOLOG Hauptschule Lembach. Er stand heuer unter dem Motto „Mobilität im Wandel“ und wurde vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Oberösterreich und den ÖBB durchgeführt und auch vom Oberösterreichischen Verkehrsverbund unterstützt. „Gerade bei der Bewusstseinsbildung müssen wir schon bei den Kleinsten beginnen. Am Schulweg können Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad umweltfreundliche Mobilität kennenlernen und als ganz selbstverständlich in ihre lebenslangen Verhaltensweisen aufnehmen. Die ÖKOLOG Hauptschule Lembach ist mit Rad-Fahrgemeinschaften und einer Bikeline absoluter Vorreiter und damit verdienter VCÖ-Mobilitätspreisträger OÖ. Herzlichen Dank allen Pädagogen sowie Unterstützern für dieses Engagement, und den Kids viel Spaß bei der nachhaltigen Mobilität auf ihrem Schulweg“, gratuliert Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober.

Vorbildliche Aktionen rund um das Thema

Auch die ÖKOLOG-Hauptschule Lembach hatte das Problem, dass viele Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht wurden. Deshalb wurden konkrete Aktionen und Bewusstseinsmaßnahmen umgesetzt. So wurden Fahrrad-Fahrgemeinschaften am Schulweg gestartet und am Projekt BIKELINE teilgenommen. Es wurde ein Fahrrad-Aktionstag durchgeführt und die Radgarage neu gestaltet. Mehr als 50 Prozent der Schüler machten bei der BIKELINE mit. Die Schule hat zudem auf eine gefährliche Kreuzung aufmerksam gemacht und eine Petition zur Beseitigung der Gefahrenstelle durchgeführt, die von mehreren hundert Personen unterschrieben und an Landespolitiker übergeben wurde. „Die ÖKOLOG Hauptschule Lembach zeigt, dass es möglich ist, Kinder wieder zum Radeln zur Schule zu motivieren. Ich hoffe, dass viele Schulen dem Beispiel folgen“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Nowak. Den Preis nahm Projektleiter Josef Habringer entgegen.
ÖBB-Postbus Regionalmanager Peter Schmolmüller gratulierte den Gewinnern ebenfalls: „Wenn wir bereits unsere Kinder für das Rad statt dem Auto begeistern können, steigt die Chance, dass diese jungen Menschen nach der Schule in ökologischen Alternativen denken und neben dem Rad für längere Strecken auch verstärkt den öffentlichen Verkehr nutzen. Wer zudem die Topographie rund um Lembach kennt, kann vor den beteiligten Schülern sowie Lehrern nur den Hut ziehen.“

Nachhaltige Mobilität bei Schülern

Wie legen die oberösterreichischen Kinder aktuell ihren Schulweg zurück – zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Öffis oder dem Auto? Gibt es ein Potential oder Vorreiter für eine nachhaltige Mobilität bei Schüler/innen?
Im Zuge des 11. VCÖ-Mobilitätspreises gingen VCÖ, das Umweltressort von LR Anschober und Postbus diesen Fragen nach und mussten feststellen: In Oberösterreich werden mehr Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht als selbstständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen – Unterschiede je nach Bezirk. Vorreiter für einen Unterrichtsschwerpunkt für nachhaltige Mobilität und entsprechende Lösungen gibt es aber ebenso: an der Spitze die ÖKOLOG-Hauptschule Lembach, die den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis überreicht bekommt.
Um eventuelle Stolpersteine und Gefahren aus dem Weg zu räumen, hat der VCÖ zusätzlich das Projekt „Sicherer Schulweg“ gestartet. Eltern können Gefahrenstellen am Schulweg ihres Kindes für eine Online-Karte melden.
Der Weg zur Schule ist für Kinder und Jugendliche der häufigste Alltagsweg. „Der Schulweg bietet eine Chance, Kompetenz im richtigen Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen und auf die tägliche Portion gesunde Bewegung zu kommen. Und der Schulweg hat auch starken Einfluss auf die zukünftige Mobilität. Denn wie unsere Kinder mobil sind, beeinflusst sehr stark ihr späteres Mobilitätsverhalten“, stellt VCÖ-Geschäftsführer Dr. Willi Nowak fest.
Umwelt- und Energie-Landesrat Rudi Anschober: „Der heurige Hitzesommer hat den Klimawandel spürbar und sichtbar gemacht. Sowohl die Anzahl an Hitzetagen in den letzten Jahren als auch die Zunahme an Extremniederschlägen, die z.B. die Hochwässer 2002 und 2013 ausgelöst haben, sind nicht mehr auf eine natürliche Variabilität zurückzuführen, sondern auf die Konsequenzen des Klimawandels. Das heißt, wir müssen jetzt schleunigst alle Maßnahmen setzen, um unsere Lebensqualität auch für die nächsten Generationen zu erhalten. Ein wichtiger Schritt dahin: die Verkehrswende, z.B. durch den Umstieg von Individual- auf öffentlichen Verkehr oder die verstärkte Nutzung von elektrisch statt fossil betriebenen Fahrzeugen.“
Der VCÖ weist darauf hin, dass das Potenzial für mehr Klimaschutz im Verkehr groß ist und einen großen Zusatznutzen hat. So ist umweltfreundliche Mobilität, vor allem das Gehen und Radfahren, sehr gesund.

Nur 25 Prozent des Schulweges zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt

Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Landes Oberösterreich zeigt, dass nur 25 Prozent der Schulwege zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden und 28 Prozent der Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. 42 Prozent kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. „Im Jahr 1992 kamen noch doppelt so viele Kinder zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule als mit dem Auto chauffiert wurden. Diese Entwicklung zeigt, dass es zusätzliche Maßnahmen braucht, damit die Kinder wieder verstärkt gesund und umweltfreundlich zur Schule kommen“, stellt VCÖ- Geschäftsführer Nowak fest.
Innerhalb Oberösterreichs gibt es große Unterschiede: In 13 Bezirken kommen mehr Kinder mit dem Auto zur Schule als zu Fuß oder mit dem Rad. Am höchsten ist der Anteil der mit dem Auto zur Schule gebrachten Kinder im Bezirk Ried mit 36 Prozent und in Wels-Land mit 35 Prozent. In nur zwei Bezirken gibt es mehr Kinder, die bewegungsaktiv zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule kommen als mit dem Auto: Der Bezirk Freistadt und der Bezirk Rohrbach, so die VCÖ-Analyse. Und auch in den drei großen Städten Linz, Steyr und Wels kommen mehr per Pedes oder Rad zur Schule (hier auch Fachhochschule bzw. Universität) als mit dem Auto.

Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem bei Kindern

Das Kind mit dem Auto zur Schule zu chauffieren hat eine Reihe von negativen Folgen. Das Verkehrsaufkommen in der Schulumgebung steigt und erhöht damit das Unfallrisiko für andere Kinder. Zudem verschlechtern die Schadstoffe der Autoabgase die Luftqualität in der Schulumgebung. Dem eigenen Kind wird die Chance genommen, am Schulweg das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu lernen. Im Vergleich zu anderen Wegen, die Kinder nach der Schule in der Freizeit zurücklegen, ist der Schulweg deutlich sicherer und damit ein gutes Umfeld, um die Kompetenz beim Verhalten im Straßenverkehr zu erlangen.
Und Kindern, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden, wird auch die Möglichkeit genommen, schon am Schulweg auf einen Teil der täglichen Portion Bewegung zu kommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Kindern und Jugendlichen als Minimum eine Stunde Bewegung pro Tag. In Österreich bewegt sich nur jedes fünfte Schulkind im Alter von 11 bis 15 Jahre ausreichend. Bewegungsmangel ist neben falscher Ernährung der Hauptgrund für Übergewicht. In Österreich ist jedes vierte Schulkind zwischen 7 und 14 Jahre übergewichtig.

Schulumfeld kindgerecht gestalten

Bei der diesjährigen repräsentativen VCÖ-Radfahr-Umfrage gaben die vom Institut Integral befragten Eltern an, dass für sie die mangelnde Verkehrssicherheit und die fehlende Infrastruktur fürs Radfahren die Hauptgründe sind, warum sie ihr Kind nicht mit dem Rad zur Schule fahren lassen.
„Der Maßstab bei der Verkehrsplanung sollte sein, dass Kinder die nächstgelegene Schule sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Das bedeutet Verkehrsberuhigung im Wohnumfeld und im Idealfall ein autofreies Schulumfeld“, stellt Nowak fest. In Südtirol gibt es bereits in einigen Städten vor Schulen ein temporäres Fahrverbot. Eine halbe Stunde vor Schulbeginn und zu Schulende dürfen in der Straße vor der Schule keine Autos fahren. Damit wird das Schulumfeld für die Kinder sicherer und gleichzeitig wird verhindert, dass Kinder mit dem Auto direkt vor die Schule chauffiert werden.

VCÖ-Aktion für sicheren Schulweg gestartet

Der VCÖ hat nun die Aktion „Sicherer Schulweg“ gestartet. Eltern sind aufgerufen, Gefahrenstellen am Weg ihres Kindes in einer Online-Karte einzutragen, z.B. unübersichtliche Kreuzungen, zu hohes Tempo des Straßenverkehrs, fehlende Gehwege oder schlecht erreichbare Bushaltestellen. Die gemeldeten Gefahrenstellen werden dann vom VCÖ an die zuständigen Behörden weiter geleitet. „Wir wollen sichtbar machen, wo es Problemstellen gibt. Und vor allem wollen wir gemeinsam mit den Eltern Österreichs Schulwege sicherer machen“, ruft Nowak zur Teilnahme auf. Die Online-Karte ist direkt unter www.vcoe.at erreichbar

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