In Hofkirchen flogen die Pfeile tief
Darturnier mit 110 Sportlern
HOFKIRCHEN (gawe) – „Im Frühjahr 2014 sind wir von der Gebietsliga in die Landesliga aufgestiegen; im Herbst aber wieder abgestiegen“ schildert „Kapitän“ Gerhard Kraml die wechselvolle Geschichte seines Vereines. Seine Diagnose für die Dartgruppe „The Daltons Devil Darter“ (benannt nach einer berühmten Verbrechergruppe): Personalmangel. „Du brauchst für drei Mannschaften mindestens zwölf Spieler (plus drei in Reserve). Nicht immer ganz einfach, wenn sehr viele Wurfpfeilspezialisten Schichtler sind.“
Voriges Wochenende war beim Doppelturnier wieder eine ruhige Hand gefragt. Im Kampf Mann gegen Mann bzw. Frau ermittelten sie den Sieger: Es gilt, mit einem max 18 g schweren Pfeil mit möglichst wenigen Würfen genau 501 Punkte zu erreichen, nicht mehr und nicht weniger. Spitzenspieler schaffen dies in vier Runden. Mussten früher die Schützen noch im Kopf mitrechnen, um genau auf dieses Ergebnis zu kommen, übernimmt nun der Automat diese Aufgabe. WM-Teilnehmer (5. Platz 2009) „Lucky“ Hubert Mehringer erzählt, dass sich dieser Sport hauptsächlich im Kopf abspielt: „Durch fortgeschrittenes Training setzt sich die erforderliche Wurfbewegung immer mehr im Gehirn fest. Die Teilnahme an vielen Turnieren nimmt dir die Nervosität. Der Körper sollte beim Wurf möglichst ruhig sein. Du wirfst aus dem Handgelenk. Wenn du die Spannung im Ellbogen spürst, lässt du den Pfeil aus.“ Sein Traumziel auf der Scheibe, „der 60er“ ist nicht gerade übermäßig groß. Das Feld mit 8mm Höhe und drei cm Breite aus einer Entfernung von 2,37 m zu treffen, verlangt nach einer sicheren Hand.: Bis zu 20 m weit fliegt ein Pfeil, die 34 cm große Dartscheibe trifft der 55jährige „Lucky“ noch auf 10 m – allerdings nicht ins anvisierte Feld. Seinen richtigen Wurfpfeil, findet jeder Sportler durch probieren selbst heraus. „Gummiwürstl“ (=Allerweltspfeile), wie sie in Wirtshäusern herumliegen sind nicht das gelbe vom Ei.
Fair Play ist wichtig
„Ich trete natürlich an, um zu gewinnen. Du musst aber auch mit einer Niederlage gut umgehen können“ sieht Nachwuchstrainer Karl Roman „fair play“ nirgends so groß geschrieben, wie im Dartsport: „Du gibst dem Sportskollegen vor und nach dem Wettkampf die Hand“. Trotzdem: „Wenn du den Siegeswillen nicht im Kopf hast, wirst du nie gewinnen. Wenn du schon in Führung liegst, aber nie genau auf Null Punkte herunterkommst, der Gegner dich in der 15ten Runde schließlich doch noch schlägt, gibt es nur eines: du möchtest dich am liebsten in den Hintern beißen“.
Sport für jedes Alter
Beim letzten Turnier hat ein Elfjähriger als jüngster Teilnehmer in neun Runden den Platz 15 unter über 100 Spielern belegt. „Dart kannst du auch als 80jähriger noch spielen. Mit der linken Hand hältst du den Gehstock, mit der rechten schießt du. Nachher bekommst du ja einen Sessel zum Niedersetzen“ sieht Gerhard Dart als Sport für Jedermann und Jederfrau.
Sieger beim Doppel am Wochenende:
1. Jell Rene/Taputo Mateo Neukirchen a/W
2. Mehringer Hubert/ Kraml Erwin Hofkirchen
3. Foißer Erwin/Kraml Martin Sarleinsbach
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