Vorbild ist Hermann Maier
Andreas Kreuzwieser beim Europacuplauf in Zauchensee vorne dabei
Abfahrt und Super G sind die persönlichen Stärken des 17-jährigen Schitalentes, der 2011 in 42 FIS-Rennen 18 Mal unter die Top 10 gekommen ist.
ATZESBERG (gawe). „Mit fünf Jahren bin ich das erste Mal auf Schiern gestanden. Großes Vorbild im Rennlauf war mein Vater, der lange zu den Top fünf im Mühlviertel gehört hat. Beim ersten Rennen habe ich dann fünf Stürze gerissen und bin trotzdem noch Dritter geworden“, erzählt der 17-Jährige vom Beginn seiner Karriere. Nach dem Wechsel in die Schihauptschule Windischgarsten ging es Schlag auf Schlag: Nachdem er seinen Konkurrenten ständig um die Ohren gefahren ist, wechselte er 2008 in den Schüler A Kader.
Sprung in eine andere Liga
Er zeigte mit starken Leistungen auf und konnte den B Kader einfach überspringen. 2011 hat der Landeskaderläufer dann schließlich 80 andere Starter im Slalom und in der Kombination hinter sich gelassen und den Landesmeistertitel heim nach Mitternschlag geholt. Eindrucksvoll ist auch die Bilanz des vorigen Winters: Er konnte bei 42 FIS-Rennen 18 Mal unter den Top 10 seines Jahrganges (1994) abschwingen. Im März 2011 fuhr er schließlich bei den Mühlviertler Meisterschaften 0,1 Sekunden vor Ex-Weltcupläufer Alexander Koll ins Ziel. Mit sehr guten Leistungen aufzufallen und den Sprung in den Österreichischen D und dann C Kader zu schaffen, ist erklärtes Ziel. „Die Saison endet im April. Zwei Wochen mache ich Pause und dann beginnt bereits wieder das Training für die nächste Saison. Drei Stunden täglich und das sechs Tage in der Woche“, erzählt er vom mühevollen Weg zur Spitze, wo die Luft sehr dünn ist.
Der „schnelle Andi“ ist auch als sein eigener Servicemann unterwegs: „Das Wachs wird zuerst auf die Lauffläche eingebügelt, dann abgezogen und schließlich gebürstet und poliert. Nur mehr die Poren sind mit Wachs gesättigt. Dann feile ich die Kanten. 60 Prozent macht bei einer Abfahrt und beim Super G das Material aus, den Rest machen Fahrweise und Können“, sagt er. Ebenfalls entscheidend ist das Streckenstudium vorher: „Besondere Schlüsselstellen, wie Haarnadelkurven studiere ich ganz genau. Ist der Ausgang eng oder versetzt. Wo kann ich bei langen Schwüngen die Geschwindigkeit auf die Gerade mitnehmen. Wo kann ich mich bei einem Sprung orientieren“, achtet er beim Durchrutschen auf viele Eigenheiten.
„Am Start bin ich voll heiß“
Beim Start ist er dann voll konzentriert: „Ich werde etwas schweigsam. Wenn ich ins Starthaus gehe, atme ich tief durch. Ich bin dann voll heiß. Wenn ich aus dem Starthaus komme, muss alles automatisch gehen. Du kannst nicht mehr lange denken“, so Kreuzwieser. „Ein guter Schirennläufer braucht Mut, Kraft, Intelligenz, Können. 50 Prozent machen Talent und 50 Prozent sind Training“. Weiterhin FIS-Punkte sammeln und ein guter Platz bei den österreichischen Meisterschaften im März sind die weiteren Ziele dieser Saison. Ob er so große Erfolge feiern kann, wie Hermann Maier, steht noch in den Sternen, großes Vorbild bleibt er neben seinem Vater jedenfalls.
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