Bergrennen Julbach
Ein ganzer Ort ist Motorsport
JULBACH (gawe). Motorsport vom Feinsten stand diesmal auf der Speisekarte beim Bergrennen in Julbach. 214 Zweirad- und einige Dreiradartisten kämpften beim Europameisterschaftslauf um Punkte. "Jean Luc David ist fahrtechnisch einfach sehr gut“, kommentierte Mitfavorit Wolfgang Gammer vor dem Rennen die bisherige Siegesserie des Franzosen. Er ergänzte:„Das Wichtigste beim Rennfahren ist aber, auf dem Motorrad sitzen zu bleiben.“ Der Franzose selbst gab sich bescheiden und meinte: „Ich werde wieder versuchen, mein Bestes zu geben.“
Der Asphalt brannte
Als Schnellster heizte beim ersten Training „Woifi“ Gammer auf seiner 1.000er BMW die 2,57 Kilometer von der Filzmühle nach Vorderschiffl hinauf. Freund Andreas Gang, ebenfalls vom Team mit dem bezeichnenden Namen „heating factory“, parkte seine Suzuki auf Platz drei ein. Auf Platz zwei leuchtete auf der Anzeigtafel – wie erwartet – der Name„Jean Luc“. Bei den Trainingsläufen zwei und drei zeigte er dann aber der Konkurrenz, wo der Hammer hängt. Beim Rennen brannte der Kawasaki Pilot schließlich mit 1:05,576 und 1:05,343 (Schnitt 141,3 km/h) jeweils auch Bestzeiten in den Mühlviertler Asphalt.
Kurioses Ergebnis
Ein Blick auf die Ergebnisliste verwirrt etwas: Erster Jean Luc, Zweiter Thomas Berghammer, Dritter Gangl, Vierter Manuel Schleindlhuber, Fünfter Gangl, Sechster Gammer und siebter noch einmal Berghammer. Des Rätsels Lösung: Als Doppelstarter, waren einige Piloten sowohl in der Superbike als auch in der Superstock 1.000 Klasse mit verschiedenen Motorrädern unterwegs.
Von den historischen Knatterbüchsen bis zu den Superbikes
Beeindruckend war es auch für die vielen Zuseher, die enorme Beschleunigung der 200 PS Geschoße am Start zu erleben. Dreht Gammer am Gasgriff, zieht seine BMW S1.000RR ab, wie Nachbars Wuffi, wenn er den Briefträger sieht. Kurz vor Vorderschiffl werden es „so um die 230 bis 250 km/h“ sein, mit denen er dem Ziel entgegen fliegt, grinst er.
Motorsport vom Feinsten
Ein Leckerbissen für Motorsportfreunde waren beim Sommerkonzert der PS Asse die Aktionen der Beifahrer in der Beiwagenklasse zum Internationalen Deutschen Bergpreis für Renngespanne. In älteren Seitenwägen zeigten die „Schmiermaxis“ Mut und turnerisches Können. Manchmal turnten sie auch zu viel: So verlor der Deutsche Andreas Kunz seinen Passagier kurz vor der Kehre aus dem Boot. Der Beifahrer eilte dem Gespann nach und im Rennen zeigten sie dann wieder artgerechte Haltung ihrer BMW.
Ausrutscher am Sonntag
Einige Zwischenfälle auf der selektiven Strecke blieben zu Glück ohne Folgen. Die Strohballen "geküsst" hat der Superstock 600 Pilot Sallustro Salvatore. Auch Konrad Neubauer "parkte" sein Seitenwagengespann ebenfalls in den Strohballen ein. Alles in allem war es ein PS trächtiges, gelungenes Volksfest mit Motorsport zum Anfassen. Insgesamt freuten sich Michal Hölzl und Johannes Plattner vom OK Team über ein internationales Starterfeld mit Gassgriffdrehern aus acht Nationen. Ergebnisse unter: bergrennen-julbach.at
Alle Fotos: gawe
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