Zukunftstechnologie
"3D-Druck ist eine riesige Chance für Unternehmen"

Andreas Höllinger (l.) und Julian Plakolm gründeten das 3D-Lab in St. Martin. Im Coworking-Space Granitlab kann man die innovative Technologie kennenlernen. | Foto: Gierlinger
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  • Andreas Höllinger (l.) und Julian Plakolm gründeten das 3D-Lab in St. Martin. Im Coworking-Space Granitlab kann man die innovative Technologie kennenlernen.
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Im Granitlab gibt es für Interessierte seit Kurzem die Möglichkeit, 3D-Druck kennenzulernen. Andreas Höllinger und Julian Plakolm, die Gründer des 3D-Lab wollen vor allem Unternehmern, aber auch Privaten die Chancen und Möglichkeiten der Zukunftstechnologie näherbringen.

ST. MARTIN. Zwei recht unscheinbare Geräte stehen in einem Raum mit nackten Betonwänden, daneben hängen bunte Plastikschnüre an der Wand. Die Schnüre werden geschmolzen, das Material auf eine Platte aufgetragen. Schicht für Schicht entstehen so kleine oder größere Objekte, je nach Entwurf sehr detailreich, filigran oder sogar beweglich. Bei den Geräten handelt es sich um sogenannte 3D-Drucker. Diese können seit Kurzem im Coworking-Space "Granitlab" in St. Martin von allen Interessierten ausprobiert werden. Andreas Höllinger und Julian Plakolm haben das sogenannte 3D-Lab eröffnet: "Wir wollen das Thema in die Region bringen und interessierte Privatpersonen und vor allem auch Unternehmen damit in Kontakt bringen.“

Nachhaltiger Werkstoff

Den Nutzern stehen zwei FDM-Drucker zur Verfügung, die die Objekte via Schmelzschichtverfahren aufbauen. Dazu wird PLA verwendet, ein Kunststoff auf erneuerbarer Basis, der zu 100 Prozent recycelbar ist. „Plastikschleudern“ sollten vermieden werden, „der Nachhaltigkeitsgedanke war uns wichtig“, sagt Plakolm. Wer das Thema 3D-Druck kennenlernen und erste Erfahrungen damit sammeln möchte, bucht das 3D-Lab für 24 oder 48 Stunden. Das Material ist dabei, auch die Räumlichkeiten des Coworking-Space können in dieser Zeit genutzt werden. Um den Drucker bedienen zu können, muss man keine Technik-Ausbildung haben, so Plakolm. Zu Beginn gibt es einen Intro-Kurs, der etwa eine Stunde dauert, und in dem alles Nötige erklärt wird. „Danach kann man alleine arbeiten. Man muss nur eine Zeichnung aus dem Internet runterladen und kann schon drucken. Wir bieten jedoch bei Fragen und Problemen gerne telefonischen Support“, sagt Plakolm. Jeden Freitag gibt es nach Voranmeldung die Möglichkeit zum kostenlosen Schnuppern.

Breites Anwendungsgebiet

Die beiden Gründer des 3D-Labs sehen eine große Zukunft in der additiven Fertigung. Österreichweit wird in das Thema sehr viel investiert. So hat die Meduni Wien etwa einen riesigen 3D-Park um 3 Millionen Euro eröffnet, wo Biodrucker Knorpel, Hüftgelenke und mehr drucken. Weiters gibt es Drucker, die mit Metall, Keramik oder verschiedenen Nahrungsmitteln arbeiten. Mit genügend Erfahrung bietet der 3D-Druck ein sehr breites Anwendungsgebiet. „Alles, was sich schmelzen und formen lässt, ist für den 3D-Druck geeignet“, erklärt Plakolm. In seiner Firma stellt er Auftragsarbeiten für Kunden her – das reicht von Spielzeug über Werbeartikeln bis zu Ersatzteilen. „Mit 3D-Druck ist man sehr flexibel und kann zum Beispiel Änderungen schnell an die Maschine bringen. Die Bauteile kosten nur ein Achtel von dem, was sie aus Metall kosten würden und es lassen sich auch komplexe Bauteile fertigen.“

Tiefgreifende Veränderungen

Diese spannende Technologie sollen nun auch die Unternehmer in der Region kennen- und für sich nutzen lernen. „3D-Druck ist eine Zukunftstechnologie und eine riesige Chance, auch für das Gewerbe. Viele Betriebe wissen noch gar nicht, was ihnen das ermöglichen könnte“, sagt Höllinger. Der Obmann der Wirtschaftskammer Rohrbach und Gründer des Granitlabs geht davon aus, dass der 3D-Druck tiefgreifende Veränderungen bringen wird: „Man muss etwa Ersatzteile nicht mehr herumschicken oder lagern, sondern muss nur die Datei schicken und kann das Teil dann vor Ort drucken.“ Höllinger rät allen Unternehmern, sich mit dem Thema zu beschäftigen und darüber nachzudenken, ob das etwas sein könnte, das ihre Zukunft positiv verändern kann. Er geht sogar davon aus, dass „künftig in jedem Haus ein 3D-Drucker stehen wird“, denn auch für Private biete das Verfahren viele Möglichkeiten.

Nachfrage ist groß

Das Interesse im Bezirk ist jedenfalls schon da. Vor allem bei den Jungen ist die Neugierde laut Plakolm und Höllinger groß. „Viele wollen sich damit auseinandersetzen. Gerade in Zeiten von Corona denken die Menschen darüber nach, was sie anders machen können und in welche Technologien sie investieren. Wir wollen mit unserem Angebot vor allem auch junge Gründer ansprechen und Menschen, die in diesem Bereich eine Ausbildung absolvieren möchten“, sagt Höllinger.

Mehr über den Coworking-Space Granitlab lesen Sie auf meinbezirk.at/4595513
Mehr Infos gibt’s unter granitlab.at/3d-lab

Andreas Höllinger (l.) und Julian Plakolm gründeten das 3D-Lab in St. Martin. Im Coworking-Space Granitlab kann man die innovative Technologie kennenlernen. | Foto: Gierlinger
Auch Landesrat Markus Achleitner stattete dem 3D-Lab bereits einen Besuch ab. | Foto: Gierlinger
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