„Ist die Moarlie da?“ fragen Gegnerinnen

„Mein Körper motiviert mich zum Training. Wenn ich nicht trainiere, bin ich „unrund“. Ich werde zittrig, kribbelig, spinnat, grantig und nervös“. 
Ritual vor dem Kampf: „Ich habe früher die ersten Minuten eines Kampfes immer verschlafen. Zum Munterwerden haue ich mir jetzt vor dem Kampf links und rechts ziemlich eine ins Gesicht rein “
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  • „Mein Körper motiviert mich zum Training. Wenn ich nicht trainiere, bin ich „unrund“. Ich werde zittrig, kribbelig, spinnat, grantig und nervös“.
    Ritual vor dem Kampf: „Ich habe früher die ersten Minuten eines Kampfes immer verschlafen. Zum Munterwerden haue ich mir jetzt vor dem Kampf links und rechts ziemlich eine ins Gesicht rein “
  • hochgeladen von Werner Gattermayer

NIEDERWALDKIRCHEN. „Einer geht noch....“ Sprechchöre aus dem Zuschauerraum nach der Staatmeisterschaft heuer bestärken die 30-jährige Marianne Hollensteiner: „Ich mache weiter.“ Mit zwei Einzelsiegen hatte sie in der Klasse bis 78 Kilogramm ihren zehnten Staatsmeistertitel perfekt gemacht. Dabei gab es für die ehemalige Heeressportlerin in ihrer Karriere auf den Höhenflug hin, auch gewaltige Abstürze: „2007 habe ich mir bei einer schweren Schulterverletzung rechts alles abgerissen“, erzählt sie davon, wie ihre Laufbahn im Nationalteam endete. Die Diagnose des Arztes, dass sie nie wieder Judo kämpfen werde, war bald Geschichte. Zwei Schrauben in der Schulter erinnern aber bis heute an den schwärzesten Tag ihrer Laufbahn. Ein halbes Jahr danach stand sie bei den Militärweltspielen in Indien wieder auf der Matte.

Nase ging kaputt
Höhen und Tiefen gab es auch 2005: „Einen Tag vor der Staatsmeisterschaft haben wir auf der Gugl trainiert. Albert Fercher hat sich mit dem Hinterkopf auf meine Nase eingedreht. Meine Nase hielt das offensichtlich nicht aus und stand dann im rechten Winkel weg“, erzählt die Dozentin an der Fachhochschule. Der fünfte Platz bei der WM in Kairo und der Vizeeuropameistertitel waren allerdings ein gutes Trostpflaster. Beim Weltcupturnier in Leonding schickte sie schließlich eine mehrfache Olympiamedaillengewinnerin von der Matte. Anfeuernde „Moarlie“-Rufe aus dem Publikum zeigten Wirkung. „Als ich acht Jahr alt war, sagten meine Eltern zu mir: Wir fahren in ein paar Jahren nach Amerika. Dort könnte es gefährlich für dich werden. Du musst dich selbst verteidigen können". So wurde sie motiviert, Judo zu trainieren. Dazu kam noch, dass dem „Binkerl“ (= gut genährtes Kind, nach eigenen Aussagen) Sport ganz gut tat.

Körpergröße ausgenützt
„Zu Beginn lege ich meine rechte Hand in den Nacken der Gegnerin. Dann fische ich mit der Linken ihre rechte Hand und habe sie so unter Kontrolle“, versucht sie, ihre Spezialtechnik „Harai-goshi“ (= Hüftwurf) anzubringen. Das gelingt oft, wenn nicht: „Dann bin ich im Bodenkampf und da bin ich spitze“, verrät sie. Tipps vom Trainer, der die Stärken der Gegnerinnen studiert hat, und sein Sager: „Trau dir das zu: kämpfen – werfen – siegen“ treiben sie zum Erfolg.

Unfaire Kämpfe
„Einmal hat mich meine Gegnerin gebissen. Ich zeigte dem Kampfrichter die Bissspuren, der hat die unfaire Kämpferin disqualifiziert. Mit ihren Erfolgen wuchs der Respekt der Gegnerinnen: Sie fragen ihren Trainer vor dem Turnier: Ist die Moarli heit da? In welcher Gewichtsklasse kämpft sie? Viele weichen dann in eine andere Gewichtsklasse aus, weil sie fürchten, gegen die EM- und WM-erprobte Kämpferin antreten zu müssen.

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