Ortsumfahrung Peilstein auf dem Wartegleis

PEILSTEIN (hed). Alle, einschließlich Umweltanwaltschaft und die zuständigen Behörden, sind sich einig: Die Sinnhaftigkeit der Umfahrung aufgrund der engen Straßenverhältnisse im Ort steht außer Zweifel. Gebaut werden könnte theoretisch in zwei Abschnitten. Der obere Abschnitt, der den Ort betrifft, wäre rasch realisierbar. „Die bisher geplante Trasse müsste noch besser durch Begleitmaßnahmen in die Landschaft eingebunden werden“, sagt Umweltanwalt Martin Donat. Der untere Abschnitt im Bereich des Betriebsgebietes Hehenberger ist immer noch offen. Da geht es um das Natura 2000-Gebiet und die Mühlquerung.

Platz machen für Trasse
„Klar ist, dass die Firma Hehenberger im letzten Teil Richtung Mühl Platz machen müsste, damit die Trasse nicht in den Bachbereich noch mehr eingreift, als sie es ohnehin schon tut“, erklärt Donat. Dass die zerstörten Amphibien-Laichbiotope zu ersetzen wären und für die Durchschneidung des Natura 2000-Gebiets Ersatz zu schaffen sei, wurde festgelegt. „Die Flächen und die Ersatzflächen, um die es geht, sind grundsätzlich geklärt. Nur die Firma Hehenberger wollte bis jetzt keinen Grund dafür zugestehen“, erklärt Donat. „Eine Umfahrung des Ortskerns ist auch ohne den zweiten Abschnitt möglich. Dann würde eben der obere Teil gebaut und der untere Teil bleibt wie bisher.“
Für Bürgermeister Franz Lindinger ist nur der Gesamtausbau sinnvoll: „Beim Bau nur des ersten Abschnittes würde der neuralgische Punkt des Verkehrs nur an eine andere Stelle im Ort verlegt. Eben in den Kreuzungsbereich beim Gasthaus Fuchs-Eisner. Auch das Betriebsgebiet der Firma Hehenberger wäre beeinträchtigt.“ Unterstützung erhält der Bürgermeister von der Initiative Pro Umfahrung Peilstein. „Unser Verein möchte einen Termin mit dem zuständigen Landesrat Manfred Haimbuchner fixieren, um eine Lösung zu finden“, sagt Pro Umfahrungs-Obmann Lothar Rothberger. „Auch unsere Initiative steht hinter dem Gesamtausbau. Wir drängen auf einen baldigen Baubeginn.“ Die Abteilung Straßenplanung und Netzausbau forciert ebenso die Einreichung beider Abschnitte.
„Die Verfahrensunterlagen liegen zur Zeit bei der Naturschutzabteilung. Die Entscheidung soll Ende des Jahres fallen“, sagt Thomas Ortmayr. Dass eine Gesamteinreichung ohne Grundabtretung der Firma Hehenberger aber nicht realisierbar ist, bestätigt auch Ortmayr. Firmeninhaber Hans Hehenberger äußert sich zur Problematik wie folgt: „Von unserem Betriebsareal gibt es keinen Zentimeter. Das habe ich schon wiederholt betont.“

„Alles andere Spinnereien“
„Unser Betriebsareal würde entsprechend beeinträchtigt werden. Für mich ist weiterhin das Einreichungsprojekt von 2003 das günstigere. Alles andere sind Spinnereien.“ Beim Projekt von 2003 handelt es sich laut Umweltanwalt Martin Donat um eine frühere Einreichung, die das Natura 2000-Gebiet durchschneidet. Diese komme laut Donat aber auf keinen Fall in Frage.