Flüchtlingsaufnahme von Kindern und Familien
Reisinger für Aktion „Bürgermeister mit Herz“

Foto: SPÖ Rohrbach

Haslachs Bürgermeister unterstützt die Allianz von einzelnen oberösterreichischen Gemeinden, Familien und Kinder aus den griechischen Lagern und an der Grenze aufzunehmen.

HASLACH (hed). Unmittelbar nach dem ORF-Interview des Bundespräsidenten mit dem Aufruf an Kommunen, Kinder und Familien, die derzeit in Griechenland ausharren, aufzunehmen, haben sich erste oberösterreichische Gemeinden zusammengefunden, um notwendige Hilfe zu leisten. So auch Haslachs Bürgermeister Dominik Reisinger. Die Bezirksrundschau befragte ihn zu seinen Motiven und den geplanten Maßnahmen:

Was hat Sie bewogen diese Allianz zu unterstützen?
Wenn man die Bilder des verheerenden Krieges in Syrien oder die schrecklichen Zustände in den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland sieht, kann man nicht wegschauen. Vor allem das große Leid der vielen Kinder treibt mich an, für Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit einzustehen.

Welche Personen sollen aufgenommen werden?
Wie der Bundespräsident vorgeschlagen hat: unbegleitete und kranke Kinder sowie Jugendliche. Und das in einem maßvollen Ausmaß, das niemanden überfordert.

Bundeskanzler Sebastian Kurz spricht sich jedoch gegen diese Maßnahmen aus?
Klar war und ist, dass Menschen, solange es Kriege und Vertreibung gibt, ihre Heimat verlassen müssen. Das ist eine Überlebensfrage. Bundeskanzler Kurz hat bei der letzten großen Flüchtlingsbewegung auf die Schließung der Balkanroute gesetzt. Mit dieser Strategie ist er gescheitert. Das war reine Symbolpolitik und keine nachhaltige Maßnahme gegen Fluchtursachen. Gleichzeitig hat die türkis-blaue Regierung die Hilfsgelder gekürzt. Deshalb braucht es nachhaltige Pläne auf europäischer Ebene und Sofortmaßnahmen. Jetzt die Augen vor dieser Katastrophe zu verschließen, ist kaltherzig, empathielos und dient nur dem politischen Machterhalt.

Wo sollen die Leute untergebracht werden und wer betreut sie?
Die Hilfssysteme der letzten Jahre sind im Hintergrund da, die Bereitschaft von Privaten und Organisationen ebenfalls.

Wer übernimmt die anfallenden Kosten und die Versorgung?
Keine Gemeinde kann im Alleingang Kinder aus den Krisengebieten holen. Hier ist die Regierung gefordert. Die Finanzierung der Flüchtlingshilfe ist eine staatliche Aufgabe, es gibt klare Vorgaben. Die Gemeinden können koordinierend unterstützen und zum Beispiel als Kindergarten- und Schulerhalter für wichtige Betreuungsplätze sorgen.

Es gibt aber auch Bedenken gegenüber dieser Aktion in der Gemeinde?
Ich spüre Betroffenheit und gleichzeitig Mitgefühl bei den Haslachern und bin mir sicher, dass eine große Mehrheit die Hilfe für betroffene Kinder befürworten würde. Mit dem Vorwurf, hilfsbereit zu sein, kann ich gut leben. Es ist aber traurig, dass der „Gutmensch“ auch schon von politischen Verantwortungsträgern als Spottbegriff verwendet wird.

Wie lange sollen die betroffen Personen vor Ort bleiben?
Solange die Situation vor Ort ist, wie sie ist, sind wir zur Hilfe verpflichtet.

Was soll mit Ihnen weiter passieren?
Wenn eine geordnete und sichere Rückführung in die Heimatländer oder ein menschenwürdiges Leben in den griechischen Flüchtlingslagern sichergestellt ist, können die Menschen wieder zurückkehren. Umso wichtiger ist die schnelle und effektive Hilfe vor Ort. Nur das verhindert weitere Flüchtlingsströme.

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